Empfinden Sie soziale Netzwerke inzwischen als belastend? Wenn Sie keine Kontrolle mehr über die sozialen Netzwerke haben, Ihnen alles auf die Nerven geht, Sie das Wesentliche aus den Augen verlieren und sich nicht mehr auf wichtige Aufgaben konzentrieren können, ist es höchste Zeit für eine digitale Entgiftungskur. Mit diesen acht Schritten für Digital Detox können Sie das erreichen.
1. Schritt: Anzahl der Beiträge im Newsfeed reduzieren
Abonnieren Sie Personen, Gruppen oder Unternehmen nicht mehr, die Ihnen nichts zu bieten haben – ein ehemaliger Klassenkamerad, der von Sanskrit besessen ist, eine alte Hobby-Gruppe, in der fast nur noch Werbung gepostet wird und alles andere, das Sie nicht ansehen möchten. Wenn die Inhalte für Sie nutzlos sind, dann brauchen Sie die Beiträge auch nicht in Ihrem Feed.
Wenn Sie ein bestimmtes Profil weiterhin abonnieren möchten, können Sie die Beiträge auch im Newsfeed ausblenden. In den sozialen Netzwerken ist es möglich Beiträge im Newsfeed auszublenden und den gewünschten Accounts trotzdem weiterhin folgen. Ihre Freunde werden nicht über die Änderungen informiert.
2. Schritt: Digitale Kommunikation zentralisieren
Soziale Netzwerke bieten weit mehr als nur Feeds – sie können sich als nützliche Tools erweisen, um mit Freunden, Verwandten und Kollegen in Verbindung zu bleiben. Wenn Sie über mehr als sechs Plattformen mit anderen kommunizieren, verschwenden Sie möglicherweise viel Zeit damit die verschiedenen Inboxen zu überprüfen – selbst wenn es keine Neuigkeiten gibt und niemand Ihnen geschrieben hat. Sprechen Sie mit Ihren Freunden darüber, welche Plattform für alle am besten ist und versuchen Sie nur eine, maximal zwei für Ihre Online-Kommunikation zu verwenden. Dadurch werden Sie sich nicht andauernd gezwungen fühlen, alle anderen Plattformen zu überprüfen, weil Sie genau wissen, dass Sie nichts Wichtiges verpassen.
3. Schritt: Bildschirm aufräumen
Man greift zum Smartphone, um die Wettervorhersage abzurufen, sieht das Facebook-Symbol, tippt darauf und eh man sich versieht sind zwei Stunden vergangen und man weiß immer noch nicht, ob man sich morgen warm anziehen sollte. Kommt Ihnen das bekannt vor? Möchten Sie das in Zukunft vermeiden, ist es empfehlenswert die Social-Media-Symbole von Ihrem Hauptbildschirm zu entfernen. Die Symbole können Sie auf einen anderen Bildschirm ziehen oder einfach in einer Datei verstecken.
4. Schritt: Benachrichtigungen sorgfältig auswählen
Selbst wenn Sie sehr verantwortungsbewusst mit Ihrem Feed umgehen und alle zeitraubenden Symbole von Ihrem Bildschirm entfernt haben, kann es vorkommen, dass Sie von Ihrem sozialen Netzwerk eine Benachrichtigung zu einem neuen Social-Media-Beitrag erhalten, unüberlegt auf das heimtückische Fenster tippen und schon ist es geschehen: Sie sind wieder auf dem sozialen Netzwerk gelandet! Damit Sie sich auf Wichtiges konzentrieren können und nicht durch unnötige Benachrichtigungen gestört werden, ist es hilfreich diese zu deaktivieren. Um zu erfahren wie das geht, werfen Sie einen Blick auf unsere Anleitungen für iOS, macOS, Windows 10 und Android.
5. Schritt: Bildschirm oder die App „Digital Wellbeing“ richtig einstellen
Ein detaillierter Überblick darüber, wie viel Zeit Sie genau in den sozialen Netzwerken verbringen, kann ernüchternd wirken. Apps zur Eigenkontrolle sind leicht zu finden. Aber es ist gar nicht notwendig eine solche App herunterzuladen, um einen Einblick in Ihre digitalen Gewohnheiten zu bekommen: Gehen Sie in Ihrem Smartphone zu den Einstellungen und aktivieren Sie die Bildschirmzeit bei iOS-Geräten oder Digital Wellbeing für Android-Geräte. Legen Sie das Widget mit den Statistiken in einem gut sichtbaren Bereich auf Ihrem Bildschirm ab.
Abgesehen von den Statistiken, bieten Ihnen diese Tools auch noch weitere Einstellungsoptionen, darunter ein tägliches Zeitlimit für die Verwendung von sozialen Netzwerken.
6. Schritt: Tief durchatmen
Wenn Sie etwas Neues beginnen ist das Wichtigste – und das Schwerste – sich neue Gewohnheiten anzueignen. Versuchen Sie einfach mal zwei Wochen lang die sozialen Netzwerke zu meiden, die Ihnen am meisten Zeit rauben. Damit es einfacher geht, können Sie sich vorstellen, dass Sie in den Bergen wandern sind und keine Internetverbindung haben.
Oder falls möglich schalten Sie das Internet einfach aus. Drehen Sie den Hahn des Informationsflusses zu, damit Sie sich selbst „wieder auf Werkeinstellung zurücksetzen können“ und nicht mehr ständig das Gefühl haben, etwas zu verpassen.
7. Schritt: Apps oder Profile löschen
Dieser Schritt ist optional. Vielleicht haben Sie mit den ersten sechs Schritten bereits Ihr Ziel erreicht und genießen jetzt die digitale Freiheit, die Sie sich gewünscht haben. Aber wenn nicht, ist es eventuell eine Überlegung wert, ob Sie nicht zu drastischeren Maßnahmen greifen sollten und entweder die App auf Ihrem Handy entfernen oder sogar Ihr Profil löschen möchten. Kein Grund zur Sorge – Ihre Beiträge, Nachrichten und Fotos werden Sie deshalb nicht verlieren. Fast alle sozialen Netzwerke bieten den Benutzern die Möglichkeit ihre Daten zu behalten, selbst wenn das Profil deaktiviert ist. Wir haben Anleitungen für das Löschen von Profilen ohne Datenverlust auf Facebook, Instagram, Snapchat und Twitter veröffentlicht.
8. Schritt: Sich selbst im Auge behalten
Sobald Sie es geschafft haben sich von der erdrückenden Last der sozialen Medien zu befreien, feiern Sie Ihren Erfolg! Aber behalten Sie sich selbst weiterhin im Auge. Es ist durchaus möglich, dass Sie der Versuchung verfallen, wieder zu den alten Gewohnheiten zurückzukehren. Wenn Sie sich in einigen Monaten um drei Uhr morgens in den sozialen Medien ertappen, wo Sie über ein dringliches Thema eines Kommentars von einer völlig unbekannten Person diskutieren, beginnen Sie erneut mit dem ersten Schritt.