Deshalb sind Safari-Updates für iPhone-Nutzer Pflichtprogramm

Safari- und WebKit-Updates sollten immer installiert werden, auch wenn Sie andere Browser wie Chrome oder Firefox bevorzugen.

Viele iPhone-Nutzer sind keine Liebhaber des Apple-eigenen Browsers Safari und bevorzugen deshalb Alternativen wie Google Chrome, Mozilla Firefox oder exotischere Lösungen wie DuckDuckGo, Brave oder Microsoft Edge (ja, Edge gibt es auch für iOS).

Dabei sind iPhone-Nutzer, die alternative Browser bevorzugen, oftmals der Überzeugung, dass Sicherheitslücken in Safari und der WebKit-Engine keine direkte Gefahr für sie darstellen. Leider ist das ein weitverbreiteter Irrglaube. In diesem Beitrag erklären wir, warum das so ist und weshalb iPhone-Nutzer Safari und WebKit immer rechtzeitig aktualisieren sollten.

 

Hinter jedem iOS-Browser steckt Safari

Jeder Browser basiert auf einer sogenannten „Engine“, die aus dem Internet empfangenen Code verarbeitet und ihn in die Webseiten umwandelt, die dem Nutzer schlussendlich angezeigt werden. Natürlich verfügen Browser auch über andere notwendige und nützliche Komponenten, die die Engine steuern und sicherstellen, dass zusätzliche Features reibungslos funktionieren. Sie können sich die Browser-Engine wie den Motor eines Autos vorstellen: Sie ist der wichtigste Teil eines Browsers und unabkömmlich.

Weltweit gibt es drei große Browser-Engines. Google verwendet seine eigene V8-Engine in seinen Chrome- und Chromium-Browsern, während Microsoft Edge und Dutzende weitere Browser auf Chromium basieren. Darüber hinaus gibt es Mozillas Gecko-Engine, die Firefox-Browser und andere Webbrowser unterstützt. Übrigens ist die moderne Version von Gecko unter dem Namen Quantum bekannt. Der dritte Engine-Gigant ist Apples Webkit; die freie HTML-Rendering-Engine bildet die Grundlage des Safari-Browsers.

Die Chrome- und Firefox-Versionen für Desktop-Computer und Android basieren auf der V8-Engine von Google bzw. der Gecko/Quantum-Engine von Mozilla. Bei iPhones ist dies jedoch nicht der Fall. In Übereinstimmung mit Apples Richtlinien ist für Browser-basierte Apps in iOS generell nur eine Engine erlaubt: WebKit. Das bedeutet, dass es sich bei allen iOS-Browsern im Grunde genommen um Safari mit angepasster Benutzeroberfläche handelt.

Auszug aus den Richtlinien für iOS-App-Entwickler: „Apps, die das Internet durchsuchen, müssen das entsprechende WebKit-Framework und WebKit-JavaScript verwenden.“

 

Das bedeutet, dass alle in WebKit gefundenen Schwachstellen eine Gefahr für Nutzer aller Browser für iOS darstellen. Da iPhones ein sehr verlockendes Ziel für Hacker sind, studieren Sicherheitsexperten die WebKit-Engine umso genauer und finden dementsprechend häufig Schwachstellen darin. Dazu gehören auch Sicherheitslücken, die Angreifer bereits in freier Wildbahn ausnutzen.

Eine der gefährlichsten Schwachstellen in einer Browser-Engine ist die sogenannte Zero-Click-Schwachstelle, die es Angreifern ermöglicht, ein iPhone ohne aktive Handlung des Nutzers zu infizieren. Wird diese Art von Schwachstelle ausgenutzt, muss der Nutzer nicht davon überzeugt werden, kuriose Dinge herunterzuladen oder zu installieren. Der Angreifer muss sein Opfer lediglich auf eine mit Schadcode infizierte Website locken. Und voilà: Besucht der Nutzer eine solche Website über einen anfälligen Browser, können die Angreifer im Anschluss die Kontrolle über das iPhone erlangen.

 

So aktualisieren Sie Safari und WebKit

Es ist wichtig zu wissen, dass ein Update der WebKit-Engine und des Safari-Browsers in keiner Weise in Verbindung mit der Aktualisierung der von Ihnen verwendeten Browser-Apps steht. Google Chrome wird automatisch aus dem App Store aktualisiert – selbstverständlich nur dann, wenn Sie diese Option nicht deaktiviert haben. Dennoch handelt es sich hierbei um ein Update des Shell-Programms, nicht der Engine selbst. Das Problem der Schwachstellen in WebKit wird somit nicht gelöst.

Um Schwachstellen sowohl in der WebKit-Engine als auch im Safari-Browser zu vermeiden, müssen Sie die entsprechenden iOS-Updates installieren. Achten Sie am besten darauf, alle aktuellen Betriebssystem-Updates zu installieren – schließlich betreffen die Schwachstellen nicht nur die Browser-Engine, sondern auch andere wichtige Komponenten von iOS.

Um Ihr iPhone zu aktualisieren, gehen Sie zu Einstellungen → Allgemein → Softwareupdate. Tippen Sie auf Laden und installieren, um das Update zu installieren und folgen Sie den anschließenden Anweisungen.

So aktualisieren Sie iOS

 

Keine Angst vor iOS-Updates

Viele Nutzer stehen der Aktualisierung des Betriebssystems verhalten gegenüber: Einige möchten sich nicht an neue Funktionen der Benutzeroberfläche gewöhnen müssen, wieder andere bangen um weniger Speicherplatz, eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit ihres Smartphones oder die Inkompatibilität lieb gewonnener Apps mit der neuen Version.

Diese Befürchtungen sind nicht ganz unbegründet. Es stimmt, dass Apple die Benutzeroberfläche gelegentlich weniger benutzerfreundlich gestaltet. Es stimmt auch, dass jede neue Version des Systems etwas mehr Speicherplatz beansprucht als die vorherige und folglich weniger Platz für Ihre Dateien lässt. Und es ist auch kein Mythos, dass iPhones nach einem Update plötzlich langsamer werden – hier mehr dazu.

Trotzdem empfehlen wir Ihnen, Ihr iPhone immer auf dem neuesten Stand zu halten: Dies ist entscheidend, um Ihre Daten zu schützen und sicherzustellen, dass sie nicht in die falschen Hände geraten. Leider gibt es kein vollwertiges Antivirenprogramm für iOS. Das bedeutet, dass die Sicherheit des iPhones einzig und allein auf den Schutzmechanismen von Apple beruht, sodass jede Sicherheitslücke ohne ein Systemupdate eine offene Tür für Cyberkriminelle darstellt.

 

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