Ich habe eine sehr gute Meinung von Schindler, weltweiter Marktführer in der Herstellung von Fahrstühlen und Rolltreppen. (Das nächste Mal, wenn Sie diese Art von Transportmitteln nutzen, achten Sie mal auf das Logo des Herstellers.) Ich finde, dass diese Firma einen großen Respekt verdient hat und ihre Geschäftspraktiken eine Untersuchung und Nachahmung wert sind. Wenn ich aber einen Stand dieser Firma auf einer Messe sehe voller Slogans wie diesen, läuft es mir kalt den Rücken herunter. Ich beginne mich unwohl zu fühlen und mein linkes Auge beginnt zu zucken. Warum?
Es gab drei Slogans, mit denen ich ein besonderes Problem hatte:
– Wie kann ich meinen Fahrstuhl in einen digital native verwandeln?
– Was macht Ihr Fahrstuhl während Sie schlafen?
– Können Sie Ihren Fahrstuhl online treffen?
Wenn Sie näher hinschauen, können Sie die Slogans auf diesem Foto sehen:
Es stört vielleicht nicht jeden, aber es macht mich etwas nachdenklich. Natürlich, Sie verstehen…. Ein Fahrstuhl im Internet ist nicht so gefährlich wie das Internet in einem Fahrstuhl. Ok, hiermit haben wir für den Alptraum heute Nacht gesorgt. Nein, ich möchte Sie nicht verängstigen. Und ich möchte auch nicht, dass jemand von dem Fahrstuhl aus diesem Cartoon träumt!
Der Veranstaltungsort ist die Hannover Messe, die jährliche Mega-Ausstellung zu industriellen Lösungen. Es geht alles um Automatisierung, Herstellung, die Energie-Industrie, alle Arten von Robotern, ausgefallene Ersatzteile und andere Arten von industrieller Magie.
Was soll ich sagen… es ist sehr interessant! Ich verstehe jetzt (ich habe es bereits geahnt), warum manche Pavillons in diesem Megakomplex aus Hallen und Pavillons Bahngleise haben, die durch das Szenario führen (ja, genau durch die Pavillons hindurch!). Der Maßstab mancher Installationen ist wirklich beeindruckend. Ich komme gleich darauf zurück, aber nun: Willkommen zu der Hannover Messe!
Diejenigen von Ihnen, die noch nie hier gewesen sind, sollen gewarnt sein: Das Ausmaß dieser Veranstaltung ist atemberaubend.
Sowohl langjährige Riesen als auch industrielle Neulinge sind vertreten:
Sie können kleine, lose Dinge und große, zusammengesetzte Dinge in der Messe finden.
Das ist der Ort für alles Industrielle: Jede Art von Robotern, cleveren Maschinen, die rotieren und Dinge in kleine Stücke schneiden, Pumpen, die einpumpen und Pumpen, die auspumpen, dicke und dünne Kabel, aus Kupfer oder nicht, Wickelmaschinen hier und Rotatoren dort, Ersatzteile zu Hauf und pro Stück, Ventile zum Druckmessen und Tiefenventile zum Tieftauchen, automatisierte Kabinen, um Netzwerke zu verwalten und Windmühlen, um dieselben Netzwerken mit Volt und Amper zu versorgen, und so weiter. Kein Wikipedia könnte das ganze Kommen und Gehen auf dieser Veranstaltung beschreiben.
Es muss nicht gesagt werden, dass Roboter und verschiedene Industrieautomationen (Industrie 4.0) überall zu finden sind, sich drehen, wirbeln und ihre Fähigkeiten zeigen während Kunstinstallationen vor Ihren Augen von einem robotischen Arm in 3D gebaut werden. Daneben rotiert etwas, verschiebt sich und sortiert, ein bisschen weiter werden Kuchen aus Ersatzteilen zusammengesetzt (sie sind nicht echt, da sowohl die Kuchen als auch die Teile aus Plastik sind, aber der „Arm des Chefbäckers“ ist echt, aus Stahl hergestellt).
Und da kam mir diese Idee.
Wie kann eine anständige Ausstellung, vor allem eine industrielle Ausstellung ohne Autos stattfinden? Doch natürlich gibt es diese hier auch. Wie dieses hier:
Ein cooles Lenkrad – komplett mit Tastatur.
Wenn Sie genauer hinschauen, ist das Wunder der Technologie und des Designs bloß ein Fahrzeug zum Pizza ausfahren, mit Kästen die aus dem Heck herausragen.
Und diese Wundermaschine – Wow! In 5.5 Sekunden auf 440 km/h. Ich frage mich, wie der Fahrer nicht in Ohnmacht fällt? Oder setzen sie ihn schon bewusstlos ins Auto? Oder vielleicht gibt es gar keinen Fahrer. Die kleinen schwarzen Taschen auf dem hinteren Rahmen sind Fallschirme. Cool…
Eine Windturbine in ihrer vollen Größe! Wirklich atemberaubend. Aus der Ferne sehen sie gar nicht so beeindruckend aus wie hier.
Jemand hat eine ganze Jet-Turbine mitgebracht, damit die Öffentlichkeit sie bestaunen kann. Jeder drängt sich darum herum, sie machen Fotos, ich auch…
Und ich sah diese Schlagzeuger kürzlich auf dem MWC in Barcelona
Dann ist da dieses Modewort „Sicherheit“, also wenn man etwas tiefer gräbt, stellt sich heraus, dass es wenig damit zu tun hat, was wir „industrielle Cybersicherheit“ nennen. Kurz, unsere Kategorie von Sicherheit wurde nur durch uns vertreten, ohne Alternativen in Sicht:)
Polen war der Veranstaltungs-Partner mit vielen Werbepostern und einer großen Ausstellung.
Es gab außerdem viele andere nationale Aussteller:
Und hier sind wir – bescheiden an der Wand stehend.
Dies erinnert mich an die ersten Schritte auf dem globalen Markt in den späten 90igern. Genau hier, in denselben Pavillons, jedoch einen Monat zuvor, auf dem CeBIT IT-Forum.
Unser erster Stand war so groß wie zwei Schreibtische und stand irgendwo in der Ecke. Dort versuchten wir unsere ersten Partner an Land zu ziehen. Um sie zu überzeugen, waren wir die Besten beim Aushandeln von Geschäftsbedingungen. Unsere Ausstellung wuchs von Jahr zu Jahr, wir zogen an die Wandmitte und nach ein paar Wiederholungen sogar in das Zentrum des Pavillons und bekamen ein zweites Niveau. Dann gab es noch die Russendisko-Partys an unserem Stand (welche von der lokalen CeBIT-Presse als die besten Partys anerkannt wurden). So viele Dinge, an die man sich erinnert! Es war hier, vor langer Zeit, dass der globale Erfolg der Firma geschmiedet wurde. Es war harte Arbeit, der Arbeitstag war anstrengend und dann gab es die Partys am Abend – und all dies eine Woche lang. Es war super. Es machte viel Spaß! Pures Adrenalin. Nostalgie…
Dann war alles vorbei – das letzte Mal war 2012, dann schaute ich nochmal 2014 aus gutem Grund vorbei – aber das war es. Leider stirbt die CeBIT aus. 🙁 Das tut mir leid. Und deshalb: Lang lebe die Hannover Messe! Diese Industrie-Messe tendiert immer mehr zu dem Internet der Dinge (IoT), Cyber-Robotern und zur vollständigen industriellen Revolution 4.0. Und wir werden sie absichern, keinen Zweifel daran.
Also das ist erst einmal alles. Bis bald Hannover!