„Warum würde mich jemand hacken, wenn es nichts zu gewinnen gibt?“ Kommt Ihnen dieser Gedanke bekannt vor? Nun, stellen Sie sich Folgendes vor: Sie sind zu einem Instagram-Star mit Tausenden von Followern und mit einem gewissen sozialen Kapital geworden, ganz zu schweigen von Sponsoren und Werbetreibenden, die Sie mit Privatnachrichten bombardieren.
Aber alte Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen und die Sicherheit Ihres Kontos befindet sich immer noch auf dem „Warum-würde-mich-jemand-hacken-wollen“-Level.
In diesem Dilemma fand sich die Moderatorin, DJ und Influencerin Ashley James wieder. James gab nämlich zu, dass sie für all ihre Konten dasselbe Passwort verwendet. In einer kürzlich übertragenen Live-Show überlegten sich Ashley James zusammen mit dem Sicherheitsguru David Jacoby von unserem GReAT-Team, wie man den eigenen, persönlichen digitalen Raum schützen kann. Glücklicherweise ist das nicht so schwer!
Wie man Passwörter erstellt
Wenn Sie dasselbe Passwort für alle Ihre Konten verwenden, sind Sie leichte Beute. Nur eine einzige Datenpanne bei einem Dienst, bei dem Sie ein längst vergessenes Konto besitzen, reicht aus: Hacker erhalten nämlich dadurch Zugriff auf die Dienste, die sie eigentlich angreifen wollen: Ihren Blog, Ihre E-Mail oder Ihre Online-Wallet.
Die Passwörter für die Konten, auf denen Sie Geld aufbewahren oder die Sie anderweitig schätzen, müssen einzigartig sein. Unser Passwort-Checker hilft Ihnen sicherzustellen, dass Ihre Passwörter sicher sind und nicht bereits durch ein bekanntes Passwortleck kompromittiert wurden.
Wie kann man sich einzigartige Passwörter merken? Hier ein paar Life-Hacks:
- Denken Sie sich ein System zur Erstellung von Passwörtern aus. Die Jacoby-Methode nimmt die Anfangsbuchstaben der Wörter aus einem Lieblingszitat und kombiniert sie mit einem Begriff, der als erstes in den Sinn kommt, wenn man an dieses Konto denkt. Zwischen der Buchstabenreihenfolge und dem Begriff wird ein beliebiges Satzzeichen eingefügt. Für James ist Instagram ein Job, sodass ihr Passwort in Verbindung mit dem englischen Zitat „There’s too much pepper on my paprikash“ so in etwa aussehen könnte: ttmpomp!job. Apropos, benutzen Sie keine Passwörter, die Sie während einer Live-Sendung gesagt haben (das Beispiel wird sie jedenfalls nicht verwenden).
- Versuchen Sie nicht, sich jedes Passwort für jedes einzelne Ihrer Konten zu merken. Wenn Sie sich nur einmal alle paar Jahre bei einem bestimmten Dienst anmelden, wäre es sicherlich einfacher, das Passwort jedes Mal einfach zurückzusetzen.
- Verwenden Sie einen Passwort-Manager. Stellen Sie sicher, dass Sie eine dezidierte Anwendung verwenden: Das Speichern von Passwörtern in Ihren Browsern ist keine gute Idee: viele bösartige Programme sind in der Lage, Informationen aus dem Browserspeicher zu stehlen.
Intelligente Geräte – Benötigen sie wirklich Internetzugang?
Smarte Lautsprecher, Smart-TVs, Babyphones mit Kamera oder Staubsauger-Roboter: Das Internet der Dinge ist längst kein abstrakter Begriff mehr, und viele, wenn nicht alle, nutzen es bereits. Die Blütezeit eines intelligenten Geräts hält jedoch nicht lange an. Die Hersteller solcher Geräte stellen normalerweise die Updates nach etwa einem Jahr ein, woraufhin das intelligente Gerät anfällig für Angriffe wird.
Achten Sie bei der Auswahl dieser Geräte auf das Herstellungsdatum, so wie Sie es bei verderblichen Lebensmitteln im Supermarkt tun. Es sei denn, es macht Ihnen nichts aus, möglicherweise die Stimmen anderer Leute aus Ihrem Babyphone zu hören oder das Fremde Ihr Familienleben als Reality-Show über Ihre eigene Überwachungskamera genießen können.
Übrigens, obwohl es üblich ist, intelligente Geräte mit dem Internet der Dinge zu assoziieren, müssen nicht alle mit dem Internet verbunden sein. Bevor Sie ein Gerät mit dem W-Lan verbinden, sollten Sie sich überlegen, ob es auch ohne Internetverbindung auskommt. Ein Staubsauger-Roboter zum Beispiel ist durchaus in der Lage, über Ihren Boden zu flitzen, ohne mit den Servern des Herstellers verbunden zu sein.
Ein W-Lan-Netzwerk ist gut, aber zwei sind besser
Wenn sich jemand in Ihr Heimnetzwerk hackt, erhält der Angreifer Zugriff auf alle verbundenen Geräte wie z. B. Computer, Smartphones, Smart-Lautsprecher usw. Denken Sie daran, dass Ihr W-Lan-Netzwerk auch außerhalb Ihrer vier Wände verfügbar ist. Wenn also Außenstehende das Netzwerk „sehen“ können, dann können sie sich auch mit ihm verbinden. Dies ist insbesondere der Fall, wenn Sie dazu noch das leicht zu erratende Standardpasswort des Routers Ihres Internetproviders verwenden.
Sie müssen also jedes Standardpasswort ändern, einschließlich der Passwörter für Ihre W-Lan- und Router-Verwaltungsoberfläche. Erstellen Sie neue, lange und komplexe Passwörter, damit sie schwer zu knacken sind. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Passwort schwer und lang genug ist, lassen Sie es durch unseren Passwort-Checker laufen.
Ein Gastnetzwerk ist eine weitere praktische Option, die Ihnen in den meisten modernen Routern zur Verfügung steht. Sie können zwei Netzwerke mit separatem Internetzugang bei Ihnen zu Hause ohne zusätzliche Kosten einrichten. Geräte, die mit dem Hauptnetzwerk verbunden sind, kommunizieren nicht mit denen, die mit dem Gastnetzwerk verbunden sind. So können Sie beispielsweise all Ihre intelligenten Geräte über den Gastzugang anschließen, damit diese auch im Falle eines Hacks keinen Zugriff auf die Dokumente auf Ihrem Computer haben, da dieser mit dem Hauptnetzwerk verbunden ist. Sie können Ihr Gastnetzwerk auch für den eigentlichen Zweck eines Gastnetzwerks verwenden: um Freunden und anderen Besuchern eine Internetverbindung bereitzustellen.
Angst vor Spionen
Wenn Sie Angst davor haben, dass jemand Sie durch eine Kamera oder ein Laptop-Mikrofon ausspioniert, können Sie sie abdecken. Sie sollten jedoch kein Klebeband über das Kameraobjektiv legen, da es, selbst wenn es wieder abgezogen wird, nur noch verschwommene Bilder bei Videokonferenzen aufnehmen kann. Wenn Sie keine extra Webcam-Abdeckung haben, ist ein Pflaster eine gute Option, da die Watte sowohl den Klebstoff von der Kameralinse fernhält als auch die Sicht von potenziellen Spionen blockiert. Wenn Ihre Telefonkameras Sie nervös machen, legen Sie Ihr Telefon einfach auf den Schreibtisch, so dass eine der Kameras zur Schreibtischoberfläche und die andere zur Decke zeigt.
Die „Ohren“ Ihrer Geräte zu verstopfen, ist auch nicht schwer. Besorgen Sie sich einfach ein Paar günstige Kopfhörer (oder nehmen Sie kaputte, wenn Sie welche zuhause liegen haben), schneiden Sie den Stecker ab und stecken Sie ihn in die Kopfhörerbuchse. Nun nimmt das Gerät den Ton von einem nicht existierenden Mikrofon auf.
Wenn Sie ein neueres iPhone oder ein anderes schickes Smartphone ohne Kopfhöreranschluss haben, ist das keine große Sache. Verwenden Sie einen Adapter, mit dem Sie ein Headset an den Ladeanschluss anschließen können. Wenn dieser angesteckt ist, verliert Ihr Smartphone seine Fähigkeit, Sie zu belauschen.
Für mehr digitalen Komfort
Ashley James hat viel dank diesem Gespräch gelernt. Haben Sie auch etwas gelernt? Wir haben noch viele weiter hilfreiche Life-Hacks, die Ihnen helfen werden, Ihr digitales Leben sicherer und komfortabler zu gestalten. Zum Beispiel können wir erklären, wie Sie Ihr W-Lan auch in der letzten Ecke Ihres Hauses schneller machen können, oder was Sie tun müssen, wenn Sie gehackt wurden. Klicken Sie auf den Digital Comfort Tag, um weitere spannende Beiträge zu lesen.