Das Jahr hat gerade erst angefangen, doch die weltweiten Strafverfolgungsbehörden haben bereits einige wichtige Cyberkrimnelle gefasst.Daher möchten wir wieder einmal die Fortschritte der Behörden bei der Verfolgung von Cyberkriminellen beleuchten. Hier die spektakulärsten Fälle der letzten Monate:
Der meistgehasste Mann im Internet
Hunter Moore, eine Legende und als „meistgehasster Mann im Internet“ bezeichnet, wurde im Januar von amerikanischen Behörden verhaftet. Und es stimmt wirklich, dieser Mann hat eine Menge Feinde: Seine Webseite isanyoneup.com hat so genannte „Rachepornos“ gesammelt – Nacktfotos, die meist von verbitterten und sitzengelassenen Ex-Partnern eingesendet wurden. Natürlich hat die große Mehrheit der auf den Fotos dargestellten Menschen nie eine Einwilligung zu dieser Veröffentlichung gegeben.
Moore konnte seine Bestrafung lange vermeiden, doch Anfang dieses Jahres wurden er und sein Kumpan Charles Evens mehrerer Vergehen beschuldigt, unter anderem dem unerlaubten Zugriff auf geschützte Computer, um an Informationen zu kommen.
Bei einer Verurteilung droht Moore und Evens nicht weniger als ein Jahrzehnt Gefängnis
Luzifer mit einem „G“
In der gleichen Zeit hat die rumänische Polizei Marcel Lazar Lehel verhaftet, dem vorgeworfen wird, der Hacker mit dem Pseudonym Guccifer zu sein. Dieser wurde vor einem Jahr bekannt, als er die persönlichen E-Mail-Konten von George H.W. Bush und anderen bekannten Politikern hackte. Das Ergebnis dieses Angriffs war ein Skandal, in den Colin Powell, früherer Aussenminister der USA, aufgrund amouröser E-Mails an eine rumänische Diplomatin namens Corina Cretu verwickelt war. Doch Guccifer war nicht nur an politischen Zielen interessiert, denn Anfang Januar hackte er den „Downtown-Abbey“-Erfinder und stahl das Drehbuch für die letzte Folge der Serie.
Rumänische Hacker haben gegen diese Verhaftung protestiert, doch die Chancen für eine Einstellung des Verfahrens sind sehr gering.
Sechs Rumänen und zwei Marokkaner
Ende Dezember wurden sechs rumänische und zwei marokkanische Hacker verhaftet, denen vorgeworfen wird, beim Diebstahl von über 60 Millionen Dollar von mehreren Banken weltweit geholfen zu haben. Bei Durchsuchungen ihrer Wohnungen wurden 34.400 Dollar in Bar, Juwelen sowie 1.000 Blanko-Kreditkarten gefunden.
Daher müssen die acht Verhafteten nun mit mehreren Jahren Gefängnis rechnen.
Ein junger russischer Hacker
Erst vor einigen Tagen haben US-Behörden eine interesssante Mitteilung herausgegeben: Der 24 Jahre alte Alexander Panin hat sich in einer Verschwörungsanklage schuldig bekannt, nachdem er ein Programm entwickelt hatte, das für den Diebstahl von Geld von Bankkonten genutzt wurde. Das Gericht bezeichnete der Russen, der auch als „Gribodemon“ und „Harderman“ bekannt ist, als Hauptautor von SpyEye, dem Schadprogramm, das über 1,4 Millionen Computer in mehr als 250 Finanzunternehmen infizierte.
Der Bitcoin-Dealer
Shrem wird vorgeworfen, von den illegalen Aktivitäten gewusst zu haben und so muss er nun mit bis zu 30 Jahren Gefängnis rechnen – für Geldwäsche, das Betreiben eines unlizenzierten Geldübertragungsdienstes und absichtliches Unterlassen, verdächtige Geldaktivitäten anzuzeigen.
Vor kurzem passierte eine weitere unschöne Episode rund um die Cryptowährung Bitcoin, in die BitInstant-CEO Charlie Shrem verwickelt war, der der Geldwäsche für Nutzer des digitalen Schwarzmarkts Silk Road angeklagt ist. Der 24-jährige war auch Vize-Vorstandsvorsitzender der gemeinnützigen Bitcoin Foundation, ist von diesem Posten allerdings zurückgetreten, nachdem ihm vorgeworfen worden war, eine illegale Bitcoin-Exchange zu unterstützen.
Stalin, der Bankräuber
Die ukrainische Polizei berichtete von der Verhaftung eines Hackers, der als „Stalin“ oder „4×4“ über neun Millionen US-Dollar gestohlen haben soll. Der 38-jährige wurde in Kiew verhaftet. Ihm werden unter anderem die Produktion, der Verkauf und die Nutzung von Skimmern vorgeworfen. So ein Gerät wird heimlich an Geldautomaten installiert, um Kreditkarten- und Geldkartendaten abzugreifen, so dass die Kriminellen damit anschließend Geld stehlen können.
Auf den ukrainischen Hacker kommen bei einer Verurteilung nun bis zu 12 Jahre Haft zu, die Anklage lautet auf unauthorisierten Zugriff auf Bank-Computer und Betrug.