Digitaler Fußabdruck und Online-Datenschutz: Brauchen wir ein Recht auf Vergessen werden?

Das Leben im digitalen Zeitalter hat viele Vorteile, aber jedes Mal, wenn wir online gehen, hinterlassen wir eine Spur – ist es jetzt an der Zeit, das Recht auf Vergessen werden zu fordern?

Jedes Mal, wenn wir online gehen, legen wir ein neues Fundament unserer Online-Präsenz. Wir steigern unser Wissen und Bewusstsein, indem wir Webseiten besuchen, unsere Online-Präsenzen, indem wir in den sozialen Medien posten und liken, und wir hinterlassen unseren digitalen Fußabdruck durch Cookies.

Das Leben im digitalen Zeitalter hat es vielen Menschen ermöglicht, die Vorteile einer Online-Präsenz zu nutzen, z. B. durch die Einrichtung von Social-Media-Profilen, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben, durch die Einrichtung einer E-Mail-Adresse, um sich für Jobs zu bewerben, oder sogar durch ein Konto für Online-Einkäufe. Da sich unser digitaler Fußabdruck täglich erweitert, fällt es vielen Menschen immer schwerer, ihre Online-Identität zu kontrollieren und sich darüber im Klaren zu sein, wie sich das Teilen oder Liken eines Beitrags auf ihre zukünftige Karriere oder die Beziehung zu einer geliebten Person auswirken kann. Dies wirft die Frage auf, inwieweit wir die Kontrolle über unsere Online-Persönlichkeit haben.

Neue Studienergebnisse

In den letzten Monaten des Jahres 2021 führte Kaspersky eine Studie in 11 europäischen Ländern durch, bei der über 8.500 Personen befragt wurden, um das Bewusstsein und die Einstellung der Internetnutzer zu ihrer Online-Privatsphäre zu ermitteln. Wir wollten herausfinden, inwieweit die Menschen wissen, was und wie viel Kontrolle sie über ihre Online-Postings haben, und inwieweit sie frühere Social-Media-Aktivitäten ändern wollen. Wir wollten herausfinden, ob wir das Recht auf Vergessen werden brauchen oder haben sollten, und haben unsere Forschung aufgrund dessen in drei Gruppen eingeteilt.

What’s not to Like  misst das Verständnis der Menschen für die potenziellen positiven und negativen Auswirkungen ihrer Online-Aktivitäten, insbesondere des Postings von polarisierenden Themen. Außerdem wird ermittelt, inwieweit verschiedene Bevölkerungsgruppen der Ansicht sind, dass das Posten bestimmter Themen ihre Meinung über andere und sich selbst beeinflusst. Not Top for the Job misst den Grad des Bewusstseins über die Auswirkungen des digitalen Fußabdrucks einer Person auf ihre Karriereaussichten. Sie zeigt auch, inwieweit jeder Einzelne glaubt, die Kontrolle über seine Daten zu haben. Licence to Will untersucht, wie viel Unbehagen und Vorbereitung die Menschen erfahren haben, wenn es darum geht, persönliche Anmeldedaten in ihr Testament aufzunehmen, und was nach ihrem Tod mit ihren Daten geschieht.

Unsere Forschung untersucht auch, wie sich die Wahrnehmung der Online-Privatsphäre je nach Land und Generation unterscheidet. Die Statistiken zeigen uns zum Beispiel, dass die Generation Z leichtsinniger ist, wenn es um ihre Online-Aktivitäten geht, da viele ihr Bedauern ausdrücken und zugeben, dass sie einen früheren Online-Post gelöscht haben oder löschen möchten. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die meisten Befragten sich nicht bewusst sind, wie viel Kontrolle sie über ihre digitale Präsenz haben oder was sie tun könnten, falls sie ihre Online-Präsenz wirklich effektiv steuern wollten.

Die von uns gesammelten und zusammengestellten Daten gehen viel tiefer und detaillierter als dies, aber es ist klar, dass es eine Wissens- und Bewusstseinslücke gibt, insbesondere bei jüngeren Menschen.

Gibt es ein Recht auf Vergessen werden?

In den meisten Ländern der Welt gibt es eine Form des Grundrechts auf Privatsphäre. Aber gibt es auch ein Recht auf Vergessen werden? Der digitale Raum ist undurchsichtig, und die Diskrepanz zwischen dem, was viele Menschen zu wissen glauben, und dem, was sie tatsächlich wissen, ist groß. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, eine sicherere digitale Welt zu schaffen, sodass wir das Verständnis der Menschen für den Raum, in dem sie sich bewegen, durch unsere Toolkits und Bildungsinhalte weiter verbessern werden.

Die Ergebnisse dieser wegweisenden Studie werden wir Mitte Januar 2022 bekannt geben. Bleiben Sie dran!

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