„Technologie, die auf den Menschen ausgerichtet ist: Warum eine angemessene Cybersicherheit entscheidend für die Digitalisierung ist“ – dieser Frage gingen aus unterschiedlichen Perspektiven namhafte Referenten von der EU und den Mitgliedsstaaten beim ersten Kaspersky Webcast zu den Herausforderungen und Perspektiven der europäischen Cybersicherheitspolitik ein. Und mit dem Thema und den Referenten schienen wir ins Schwarze getroffen haben: Mehr als 100 Teilnehmer nahmen an diesem interessanten Gedankenaustausch teil.
Ein Aspekt wurde schnell klar: Die Digitalisierung eröffnet große Chancen. Sie ist alternativlos. Aber die Verwundbarkeit gegenüber Cyber-Attacken hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Mit dem Corona-bedingten Lockdown hat sich dieser Trend zudem beschleunigt. Dadurch, dass viele Arbeitnehmer im Home Office arbeiten und über das Internet auf das Firmennetz zugreifen, hat Cyberkriminellen neue Möglichkeiten eröffnet.
That was an insightful session with @AxelVossMdEP, @ebothorel, Luisa Franchina, Jakub Boratynski and 80+ participants on cybersecurity and digital sovereignty in times of COVID-19 pic.twitter.com/BVKmUS908p
— Eugene Kaspersky (@e_kaspersky) June 10, 2020
Diese Situation müsse gründlich reflektiert und langfristige Maßnahmen erarbeitet werden, forderte Luisa Franchina, Präsidentin des italienischen Verbands für kritische Infrastrukturen. Sie ermutigte die europäischen Interessenvertreter, Überlegungen zur Geschäftskontinuität und zum Krisenmanagement künftig mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei sollten Vertrauen, Transparenz und gemeinsame Sicherheitsstandards die Grundlage für einen sichereren Cyberraum bilden.
Axel Voss, Mitglied des Europäischen Parlamentes, betonte, dass die Fragmentierung der Politik in der EU ein Nachteil sei. Die Union müsse in ihrer Gesetzgebung den digitalen Binnenmarkt fördern und stärken. Hierzu seien schnelle und effektive Maßnahmen erforderlich, um die anstehenden Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit zu bewältigen und Cyber-Resilienz zu erreichen. Ein länderübergreifender Dialog unter Einbeziehung aller Interessengruppen sei der Schlüssel zur Gestaltung der Zukunft der Cybersicherheit: „Einheitliches Handeln ist der einzige Weg.“
Eric Bothorel, Abgeordneter der französischen Nationalversammlung, stellte auf den massiven digitalen Wandel ab, der die Gefährdung durch Cyberangriffe erhöht hat. Mehr als acht Millionen Franzosen würden derzeit in Telearbeit erbringen. Diese Mitarbeiter benötigten Unterstützung und Training sowie einen technischen sicheren Arbeitsplatz. „Wir müssen uns jetzt damit befassen und das Risiko heute bewältigen.“
Sicherheit sollte zur DNA der Systeme werden: Nur so können sie wirklich unhackbar gemacht werden.
CyberImmunity könnte die Lösung sein, erläuterte Eugene Kaspersky. Er machte klar, dass die derzeitigen Methoden des Risikomanagements nicht mehr ausreichen würden, um komplexe Infrastrukturen zu schützen. Deswegen müsse die Architektur aller Systeme in Richtung „Security-by-Design“ umgestaltet werden. Mit anderen Worten: „Sicherheit sollte zur DNA der Systeme werden: Nur so können sie wirklich unhackbar gemacht werden“.
Jakub Boratyński, amtierender Direktor des Direktorates H Digitale Gesellschaft, Vertrauen & Cybersicherheit bei der Europäischen Kommission, stellte fest, dass auf politischer Ebene die Herausforderung darin besteht, die richtige Mischung von Anreizen zu finden, um die Cybersicherheitsrisiken auf einem akzeptablen Niveau zu halten. Künftige EU-Regulierungen sollten allen Akteuren – von den Staaten bis hin zu Sicherheitsanbietern und IT-Nutzern – in angemessener Weise Verantwortlichkeiten zuschreiben.
Hier können Sie die Aufzeichnung des Webcasts anschauen:
Nach dem erfolgreichen Auftakt wollen wir den Dialog über die entscheidende Rolle von Vertrauen, Transparenz und gemeinsame Sicherheitsstandards sowie über die Bedeutung der Grenz- und Sektor übergreifenden Zusammenarbeit zur Stärkung der Cybersicherheit auch in Zukunft fortsetzen. Wir sind überzeugt, dass wir alle auf diese Weise zu einem sichereren digitalen Raum auf nationaler, europäischer und globaler Ebene beitragen können.
Wenn Sie daran interessiert sind, an weiteren Webcasts zu diesen Themen teilzunehmen, senden Sie uns bitte eine E-Mail an Kaspersky.EU-Policy@political-intelligence.com.