Hin und wieder stoßen kluge Köpfe auf spezifische legitime Features, die dazu verwendet werden können unerwartete Resultate herbeizuführen. Als Facebook 2017 beispielsweise ein Feature namens „Text Delight“ einführte, erkannten einige clevere Nutzer, dass bestimmte Begriffe Veränderungen der Schriftfarbe oder animierte Elemente hervorriefen. So konnten Freunde in dem Glauben gelassen werden, dass die aus den eingegebenen Begriffen resultierenden Ergebnisse eine bestimmte Bedeutung hatten. Bei einem der Klassiker, der auf Facebook kursierte, sollte das Wort „Glückwunsch“ eingegeben werden, um herauszufinden, ob man einer der unmittelbaren Gewinner (wovon auch immer) war.
Das Thema der persönlichen Datensicherheit ist bei Facebook-Nutzern seit geraumer Zeit in aller Munde. Vor Kurzem machte deshalb ein neuer Kettenbrief auf Facebook die Runde, der Nutzer darüber informierte, dass mit der bloßen Eingabe des Kürzels „BFF“ in einem Kommentar beziehungsweise als Status herausgefunden werden kann, ob ihr Account gehackt wurde oder nicht.
Reiner Humbug
Wenn Sie genauer darüber nachdenken, müsste Ihnen bewusst werden, dass das Ganze ziemlich lächerlich klingt. Da einige Nutzer aufgrund des Cambridge-Analytica-Skandals allerdings die drastische Maßnahme ergriffen ihre Konten vollständig zu löschen, klang ein aus drei Buchstaben bestehender Sicherheitscheck für viele Nutzer umso verlockender. Bis das Gerücht über den angeblichen Sicherheitscheck genug Aufmerksamkeit gewann und dazu führte, dass Facebook das Kürzel „BFF“ als Aktivator entfernte, veränderte sich die Schriftfarbe tatsächlich mit der Eingabe der Abkürzung und löste eine Animation aus, bei der sich zwei Hände abklatschten.
Selbst wenn Sie einen Sicherheitscheck durchführen könnten, indem Sie etwas auf Facebook posten, warum würde Facebook dann das Kürzel „BFF“ als Befehl wählen?
Es gibt einige gute Gründe diesem Hype keinen Glauben zu schenken.
Zunächst gibt es zahlreiche Programme zur Datenerfassung auf Facebook, die lediglich auf der Bereitschaft der Nutzer beruhen, ihre persönlichen Informationen preiszugeben – dazu gehören beispielsweise auch die Quiz, die in letzter Zeit auf Facebook kursieren und die Namen Ihrer Haustiere oder Ihr Geburtsdatum enthüllen. Derartige Posts zu vermeiden, sollte eigentlich ein Kinderspiel sein. Darüber hinaus handelt es sich bei dem Kürzel „BFF“ offensichtlich nicht um ein spezifisch von Facebook erfundenes Wort zur Ausführung des Sicherheitschecks; vielmehr handelt es sich hierbei um eine gebräuchliche Abkürzung für „Best Friends Forever“, die nicht im Entferntesten im Zusammenhang mit Sicherheit steht.
Sicher im Umgang mit Facebook & Co.
Im Zuge der zunehmenden Unzufriedenheit der Nutzer und insbesondere nach dem Cambridg-Analytica-Skandal hat Facebook seine Privatsphäre– und Sicherheitsmaßnahmen verbessert. Trotzdem sollten Sie sich einige Minuten Zeit nehmen, um Ihre eigenen Daten noch einmal genauer zu überprüfen. Facebook bietet Ihnen darüber hinaus seine Hilfe an, um herauszufinden, welche Ihrer persönlichen Daten eventuell in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Damit Sie auch in Zukunft sicher auf Facebook und anderen sozialen Medien surfen können, haben wir folgende Tipps für Sie zusammengefasst.
- Denken Sie darüber nach, wie Dinge, die Sie veröffentlichen, möglicherweise gegen Sie verwendet werden könnten. Wenn Sie beispielsweise im Urlaub sind, sollten Sie die Bilder erst dann posten, wenn Sie längst wieder zu Hause sind. Selbst Ihre Freunde müssen nicht alles wissen.
- Aktualisieren Sie die Apps, mit denen Sie auf Facebook zugreifen, egal ob es sich um eine mobile App oder einen Browser handelt. Veraltete Versionen können Sicherheitslücken aufweisen.
- Verweigern Sie Apps und Drittanbieterdiensten den Zugriff auf Ihre Social-Media-Konten.