1. Das Fax ist älter als das Telefon
Der schottische Erfinder Alexander Bain ließ 1843 einen Entwurf für einen elektrischen Telegraphen patentieren, der die Fähigkeit besaß, Bilder zu übertragen. Zwischenzeitlich erhielt Alexander Bell (ebenfalls ein Schotte, der in die USA emigrierte) im Jahr 1876 das erste Telefonpatent.
Faxe wurden darüber hinaus auch deutlich früher zu kommerziellen Zwecken verwendet als Telefone. In den 1860er Jahren baute der italienische Ingenieur Giovanni Caselli auf den Linien Paris-Marseille und Paris-Lyon erstmals seinen „Pantelegraphen“. Ungefähr zur selben Zeit wurde in Russland eine experimentelle Telegrafieleitung gelegt, die eine Verbindung zwischen den kaiserlichen Palästen in St. Petersburg und Moskau schuf. Die ersten kommerziellen Telefonleitungen der Welt begannen 1877, ein Jahrzehnt später, die Welt zu erobern.
What The Fax! 8 lustige Fakten über Faxgeräte. Ja, Sie haben richtig gelesen!
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2. Faxgeräte sind auch heute noch in Betrieb
Zwar könnte man Faxgeräte bereits seit einigen Jahren als altmodisch bezeichnen, trotzdem werden sie auch heute noch genutzt: Wenn Sie den Webseiten großer Firmen einen Besuch abstatten und auf den Link „Kontakt“ klicken, wird Ihnen mit Sicherheit eine Faxnummer erscheinen. Das bedeutet, dass sich irgendwo in den Tiefen des Unternehmens ein Büro mit einem voll funktionsfähigen Faxgerät befindet – auch wenn es sein könnte, dass es mittlerweile ziemlich eingestaubt ist.
3. Faxgeräte sind vor allem in Japan noch immer beliebt
Skeptiker, die sich nicht eingestehen möchten, dass Faxgeräte auch heute noch in Betrieb sind, sollten einfach online nach aktiven Faxnummern suchen. Die Suche ergibt mehr als 400 Millionen Treffer in Englisch, rund 50 Millionen Treffer in Russisch und erstaunliche 300 Millionen, ja, Sie haben richtig gehört, in Japanisch.
Faxgeräte gehören in Japan zur standardmäßigen Einrichtung – nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen. Obwohl die Schätzungen variieren, scheint es, dass in 40 bis 50% der japanischen Haushalte noch immer Faxe verschickt werden.
4. Der Faxübertragungsstandard wurde zuletzt 2005 aktualisiert
Das Grunddokument, das das Faxprotokoll definiert, heißt ITU-T Recommendation T.30. Es wurde 1985 gegründet und regelt auch bis heute noch die Aktivität der Hersteller. Mehr als ein Dutzend neuer Versionen und Änderungen wurden seither veröffentlicht; das letzte Update stammt allerdings aus dem Jahr 2005.
Nur für den Fall, dass Sie es vergessen haben sollten: im Jahr 2005 war das modernste Betriebssystem Windows XP, der schnittigste Browser Internet Explorer 7 und das weltweit beliebteste Mobiltelefon das Nokia 1110.
5. Faxgeräte können Farbbilder übermitteln
Nicht viele Leute wissen es (und wahrscheinlich noch weniger Nutzer interessiert es), aber es ist möglich, Farbbilder per Fax zu verschicken. Diese Neuerung fand ihren Weg in die 1996er Version des oben erwähnten T.30-Standards. Schwarz-Weiß-Faxe werden im TIFF-Format übertragen, während Farbfaxe JPEG verwenden.
Natürlich können nicht alle Faxgeräte, die nach 1996 produziert wurden, in Farbe übertragen und drucken – das hängt vom jeweiligen Modell ab. Aber viele der heute verwendeten Geräte können es.
6. Das moderne Faxgerät ist viel mehr als das
Seien wir ehrlich: Die meisten Unternehmen haben ihre Faxgeräte vermutlich bereits vor langer Zeit gegen neue, modernere Geräte ausgetauscht, die als Multifunktionsdrucker (MFPs) oder All-in-One-Geräte (AIOs), die einen Drucker, Scanner, Kopierer und das gute alte Faxgerät vereinen, bekannt sind.
Im Grunde genommen handelt es sich bei diesen Geräten um Computer. Zum einen sind sie mit einer Telefonleitung zum Empfangen und Senden von Faxen verbunden. Und zum anderen sind sie oft mit einem Heim- oder Firmennetzwerk verbunden, um das Drucken und Scannen zu erleichtern.
7. MFP-Firmware-Update
MFPs sind in erster Linie Drucker, und arbeiten daher auch auf ähnliche Art und Weise. Alle Befehle, die der Computer an den Drucker sendet, werden als Druckaufträge verarbeitet. Dies gilt auch für Firmware-Updates – auch diese werden als Druckaufträge übermittelt. Natürlich ist das für den Nutzer, der gerade ein Programm von der Hersteller-Website herunterlädt, das die Firmware aktualisiert, nicht sofort offensichtlich. Aber im Grunde genommen wird die Firmware letztendlich „ausgedruckt“.
8. Faxgeräte können zum Hacken von Unternehmensnetzwerken verwendet werden
Auf DEF CON 26 präsentierten die Forscher Yaniv Balmas und Eyal Itkin einen Bericht mit dem Titel „What the Fax?“, in dem sie demonstrierten, wie man ein Faxgerät über eine Telefonverbindung hacken kann. Das Versuchskaninchen der Studie war ein günstiger Multifunktionsdrucker von HP.
Obwohl es eine Weile dauerte, die MFP-Firmware genauer unter die Lupe zu nehmen, fanden Balmas und Itkin schließlich eine Schwachstelle in einem Geräte-Betriebssystem-Modul, das für die Verarbeitung von per Fax empfangenen JPEG-Dateien zuständig ist. Mithilfe dieser Schwachstelle konnten sie den MFP über ein eingehendes Fax vollständig kontrollieren. Um die möglichen Konsequenzen zu demonstrieren, verwendeten die Forscher den Exploit EternalBlue (der nach den Ausbrüchen WannaCry und NotPetya relativ bekannt ist), um einen Computer zu infizieren, der mit demselben Netzwerk wie das Gerät verbunden war.
Das Forscher-Team informierte HP unverzüglich über die Forschungsergebnisse. Glücklicherweise nahm HP die Schwachstelle ernst, verpasste ihr den Status „kritisch“ und veröffentlichte umgehend eine gepatchte Firmware für anfällige Geräte.
Übrigens lassen sich in der Liste etwa einhundert Modelle finden. Wenn Sie also ein MFP-Gerät mit einem eingebauten Faxgerät von HP verwenden, empfehlen wir Ihnen, sich die Firmware anzusehen und notfalls zu aktualisieren. Und wenn Sie schon dabei sind, sollten Sie eventuell darüber nachdenken, ob Sie tatsächlich auf ein solches Kommunikationsmittel angewiesen sind. Vielleicht ist es an der Zeit, die Vergangenheit loszulassen?