Personen, die beliebten – und vor allem teuren – Content wie zum Beispiel HBO’s Game of Thrones illegal aus dem Internet herunterladen, gibt es wie Sand am Meer. Was Sie darüber denken, steht Ihnen völlig frei. Fakt ist: Ein Großteil dieser Leute möchte auf diese Weise einen kostenlosen Blick auf die äußerst beliebte Serie erhaschen. Für einige wenige Nutzer ist dies jedoch die einzige Möglichkeit, standortzensierte GoT-Folgen sehen zu können. Betrüger interessieren sich für keinen dieser Beweggründe, sondern sehen lediglich ein fruchtbares Feld potenzieller Opfer in jedem dieser Nutzer.
Trotz der Preise, die HBO für sein Premium-Netzwerk verlangt, hat die diesjährige Premiere jegliche Zuschauerrekorde gebrochen und Social-Media-Feeds in die Luft gesprengt. Unzählige illegale Downloads und Streams waren (und sind noch immer) die Folge – und Nutzer auf der Suche nach illegealen Dingen, gehören zu den attraktivsten Zielobjekten, die sich Betrüger vorstellen können.
Auf der Suche nach kostenlosen Folgen von Game of Thrones? Seien Sie vorsichtig!
Kurz nachdem die 8. Staffel der Kultserie Premiere gefeiert hatte, begannen Horden von Leuten, online danach zu suchen. Selbstverständlich waren legitime Wege in diesem Fall keine Option – denn die Serie auf legitimen Weg zu schauen, kostet auch legitimes Geld. Betrüger scheinen jedoch eine attraktive Alternative zu bieten. Das Schlüsselwort hierbei ist scheinen.
Alles beginnt mit einer Website, die Nutzern angeblich die Online-Wiedergabe der kompletten ersten Folge, Winterfell, zur Verfügung stellt – kostenlos, versteht sich.
Der Stream beginnt tatsächlich ohne jegliche Zwischenfälle und vermittelt dem Zuschauer so ein völlig falsches Sicherheitsgefühl. Doch kurz nach dem Beginn der Wiedergabe, erscheint eine Meldung, die den Nutzer dazu auffordert, ein Konto zu erstellen. Keine Sorge: Die Anmeldung für das Konto ist kostenlos.
Alles, was für die Registrierung benötigt wird, ist eine gültige E-Mail-Adresse – und ein Passwort.
Mit einem Klick auf die Schaltfläche Fortfahren, stellt der Nutzer jedoch schnell fest, dass die geforderten Informationen nicht ausreichen – das Konto muss zusätzlich bestätigt werden, wozu die Rechnungsinformationen und Kreditkartendetails des Nutzer benötigt werden; Einschließlich des auf der Rückseite der Karte aufgedruckten CVC-Codes
Die Website verspricht, dass die Informationen ausschließlich verwendet werden, um sicherzustellen, dass der Nutzer aus einem Land stammt, in dem die Website für die „Verbreitung der Inhalte lizenziert“ ist. Das Konto wird dabei nicht belastet, so heißt es.
„Wer A sagt, muss auch B sagen“, denkt der Zuschauer und setzt den Prozess fort.
Doch völlig unabhängig davon, wie viele Informationen dieser bereit ist, von sich preiszugeben – die Game-of-Thrones-Folge bleibt ihm weiterhin verwährt. Denn die wenigen Sekunden echter Content, die dem Zuschauer zu Beginn des Streams gezeigt wurden, waren lediglich Teil der Folgen-Vorschau. Was gerade passiert ist? Der Nutzer hat irgendwelchen Betrügern eine Menge wertvoller Informationen über sich preisgegeben.
Selbst die Kontoerstellung könnte ein Fehler sein
In den meisten Fällen werden die Besucher der Website spätestens dann wachgerüttelt, wenn sie nach ihren Kreditkartendetails gefragt werden. Diese Informationen sind jedoch lediglich das I-Tüpfelchen des Ganzen, da die Betrüger bereits über eine E-Mail-Adresse und ein Passwort verfügen.
Das Problem ist, dass viele Nutzer für verschiedene digitale Konten dasselbe Passwort verwenden. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass zumindest einige der von den Betrügern erfassten E-Mail- und Kennwortkombinationen mit den Anmeldeinformationen anderer Websites übereinstimmen – Online-Shops, Gaming- oder Streamingdienste, E-Mail-Konten, soziale Netzwerke usw.
Diese Konten sind für Online-Betrüger wertvoll, da sie zum Gelddiebstahl, zur Geldwäsche oder zumindest zum Verteilen von Spam verwendet werden können.
Game of Thrones ist ein Magnet für Kriminelle
Die in diesem Beitrag beschriebene Betrugsmasche ist keineswegs die einzige Bedrohung, die die Beliebtheit von Game of Thrones ausnutzt. Seit der Premiere der 8. Staffel haben wir einen Anstieg verschiedener cyberkrimineller Aktivitäten im Zusammenhang mit der Serie beobachtet. Wie Sie in der folgenden Tabelle sehen können, hat sich die Anzahl der Game-of-Thrones-bezogenen Angriffe, die unsere Produkte entdeckt haben, nach der Premiere fast vervierfacht:
So schützen Sie sich vor dieser Art des Online-Betrugs
Die Chancen, Zugang zu einer Premium-Serie zu bekommen, ohne dafür zahlen zu müssen, sind relativ gering. Betrüger sind deshalb auf der Suche nach einer Zielgruppe, die jegliche Vorsichtsmaßnahmen über Bord wirft, um beliebigen Content kostenlos zu streamen. Schützen Sie sich, indem Sie mit Obacht im Internet verkehren und sich stetig über existierende Bedrohungen informieren.
- Vertrauen Sie dem Internet unter keinen Umständen blind. Eine Vielzahl der Dinge, die Sie online finden können, sind Fake, unzuverlässig oder schädlich.
- Geben Sie niemals wertvolle Informationen auf Webseiten preis, die Misstrauen in Ihnen auslösen. Vor allem keine Kreditkartendetails.
- Verwenden Sie einzigartige Passwörter für Ihre verschiedenen Online-Dienste. Sich unzählige, starke Passwörter zu merken ist nicht ganz einfach, deshalb kann Ihnen ein Passwort-Manager bei dieser Aufgabe unter die Arme greifen.
- Verwenden Sie eine zuverlässige AV-Software, die Sie vor Online-Betrug und Phishing schützt.