Eine unkomplizierte Anleitung zum Installieren von Android-Updates

Über die Vor- und Nachteile von Android-Updates und wie man sie sicher installieren kann.

Für viele stellen Updates für Android-Smartphones ein zweischneidiges Schwert dar. Einerseits beheben sie in Telefonen schlummernde gefährliche Schwachstellen und führen gleichzeitig neue praktische Funktionen und Technologien ein. Andererseits werden Updates häufig verzögert oder zum ungünstigsten Zeitpunkt installiert. Sie können Telefone verlangsamen und in wirklich schwerwiegenden Fällen zu Datenverlust oder gar beschädigten Geräten führen.

Wir zeigen Ihnen deshalb, wie Sie Android-Updates installieren und dabei alle Vorteile nutzen und unnötige Probleme vermeiden.

Die unterschiedlichen Arten von Updates

Hinter der allgemeinen Phrase „Updates installieren“ verbergen sich tatsächlich fünf sehr unterschiedliche Szenarien, die sich darin unterscheiden, was genau eigentlich aktualisiert wird.

  1. Aktualisieren von Apps. Auf Geräten befindliche einzelne Apps werden automatisch oder manuell über einen App-Store (etwa Google Play, Huawei AppGallery usw.) aktualisiert. Das Aktualisieren einer einzelnen App wirkt sich nur selten auf andere Apps aus und hat im Allgemeinen auch kaum Auswirkungen auf Ihr Gerät.
  2. Aktualisieren von Android-Komponenten. Die Entwickler von Google haben sich seit langem der Modularisierung verschrieben, sodass viele Teile des Betriebssystems (z. B. der Anrufbildschirm oder die Fotogalerie) im Grunde auch nur separate Apps darstellen. Einige von ihnen laden dementsprechend ihre Updates ebenfalls über einen App-Store herunter. Andere, tiefer integrierte Komponenten (etwa die Google Play-Dienste) bekommen Ihre Updates hingegen auf einer niedrigeren Ebene eingespielt.
  3. Aktualisieren der Anpassungen von Smartphone-Herstellern. Die Android-Geräte von Samsung, Oppo oder Xiaomi unterschieden sich vor allem durch optische Anpassungen von „reinen“ Android-Geräten. Die von den jeweiligen Herstellern entwickelten Benutzeroberflächen verändern das Aussehen des Betriebssystems oft nachhaltig und hören dabei auf modische Bezeichnungen wie OneUI oder ColorOS. Die internen Strukturen und Update-Methoden unterscheiden sich dabei von Hersteller zu Hersteller. Während viele geneigt sind, die Anpassungen so zu planen, dass sie mit den Veröffentlichungen allgemeiner Android-Updates zusammenfallen, ist dies keinesfalls die Regel.
  4. Aktualisieren von Android an sich. Große Android-Updates werden von Google einmal im Jahr ausgerollt und erhöhen dabei die Nummer der Hauptversion jeweils um eins. Bugfixes und Sicherheitsupdates erscheinen hingegen monatlich. Jedoch beziehen die wenigsten Smartphones die neuesten Android-Versionen direkt von Google: Zunächst müssen die Hersteller bestimmter Modelle passende Low-Level-Komponenten und herstellerspezifische Anpassungen hinzufügen, bevor sie ihren Benutzern die neueste Android-Version anbieten können. Wer also nicht gerade ein Google Pixel oder ein Smartphone mit installiertem AOSP (Android Open Source Project) sein Eigen nennt, muss daher für jedes Android-Update vom Rollout bis zur Verfügbarkeit mit einer Verzögerung rechnen. Diese kann zwischen einem Monat und …nunja, einer halben Ewigkeit variieren – je nachdem wie schnell die Hersteller agieren.
  5. Aktualisieren von Low-Level-Komponenten. Damit sind Komponenten gemeint, die wie Bootloader, Firmware für 4G- oder WLAN-Chips und Treiber nah an der eigentlichen Hardware ausgeführt werden. In der Regel werden diese Komponenten zwar zusammen mit dem Betriebssystem aktualisiert, sie können aber bei Bedarf auch ihre eigenen Updates erhalten. Unabhängig davon werden die Updates dieser Art nur von dem Unternehmen freigegeben, das Ihr Telefon hergestellt hat.

Updates für die beiden erstgenannten Komponenten (Bootloader, Firmware für 4G-/WLAN-Chips) werden entweder automatisch oder buchstäblich per Knopfdruck im App-Store Ihrer Wahl bereitgestellt. In der Regel dauern diese auch nur wenige Sekunden. Andere hingegen brauchen viel länger, erfordern einen Neustart des Smartphones und sind etwas anfälliger für „Nebenwirkungen“. Auf solch potenzielle Update-Probleme sollten Sie dann vorbereitet sein.

Was alles schief gehen kann

Ärgernisse. Auf den Geräten vieler Hersteller werden die Benachrichtigungen über neue Updates in der Benachrichtigungsleiste angezeigt und bleiben dort anschließend hängen. Einige werden im Vollbildmodus angezeigt und erfordern eine sofortige Installation. Da genügt ein kleiner Tippfehler, um Ihr Telefon sofort große Datenmengen herunterladen zu lassen. Dies kann vor allem während Aufenthalten in Roaming-Zonen zu bösen Überraschungen führen.

Verbraucht viel Platz auf dem Telefon. Sicherheits-Updates und Fehlerbehebungen sind in der Regel von eher geringem Umfang, aber neue Versionen der Hersteller-spezifischen Anpassungen oder von Android selbst können erheblich größer sein als ihre Vorgänger. Auf eher günstigen Smartphones mit weniger Speicherplatz kann dies zu einem zusätzlichen Problem werden.

Auftretende Fehler nach dem Update. Auch Google macht mal Fehler. So wurde beispielsweise Benutzer, die ihre Geräte auf Android 12 aktualisierten, von allen möglichen Fehlern und Problemen genervt. Diese zogen sich von instabilen Netzwerkverbindungen über flackernde Displays bis hin zu blockierten Geräten. Ähnliche Unzulänglichkeiten treten auch hin und wieder bei den Updates für die schicken Anpassungen der Hersteller auf.

Verlust von Daten oder Wegfall von Funktionen. Ein seltenes, aber sehr unangenehmes Ereignis tritt auf, wenn nach einem Update verschiedene und womöglich gern genutzte Apps nicht mehr funktionieren (wenn sie z. B. zu veraltet sind, um Updates zu erhalten) oder gar Benutzerdaten plötzlich verschwunden sind.

Warum Sie trotzdem nicht auf Updates verzichten sollten

Schwachstellen. Geschichten darüber, wie Smartphones mit Schadsoftware infiziert werden können, ohne dass die Benutzer dafür etwas tun müssen und ohne zu Bemerken, dass mit dem Gerät etwas nicht stimmt, sind keine Fiktion. Vielmehr sind sie das Ergebnis der Ausnutzung von gefährlichen Programmfehlern sowohl in Android selbst als auch in installierten Apps. Sogar die Mobilfunk- oder WLAN-Module der Geräte sind nicht vor Schwachstellen gefeit. Und wenn Sie nun Meinung sind, dass solche „Spionage-Geschichten“ auf normale Personen wie Sie nicht zutreffen würden, sollten Sie wissen, das solche Schwachstellen auch gerne von „gewöhnlichen“ Cyberkriminellen ausgenutzt werden, um Ihr Geld, Ihre Kennwörter und auch sonst alles zu stehlen, das nicht niet- und nagelfest ist. Jedes monatliche Android-Update behebt eine Handvoll schwerwiegender Schwachstellen und ein bis zwei Dutzend Schwachstellen mit geringem Risiko.

Fehler. Bei auftretenden Problemen wie erhöhtem Stromverbrauch, Speicherlecks und störrischem Kamerafokus können Fehlerbehebungen für Low-End-Komponenten, Android selbst und die Anpassungen des Herstellers Abhilfe schaffen. Obendrein machen sie das Benutzererlebnis am Smartphone allgemein angenehmer.

Kompatibilität. Auch wenn Ihnen Neues nicht immer gefallen mag, müssen Sie früher oder später den Browser, die Apps und das Betriebssystem aktualisieren, um Ihre Online-Apps weiterhin verwenden zu können und bestimmte Websites zu öffnen. Der Support-Zeitraum für ältere App-Versionen wird immer kürzer und so lassen sich in einem stark veralteten Chrome beispielsweise viele Websites nicht mehr richtig anzeigen.

Die besten Tipps für ein Update ohne Kopfschmerzen

Verwenden Sie ausschließlich offizielle Quellen. Laden Sie Updates nur über den App-Store Ihrer Wahl oder über die Systemeinstellungen Ihres Smartphones herunter. Vermeiden Sie Updates direkt von irgendwelchen Websites zu installieren, es sei denn, der Hersteller bietet Ihnen keine andere Möglichkeit an. Und selbst dann gilt: Laden Sie genau wie oben beschrieben auch hier die Updates nur von der offiziellen Website des genannten Herstellers herunter. Verwenden Sie dafür niemals die Websites von irgendwelchen Aggregatoren, Nachrichtenmedien oder gar völlig unbekannten Quellen.

Erstellen Sie Backups. Android sichert nicht alles automatisch, aber Sie können das Hochladen von Fotos und Dokumenten in Google Drive selbst einrichten. Ihre Kontakte, der Kalender und verschiedene andere Daten werden hingegen in Ihrem Google-Konto gesichert. Viele weitere Apps (z. B. WhatsApp) verfügen auch über eine eigene integrierte Backup-Funktionen. Richten Sie nach Möglichkeit in allen Apps ein Backup ein, damit wichtige Informationen jede Nacht in der Cloud gespeichert werden. Wenn Sie den Clouds von Drittanbietern nicht vertrauen, gibt es Tools, die Ihnen das Synchronisieren Ihres Telefons mit einem Speicherserver in Ihrem Heimnetzwerk erlauben.

Optimieren Sie den Update-Download. Schauen Sie sich die Einstellungen in Ihrem Smartphone genauer an. Wenn Updates anpassbar sind, können Sie diese auch nachts automatisch herunterladen lassen, wenn Ihr Telefon unbenutzt im WLAN und am Stromkabel hängt. Auf diese Weise werden Sie am Tag nicht durch das Herunterladen der Updates von wichtigeren Dingen abgehalten und es werden Ihre mobilen Daten und die verbleibende Akkuladung geschont. Wenn derartige Einstellungen nicht vorhanden sind und Update-Benachrichtigungen oft zu einem ungünstigen Zeitpunkt eingehen, können Sie versuchen, die Benachrichtigungen zu deaktivieren oder die automatische Suche nach Updates auszuschalten. In diesem Fall sollten Sie sich unbedingt eine regelmäßige Erinnerung einrichten (z. B. an einem Wochenende, einmal pro Monat), um zu diesem Zeitpunkt über die Geräteeinstellungen manuell nach Updates zu suchen. Es bietet sich an, einen Installationszeitraum auszuwählen, an dem Sie das Telefon für eine Weile aus der Hand legen können, ohne etwas Wichtiges verpassen zu müssen.

Seien Sie wählerisch. Wenn es sich nicht um die Behebung einer kritischen Schwachstelle handelt, können Sie die Installation des Updates ein paar Tage aufschieben. Natürlich sollten Sie dabei nicht übertreiben, aber es sollte in Ordnung sein, bis zu einer Woche abzuwarten. Währenddessen können Sie in Foren nachprüfen, ob andere Nutzer mit dem gleichen Smartphones nach dem Update auf Probleme gestoßen sind. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, haben all diese Benutzer genug Zeit, um sich zu beschweren. Und wenn Sie Glück haben, reicht die Wartezeit auch aus, dass Sie gleich eine gepatchte Version des fehlerhaften Updates installieren können.

Trennen Sie sich von unnötigem Ballast. Sei es das das Aussortieren von heruntergeladenen und nicht mehr benötigten Dokumenten, das Löschen von Caches und nicht verwendeten Apps, oder das Verschieben von Fotos und Videos in die Cloud: All dies kann Ihnen dabei helfen, viel Smartphone-Speicher wieder freizugeben und die Wahrscheinlichkeit von Update-Problemen zu verringern. Übrigens bietet unsere App für Android-Geräte ein integriertes praktisches Tool zum Bereinigen von Altlasten.

Aktualisieren Sie Apps und Firmware getrennt. Um die Ursachen von potenziellen Problemen leichter nachzuvollziehen, sollten Sie Apps und Firmware nicht gleichzeitig aktualisieren: Warten Sie nach dem Update des Betriebssystems und der Hersteller-Anpassung einige Tage ab, bevor Sie neue App-Updates installieren. Aber auch hier gilt eine Einschränkung: wenn es darum geht, kritische Schwachstellen zu schließen, sollten Sie unverzüglich handeln.

Installieren Sie Kaspersky for Android auf Ihrem Android-Gerät. Wenn es um Sicherheit geht, ist unsere App ein wahrer Alleskönner: sie warnt und schützt Sie vor bekannten Schwachstellen, untersucht heruntergeladene Apps auf Viren, korrigiert gefährliche Geräteeinstellungen, verwaltet die Berechtigungen für Apps, blockiert gefährliche Links und schützt Ihre Daten, falls Ihr Telefon verloren geht oder gestohlen wird.

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