Für die meisten von uns ist der 1. April der Tag, an dem wir Streiche spielen und schamlos lügen können, um Freunde und Verwandte zu erschrecken oder zu verwirren – mehr als an anderen Tagen. Doch manche Menschen nutzen Soziale Netzwerke für andauernde Aprilscherze und führen die Welt hinters Licht, so dass sie das Unglaubliche glauben. Als kleiner Gruß an alle, die denken, es sei cool, die Menschen an den anderen 364 Tagen reinzulegen, präsentieren wir hier die größten Hoaxes von Facebook und Twitter des letzten und des noch jungen Jahres.
1. Hoaxes auf Facebook – mit Facebook als Thema: Falschinformationen können auf Facebook so gut verbreitet werden, wie auf jedem anderen Sozialen Netzwerk, und eine der beliebtesten Arten auf dieser Plattform hat Facebook selbst zum Thema. Als Facebook im letzten Sommer an die Börse ging, warnte ein irreführendes Status-Update die Nutzer, dass durch die öffentliche Verfügbarkeit der Facebook-Aktien auch die Daten der Anwender öffentlich gemacht werden. Die Behauptung, dass die Privatsphäre-Einstellung nach dem Börsengang geändert werden, erwies sich zwar als falsch, allerdings verbreitete sie sich sehr rasch, da Facebook ja regelmäßig etwas an den Einstellungen ändert. Weniger glaubwürdig war die Nachricht vom Oktober 2012, dass Facebook kostenpflichtig werden würde.
2. Fotos von Hurrikan Sandy: Mit Photoshop bearbeitete Hurrikan-verwandte Fotos sind schon seit den Anfängen des Internet ein wichtiges Element von Hoaxes. Als der Hurrikan Sandy/Frankenstorm auf New York zustürmte, gab es bei Facebook und Twitter eine Menge Fotos apokalyptischer Wolken, die um die Freiheitsstatue herumwirbelten, aber auch von Haien, die in den Straßen von Staten Island herumschwammen, von Tauchern in überfluteten Bahnhöfen und noch einigem mehr.
3. Jeff Goldblum fällt von einer Klippe: Die Twittersphäre wurde im letzten Jahr von der Nachricht erschüttert, dass Jeff Goldblum bei Dreharbeiten in Neuseeland von einer Klippe gestürzt sei und dabei das Leben verloren hätte. Das war natürlich nicht wahr, genau so wenig wie die im letzten Jahr aufgetauchte Facebook-Seite „R.I.P. Morgan Freeman“ (er dreht nach wie vor Filme wie „Olympus has Fallen“ und „Oblivion“). Goldblum hat auf die beste Art reagiert, um das Todesgerücht aus dem Internet zu entlarven: Er ging auf die Bühne des „Colbert Report“, während Stephen Colbert den Tod Goldblums „mitteilte“.
4. Die größte/älteste Schildkröte der Welt: Im vergangenen Jahr wurde eine riesige, über 500 Jahre alte Schildkröte, die fast eine Tonne wog, aus dem Amazonas transportiert. Das berichtete ein Facebook-Posting, das sich sofort verbreitete. Allerdings stellte sich heraus, dass das Foto ein Standbild des japanischen Science-Fiction-Films „Gamera the Brave“ war. Es ist schwer zu sagen, was die Nachricht eher entlarven hätte können: Die seltsame Geschichte selbst oder die Bilder der Schildkröte, die eher nach einem Dinosaurier aus „In einem Land vor unserer Zeit“ aussah.
5. Justin Bieber hat Krebs: Der Hashtag #BaldforBieber ging im letzten Jahr um die Welt, als die falsche Nachricht von der Krebserkrankung des Sängers zahlreiche Teenies erschreckte.
6. Die Freundin von Manti Te’o: Das war durch und durch ein Hoax der Sozialen Medien, und der einzig direkt Betrogene war Manti Te’o, der heute berühmt-berüchtigte Football-Spieler von Notre Dame. Ohne Soziale Medien hätte der Hoax nicht durchgeführt werden können: Der erste Kontakt zwischen Te’o und seiner nicht-existierenden, nicht-toten Freundin – und viele weitere Kontakte – kam wahrscheinlich durch Twitter zustande. Das war mehr als eine verblüffende Geschichte und eine Erinnerung daran, dass Menschen in Sozialen Netzwerken nicht immer das sind, was sie auf ihren Profilen vorgeben zu sein.
7. Nordkoreas Photoshop-Armee: Erst im letzten Monat verbreitete sich im Internet und in Sozialen Netzwerken ein Foto, das mehrere nordkoreanische Luftkissenboote zeigte, die während eines Manövers einen Strand stürmten. Das Foto wurde von internationalen Medien schnell als Photoshop-Übertreibung entlarvt.
Wenn alles, was wir im Internet sehen, wahr wäre, würden wir in einer Welt voller Montauk-Monster und Kamel-Spinnen in der Größe von Hunden leben, und wir würden erst um Hilfe rufen können, wenn wir unsere iPhones mit einer Zwiebel aufgeladen hätten. Soziale Netzwerke sind der moderne Weg, Falschnachrichten zu verbreiten. Bevor Sie also einen Tweet oder einen Facebook-Beitrag weiterleiten, fragen Sie sich erst, ob das Gelesene nicht vielleicht zu unglaublich klingt. Bleiben Sie bei allem, das Sie lesen, skeptisch und suchen Sie erst einmal bei Google, ob Sie die Nachricht auch bei vertrauenswürdigen Quellen finden (Hinweis: Wikipedia gehört nicht zu diesen Quellen).