Mit den ersten Sonnenstrahlen und sommerlichen Temperaturen fangen viele Leute an, über die Anschaffung eines neuen Fahrrads nachzudenken. Auch ich war eine dieser Personen. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen davon erzählen, wie ich kurz davor stand für ein Fahrrad zu zahlen, das ich vermutlich nie zu Gesicht bekommen hätte.
Bei der Fahrradwahl nimmt die Suche nach dem richtigen Modell vermutlich die meiste Zeit in Anspruch. Nachdem ich mich durch unzählige Kundenrezensionen gelesen und alle möglichen Features verglichen hatte, stieß ich endlich auf das für mich perfekte Modell. Alles, was mir jetzt noch fehlte, war auf der Suche nach einem passenden Geschäft, das mein Wunschmodell auch vertrieb, fündig zu werden. Eine ausgiebige Online-Suche führte mich zu einer adretten Website, die nicht nur das Fahrrad auf meiner Wunschliste im Sortiment hatte, sondern dazu auch noch einen gigantischen Rabatt anbot!
Online-Betrug: deshalb sollten Sie auch bei scheinbar unschlagbaren Online-Schnäppchen einen kühlen Kopf bewahren.
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Obwohl ein Teil von mir den Braten bereits roch, beschloss ich das unglaublich tolle Angebot genauer unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht war das Glück an diesem Tag tatsächlich auf meiner Seite?
Abgesehen von dem erstaunlich niedrigen Preis konnte ich zunächst nichts Verdächtiges finden. Nach der Fahrradauswahl wurde ich zu einem absolut standardmäßigen Checkout-Verfahren zum Kaufabschluss weitergeleitet.
Das Erste, was bei mir die Alarmglocken klingeln ließ, war der angeblich kostenlose internationale Versand. Kostenlos? Von Australien nach Europa? In der Regel bieten Unternehmen einen kostenlosen Versand ihrer Ware nur dann an, wenn sich Unternehmen und Kunde im selben Land oder sogar in derselben Stadt befinden.
Trotzdem entschied ich mich dazu zu beenden, was ich angefangen hatte. Nachdem ich eine Zahlungsmethode ausgewählt hatte, wurde mir ein Standardformular für die Eingabe meiner Kartendetails angezeigt. „Immer noch nichts Außergewöhnliches“, dachte ich mir, entschied mich aber vor dem letzten Klick noch dazu (für den Fall der Fälle) eine weitere Recherche über den Verkäufer durchzuführen.
Ich führte also eine WHOIS-Anfrage zur Internet-Domain des Anbieters durch und musste überraschenderweise feststellen, dass diese nur sechs Tage zuvor registriert worden war. Darüber hinaus stammte der Inhaber der Domain nicht, wie angegeben, aus Australien, sondern aus China. Diese Informationen reichten mir aus, um das Ganze als klassischen Online-Betrug abzustempeln: Cyberkriminelle erstellen einen gefälschten Online-Shop, locken Opfer mit angeblich unschlagbaren Rabatten und kostenlosem Versand und verschwinden, nachdem Sie gezahlt haben, von der Bildfläche.
Letztendlich habe ich mein Wunschfahrrad natürlich woanders gekauft. Vermutlich hätte ich es auf dieser betrügerischen Website ohnehin nicht bezahlen können, da einige Banken bereits damit begonnen haben, die über dieses Portal ausgeführten Transaktionen zu sperren. Dennoch sollten Sie lieber ein zweites Mal hinschauen und einige Dinge beachten, wenn Sie Betrug beim Online-Shopping vermeiden möchten:
- Lesen Sie sich vor dem Kauf verschiedene Kundenmeinungen durch. Wenn es überwiegend negative Kommentare gibt, sollten Sie das Risiko auf keinen Fall eingehen – auch (oder besonders) wenn der Rabatt exklusiv auf dieser Seite verfügbar ist.
- Verwenden Sie eine Sicherheitslösung wie Kaspersky Internet Security die Sie vor Online-Betrug schützt.