Sicherheitslösungen dienen dazu Systeme zu schützen und die Benutzer vor den Gefahren zu warnen. Doch manchmal werden auch harmlose Programme vom Virenschutz als Malware eingestuft und beim Virenscan wird plötzlich scheinbar ohne Grund einen Alarm ausgelöst. Dafür gibt es einen Namen: Fehlalarm (eng. false-positive).
Wie unabhängige Testlabore belegen, kommen Fehlalarme bei Kaspersky-Lösungen eher selten vor, aber manchmal gewinnt Vorsicht die Überhand. Sollte Ihnen das passieren, deaktivieren Sie unter keinen Umständen den Virenschutz – damit setzen Sie Ihren Computer nur allerlei Gefahren aus. Stattdessen können Sie das Anwenderprogramm entweder als vertrauenswürdig angeben oder es der Ausnahmeliste hinzufügen. Wenn Sie eine Kaspersky-Lösung für Privatanwender benutzen, gibt es einige Dinge, die Sie wissen sollten.
Unterschied zwischen vertrauenswürdigen Programmen und Programmen auf der Ausnahmeliste
Uns ist es wichtig, dass unsere Programme benutzerfreundlich sind. Aus diesem Grund ist der Vorgang zur Festlegung von Ausnahmen bei den beliebtesten Kaspersky-Lösungen – Kaspersky Internet Security, Kaspersky Total Security und Kaspersky Security Cloudbei allen der gleiche. Aber bevor wir mit der detaillierten Anleitung beginnen, werden wir uns kurz damit befassen, was Sie mit diesen Schritten genau tun.
Moderne Sicherheitslösungen implementieren einen umfassenden Ansatz für Schutz und suchen nicht nur nach bösartigen Elementen im Code von Programmen, indem die Programme vor dem Laufen gescannt werden, sondern überwachen auch installierte Programme, um ggf. verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu entdecken.
Diese zusätzlichen Sicherheitschecks werden durchgeführt, weil harmlose Apps manchmal von Cyberverbrechern verwendet werden, um im Nachhinein gefährliche Programme auf den Computer des Opfers herunterzuladen und so die Schutzmechanismen auszutricksen. Manche Cyberkriminelle entwickeln auch Malware, die sich sehr lange unbemerkt im System befindet, bevor sie verheerenden Schaden anrichtet.
Deshalb haben unsere Entwickler die Einstellungen in zwei Kategorien unterteilt:
- Wenn Sie den Virenschutz daran hindern möchten, ein von Ihnen verwendetes Programm zu blockieren, können Sie das blockierte Programm als vertrauenswürdiges Programm angeben.
- Geht es Ihnen eher darum, dass nicht bei jedem Scan vor dem Programm gewarnt wird, fügen Sie es als Ausnahme hinzu.
Da wir das nun geklärt haben, können wir jetzt mit den detaillierten Schritten beider Optionen für Kaspersky Internet Security, Kaspersky Total Security und Kaspersky Security Cloud beginnen.
Was tun, wenn der Virenschutz ein Programm blockiert
Virenschutz-Apps hindern andere Programme daran zu starten, wenn potenziell gefährliches Verhalten erkannt wird. Haben Sie die Gewissheit, dass das Programm, das Sie verwenden möchten, vollkommen sicher ist, können Sie es als vertrauenswürdiges Programm angeben.
- Gehen Sie zu den Einstellungen von Kaspersky Internet Security (oder Kaspersky Security Cloud).
- Wählen Sie Gefahren und Ausnahmen.
- Scrollen Sie runter und klicken Sie aufVertrauenswürdige Programme angeben.
- Geben Sie den Pfad zu dem Programm an, für das Sie die Untersuchungsausnahme festlegen möchten.
- Aktivieren Sie die Kontrollkästchen der Programmaktionen, die von der Sicherheitslösung ignoriert werden sollen.
Grundsätzlich gilt: Je weniger Kontrollkästchen Sie aktivieren, umso besser. Wir empfehlen es zuerst mit dem Aktivieren/Deaktivieren der folgenden drei Optionen auszuprobieren:
- Zu öffnende Dateien nicht untersuchen,
- Programmaktivität nicht überwachen,
- Verschlüsselten Datenverkehr nicht untersuchen.
Für anständige Programme sind Interaktionen mit der Oberfläche der Schutzlösung nicht notwendig, dementsprechend sollten Sie das nicht zulassen.
Virenschutz warnt bei einem Scan vor einem Programm – was tun?
Wenn der Virenscanner bei einem Scan Fragen zu einem Programm stellt oder Sie das betroffene Programm bereits als vertrauenswürdig angegeben haben und das nichts genutzt hat, können Sie versuchen das Problem mit einer Scan-Ausnahme zu lösen. Das geht so:
- Gehen Sie zu den Einstellungen von Kaspersky Internet Security (oder Kaspersky Security Cloud).
- Wählen Sie Gefahren und Ausnahmen.
- Scrollen Sie runter und klicken Sie aufAusnahme anpassen.
- Klicken Sie um Fenster, das sich darauf öffnet, auf Hinzufügen.
- Klicken Sie auf ...
- Wählen Sie die Datei aus, die Sie als Ausnahme hinzufügen möchten.
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen der Schutzkomponente, die während des Scannens ignoriert werden sollen. Probieren Sie es zuerst mit folgenden Komponenten aus: Untersuchung und Datei-Anti-Virus. Wenn das nicht weiterhilft, können Sie mit den anderen Kontrollkästchen experimentieren. Wir raten allerdings davon ab, alle Komponente auf einmal auszuwählen.
Schlussfolgerung
Jetzt sind Sie bestens darüber informiert, wie Sie Ihr Antivirenprogramm an Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können, damit der Virenschutz Sie nicht bei der Arbeit stört. Aber denken Sie immer daran, dass der Zweck der Antivirensoftware darin besteht, Ihren Computer zu schützen. Verlieren Sie jetzt nicht den Kopf und beginnen damit eine endlose Liste an Ausnahmen anzugeben, denn in diesem Fall könnte die eine oder andere Cybergefahr die Schutzmechanismen umgehen.