Internet Explorer 10: Do-Not-Track-Einstellung wird vom weltweit größten Webserver ignoriert

Mit der neuen Version 10 des Internet Explorers können Sie Ihre Onlineaktivität automatisch davor schützen, dass sie von Möchtegern-Werbern protokolliert werden kann. Aber das hält die Werber wahrscheinlich trotzdem nicht

Mit der neuen Version 10 des Internet Explorers können Sie Ihre Onlineaktivität automatisch davor schützen, dass sie von Möchtegern-Werbern protokolliert werden kann. Aber das hält die Werber wahrscheinlich trotzdem nicht davon ab, Sie auszuspionieren.

Denn der weltweit größte Webserver Apache (mit ungefähr 59,4 Prozent Marktanteil) ignoriert die so genannte DNT-Option (Do Not Track), die in den Sicherheitseinstellungen für Privatsphäre des Internet Explorer 10 zu finden ist. Der neue Browser wird voraussichtlich im Oktober mit dem neuen Betriebssystem Windows 8 auf den Markt kommen.

Einer der Gründer des Apache-Projektes sagt, dass er sich nicht einfach so gegen die DNT–Einstellung im IE 10 von Microsoft wehrt, sondern weil sie automatisch aktiviert wird. Apache sagt, dass eine solche automatische Sicherheitseinstellung nicht die wirklichen Wünsche der Benutzer wiederspiegelt und daher ignoriert werden sollte.

Microsoft sieht das natürlich ganz anders und seine Mitarbeiter geben an, dass auch wenn die DNT-Einstellung automatisch aktiviert wird, es den Benutzern freigestellt ist, diese innerhalb der Windows-8-Einstellungen abzuschalten. Aber da Apache vorhat, die  DNT-Einstellung des IE 10 komplett zu ignorieren, sind auch jene Benutzer, die sich bewusst für die DNT-Einstellung entschieden haben, davon betroffen.

Microsofts DNT-Funktion gegen Internetverfolgung steht im Zusammenhang mit den DNT-Standards, die durch das World Wide Web Consortium (kurz W3C) entwickelt wurden. Das W3C ist im weitesten Sinne so etwas ähnliches wie eine Internet-Regierung und will damit den Nutzern helfen, mehr Kontrolle über ihre Informationen im Internet zu haben.

Während viele Internetbenutzer immer lauter ihre Online-Privatsphäre einfordern, geben die Befürworter des Online-Trackings an, dass durch die gespeicherten Onlineaktivitäten die Weberfahrung für die Benutzer weitaus persönlicher gestaltet werden kann.

Wie sieht es bei anderen Webbrowsern aus? Google Chrome unterstützt das DNT-System nicht (auch wenn es eine entsprechende Erweiterung von Google gibt, die Benutzer herunterladen können), während Mozilla Firefox DNT automatisch anwendet, ohne den Benutzern eine Wahl zu lassen.

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