Wenn jedes Megabyte zählt

Auch wenn wir fast überall günstigen, unbeschränkten Internetzugang haben, gibt es dennoch Situationen, in denen jedes Megabyte sprichwörtlich sein Gewicht in Gold wert ist.

megabyte

Heute, da das Internet über relativ günstige Breitbandverbindungen zu unseren Computern, Smartphones, Tablets und anderen Geräten kommt, muss man beim Datenverkehr nicht sparen. Wir alle wissen, warum das so ist: Wir zahlen nichts für die Internetnutzung in der Arbeit, wir haben zu Hause eine sehr günstige Verbindung, überall gibt es kostenlose WLAN-Hotspots (wobei diese manchmal recht unsicher sind) und sogar wenn wir unterwegs sind, gibt es mobiles Internet, das uns nicht viel kostet.

Doch darüber hinaus gibt es eine grausame Welt mit so furchtbaren Dingen wie Roaming, WLAN-Hotspots mit Datenbeschränkung und andere Arten der Internetverbindung, bei denen ein Megabyte auf einmal sein Gewicht in Gold wert ist. Und dann sind unsere vergessenen Fähigkeiten die Datenmenge zu Überwachen und bei der Übertragung zu Sparen schuld an riesigen Rechnungen für das 3G-Roaming, plötzlichen Verbindungsfehlern, weil die tägliche Datenmenge überschritten wurde, und anderen Problemen. Aber es gibt eine Lösung dafür, und manchmal ist man davon nur ein paar Klicks entfernt.

Unter iOS

Viele iPhone-Besitzer, die ihr Smartphone schon einmal im Ausland verwendet haben, kennen das Problem des unerwarteten Datenaufkommens: Sogar im Standby-Modus nutzt das Handy manchmal das lokale 3G-Netzwerk, um E-Mails abzurufen, irgendwelche Daten für Apps herunterzuladen oder diese sogar zu aktualisieren. Wenn man bedenkt, dass der Datenverkehr im Roaming für Rechnungen oft auf die nächsten 100 Kilobyte aufgerundet wird, manchmal sogar auf das nächste Megabyte, kann schnell ein größerer Betrag zusammenkommen, selbst wenn das Gerät nur ein paar Kilobyte pro Stunde verbraucht.

Dank den iOS-Entwicklern ist es nun aber viel einfacher, den Datenverkehr im Auge zu behalten: iOS 7 bietet dafür zwar keine vollständigen, aber dennoch ausreichende Funktionen. Gehen Sie einfach in die „Einstellungen“ und wählen Sie dann „Mobiltelefon“, und schon können Sie alle Handydaten oder nur das Daten-Roaming ausschalten (vertrauen Sie der Einstellung aber nicht blind, denn unter manchen Umständen kann es sein, das sie nicht richtig funktioniert) oder prüfen Sie die Statistiken, die zeigen, wieviel Datenverkehr Ihr Gerät bereits verwendet hat. Die wichtigste Sache hier ist aber hinter dem Bereich „Handydaten nutzen für…“ verborgen: Hier finden Sie die Liste all Ihrer Apps und Services, die den Datenverkehr belasten. Nun können Sie bei den Apps, die keine Internetverbindung nutzen sollen, die Schieberegler auf die „Aus“/weiße Position schieben. Jede App, deren Regler auf „Ein“/grün geschaltet ist, kann die Datenübertragung nutzen, selbst wenn das Handy im Roaming-Betrieb ist.

Der Datenverkehr im Roaming wird oft auf die nächsten 100 Kilobyte aufgerundet, manchmal sogar auf das nächste Megabyte, so dass schnell ein größerer Betrag zusammenkommen kann

Alle, die ausführlichere Funktionen haben möchten, finden entsprechende Apps im App Store. Es gibt einfache Tools, mit denen der Datenverkehr überwacht werden kann, sowie umfassende Software, die nicht nur anzeigen kann, wie viele Daten Sie herunter- und hochgeladen haben, sondern Sie auch warnt, wenn der Datenverkehr langsam an seine Grenze kommt. Suchen Sie im App Store einfach nach „Data Manager“ oder „Data Monitor“.

Unter Android

Anwender von Android-Handys und -Tablets haben etwas mehr Glück, denn Google gibt den Nutzern mehr Kontrolle über den Datenverkehr als Apple. Gehen Sie dafür in die Android-Einstellungen und tippen Sie auf „Datennutzung“. Hier können Sie die mobile Datenübetragung ausschalten oder eine Grenze für die Datenübertragung festlegen. Wählen Sie die letzte Möglichkeit und sie sehen eine rote Linie in der Datennutzungsanzeige. Dann können Sie je nach Ihrem Handyvertrag die Grenze festlegen. Sobald Sie diese Grenze erreichen, schaltet Ihr Handy die mobile Internetverbindung aus und Sie können nur WLAN nutzen, außer Sie schalten die mobile Verbindung manuell wieder ein.

Diese Funktion ist in den meisten Fällen absolut ausreichend, aber wenn Sie mehr Möglichkeiten haben möchten, gibt es zahlreiche entsprechende Apps in Google Play. Und so lange Android erlaubt, dass Apps tief in das System integriert werden, sind einige davon sehr mächtige Tools.

Unter Windows

Da 3G- und 4G-Netzwerke sehr verbreitet sind, kann es vorkommen, dass Sie auch den Datenverkehr auf Ihrem Desktop-Computer oder Laptop überwachen müssen, denn diese werden oft mit 3G/4G-Hardware oder Smartphones, die als Modem fungieren, genutzt. Vor einigen Jahren gab es in den Betriebssystemen noch keine eingebaute Möglichkeit, den Datenverkehr zu überwachen, und man konnte nur Software von Drittanbietern installieren oder tief in die Einstellungen der Netzwerkrichtlinien einsteigen. Aber das hat sich geändert.

Mit einer der Funktionen von Windows 8 können Sie die Einstellungen für die Internetkosten konfigurieren. Hier heißt das ganze „Metered Connection“. Das ist im Grunde so etwas wie ein Profil oder ein Regelwerk, und wenn ein Netzwerk damit betrieben wird, ändert das System die Art und Weise, wie Windows den Datenverkehr nutzt. Computer mit einer 3G-Verbindung, die die native mobile Breitbandunterstützung von Windows 8 nutzen, werden automatisch als solche Netzwerke angelegt. In diesem Fall lädt Windows keine Patches mehr herunter (kritische Patches werden dennoch empfangen), die Elemente des Startbildschirms werden mit weniger als 50 Megabyte pro Monat aktualisiert, Offline-Dateien werden nicht automatisch synchronisiert, usw. Das Gleiche passiert auch mit richtig entwickelten Programmen anderer Anbieter: Videos werden in geringerer Auflösung angezeigt, nicht-kritische Updates werden hinausgezögert und teilweise werden sogar alle Hintergrund-Netzwerkaktivitäten ausgesetzt. Sehr praktisch, vor allem, wenn Sie ihr Datenlimit fast erreicht haben, aber online bleiben müssen.

Übrigens ist unsere neue Version von Kaspersky Internet Security entsprechend entwickelt worden, die Metered Connection in Windows 8 zu nutzen. Wenn Ihr PC also über ein mobiles Netzwerk online ist, gibt es dennoch keinen Grund, den Schutz auszuschalten, um Extrakosten zu vermeiden, denn es entstehen keine. Unsere Software ändert automatisch ihr Verhalten und beschränkt sich, so dass sie möglichst wenig Datenverkehr verursacht, aber dennoch den gleichen hochwertigen Schutz Ihrer Privatsphäre, Ihres Geldes und Ihrer Kinder vor Internetbedrohungen bietet.

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