Wenn Sie von Hunderttausenden Viren lesen, die täglich auftauchen, fragen Sie sich vielleicht, wer soviel Energie in die Entwicklung dieser Schadprogramme steckt, und warum er das tut. Die Antwort ist ganz einfach: Es handelt sich um Kriminelle und diese machen es, weil es sehr, sehr profitabel ist. Unsere Forscher haben nun einen Internet-Server entdeckt, der zur Kontrolle eines Angriffs auf die Kunden einer großen europäischen Bank verwendet wird. Log-Dateien dieses Servers zeigen, dass die Kriminellen innerhalb nur einer Woche über 500.000 Euro von den Bankkunden gestohlen und auf eigene Konten überwiesen haben.
Innerhalb einer Woche wurden mit einem Trojaner 500.000 Euro von Kunden einer Bank gestohlen.
Tweet
Im 20. Jahrhundert hätte man für einen Diebstahl dieser Größenordnung noch einige Autos, Waffen und eine Handvoll sehr mutiger Typen benötigt, denn dieses „Geschäft“ war sehr gefährlich. Im 21. Jahrhundert braucht man dafür nur noch einen Bank-Trojaner, ein paar Server, um diesen zu verteilen und beim Ändern der Überweisungen ehrlicher Kunden zu kontrollieren, plus einige gar nicht so mutige Typen, die man „Money Mules“ oder „Drops“ nennt, die das gestohlene Geld auf ihr Konto überwiesen bekommen und sich dann auszahlen lassen.
Die Kontrolle der „Money Mules“ ist der komplizierteste Teil der ganzen Aktion, deshalb werden auch moderne Diebstähle immer noch von organisierten kriminellen Banden durchgeführt. In dem aktuell von Kaspersky Lab entdeckten Raubzug, der den Namen Luuuk erhalten hat, werden einige schlaue Tricks verwendet, um die „Money Mules“ zu kontrollieren. Weitere Informationen dazu finden Sie im entsprechenden Artikel bei Securelist.
Wir sollten noch anmerken, dass Kaspersky Internet Security und Kaspersky PURE ein Modul namens Safe Money enthalten, die verschiedene Schutzmaßnahmen kombinieren, um die meisten Bank-Trojaner zu blockieren und damit solche Diebstähle von den Bankkunden verhindern.