Mehr Musik – mehr Gefahr

Der klassische Musikhandel ist auf dem absteigenden Ast. Mehr und mehr werden die Musikkäufe über das Internet abgewickelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung der Aris Umfrageforschung im Auftrag des

Der klassische Musikhandel ist auf dem absteigenden Ast. Mehr und mehr werden die Musikkäufe über das Internet abgewickelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung der Aris Umfrageforschung im Auftrag des Branchenverbands BITKOM. Demnach kann sich jeder sechste Internetnutzer einen Kauf von Musik über das Internet vorstellen und 18 Prozent der Befragten sind bereit, für heruntergeladene Songs zu zahlen. Und die Downloadbranche boomt: Im vergangenen Jahr haben sich die Deutschen 51 Millionen Mal einen Song oder ein Album online gekauft.
Dies ergibt aktuell einen Gegenwert von 112 Millionen Euro. Und wo etwas zu holen ist, sind Onlinekriminelle nicht weit. Betrachtet man den immensen Umsatz der Musikindustrie, ist mittlerweile Cyberbetrug und Datendiebstahl ein lukratives Geschäft. So wächst die Gefahr, sich beim Download mit Malware zu infizieren und finanziellen Schaden zu erleiden. Vor kurzem erst verschafften sich Kriminelle Zugriff auf iTunes-Accounts über Phishing-Angriffe: Die Betrüger gingen systematisch vor und lockten mit einem iTunes-Gutschein. Klickte der Nutzer auf die angehängte ZIP-Datei, war der Rechner infiziert und die Accountdaten wurden ausgespäht.
Anwender müssen sich jedoch nicht nur vor Phishing-Scam schützen, sondern sollten auch beim Musikdownload über legitime Webseiten vorsichtig sein. Denn bei einer Drive-by-Attacke infiziert sich der Musikliebhaber bereits beim Besuch einer Webseite, indem er sich den Schadcode herunterlädt, ohne etwas davon zu merken. Die Infizierung legitimer Ressourcen per Drive-by-Download ist wohl eines der zurzeit größten Sicherheitsprobleme im Internet.
Auch der Austausch von Musikdateien über Peer-to-Peer-Netze birgt Gefahren. So können beispielsweise in gepackten Musikdateien Schadprogramme eingeschleust werden, die dann auf dem Rechner des Musikliebhabers landen. Daher sollten Anwender nicht allen Inhalten im Web blind vertrauen, sondern lieber einmal zuviel als zu wenig misstrauisch zu sein, wenn sie sich bei einer Datei nicht sicher sind.
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