Wenn Sie jemals mit der Lehre von Informationssicherheitsgrundlagen des Personals beauftragt wurden, wissen Sie bestimmt, wie schwierig dies sein kann. Diejenigen, die nicht mit der IT in Kontakt stehen, haben häufig Probleme, neue Informationen zu diesem Thema zu verstehen und vergessen diese schnell wieder. Auch verstehen sie nicht immer den Sinn hinter den Übungen. Alles in allem ist Training nicht immer effektiv.
Effektive Schulungen und das Festigen des Wissens sind wichtige Glieder in der Cybersicherheitskette von Unternehmen. Wie in anderen Bildungsbereichen wird die Psychologie des Gedächtnisses, also bekannte Muster der Informationsspeicherung und der Informationswiedergabe, für das Cybersicherheitstraining nützlich. Hier sind vier nützliche Tricks, die das Zurückhalten gelernter Fakten verbessern können.
Die Vergessenskurve nach Ebbinghaus
Der Psychologe Hermann Ebbinghaus fand durch experimentelle Gedächtnisstudien heraus, dass Menschen bis zu 60% der Informationen vergessen, die sie innerhalb der ersten Stunde erhalten. Zehn Stunden nach der Lernsitzung sind im Gedächnis nur noch 35% der Lerninhalte gespeichert. Sechs Tage später verbleiben noch etwa 20% – von dort aus geht die Kurve dann in ein stabiles Plateau über – etwa so viel sollte auch nach einem Monat erhalten bleiben.
Ebbinghaus setzte seine Experimente fort, um zu zeigen, dass das Wiederholen des gespeicherten Materials die Vergesslichkeitsrate senkte und dass mehr Wiederholungen zu einer besseren Erfassung von Informationen führten. Unser erstes Fazit: Für ein angemessenes Training reicht einmaliger Unterricht für die Übermittlung des neuen Lernstoffes nicht aus. Der beste Weg, sich Informationen zu merken, ist die Wiederholung mit der Methode, die Ebbinghaus auf der Grundlage seiner Experimente entwickelt hat.
Der Reminiszenz-Effekt
Ein anderer experimenteller Psychologe, Philip Ballard, entdeckte, dass Menschen Informationen zwei bis drei Tage nach dem Lernen besser reproduzieren als unmittelbar nach dem Lernen. Sein Experiment war sehr einfach: Er gab Probanden Material zum Auswendiglernen und bat sie, es sofort und nach einigen Tagen erneut wiederzugeben.
Ihre Mitarbeiter direkt nach spezifischen Schulungen zu testen, empfehlen wir deshalb nicht.
Der Interferenzeffekt
Natürlich wäre es großartig, den Mitarbeitern in nur einer Schulungseinheit alles mitzugeben, was sie wissen müssen. Leider wird sich dieses Training nicht als sehr effektiv erweisen. Die Informationen, die auf einmal in das menschliche Gedächtnis gelangen können, werden von einem Phänomen begrenzt, das Psychologen als Interferenz bezeichnen.
Das heißt, dass Schulungsinhalte entweder eine gewisse Distanz unter sich aufweisen müssen, oder sich gegenseitig beeinträchtigen werden. Entweder stören alte Informationen das Speichern neuer Informationen, oder neue Informationen führen dazu, dass die Lernenden alte Informationen vergessen.
Wir sind uns einig, dass es eine gute Idee ist, zwischen thematisch unterschiedlichen Unterrichtsblöcken gewisse Intervalle einzuhalten.
Der serielle Positionseffekt
Das erste und das letzte Element in einer Reihe von Stimuli werden am besten in Erinnerung gerufen. Für uns ist es wichtig, dass der Effekt für alle Arten von Lernmaterialien gilt: Texte, Videos, sogar Anleitungen. Offensichtlich sollten die wichtigsten Informationen zu Beginn des Kurses / der Lektion und gegen Ende präsentiert werden.
Der Effekt manifestiert sich jedoch nicht, wenn die Lektion emotionale Auslöser enthält. In diesem Fall ist die Erinnerung persönlich und nicht unbedingt vorhersehbar.
Natürlich haben sich unsere Kollegen bei der Entwicklung unserer Kaspersky Automated Security Awareness Platform mit derVerhaltenspsychologie, der Informationsaufnahme und der Lerntheorie befasst, mit der Unternehmen jeder Größe ihre Mitarbeiter im Bereich Cybersicherheit unterrichten können. Erfahren Sie mehr über die Lösung und nutzen Sie sie auf der Website der Plattform.