Meta möchte deine Beiträge und Fotos verwenden, um die KI zu trainieren … Tatsächlich?

Das Training von KI erfordert riesige Datenmengen. Meta scheint eine „geniale“ Lösung gefunden zu haben, indem es die persönlichen Daten seiner eigenen Benutzer verwendet.

Das Internet war in den letzten Wochen voller Gerüchte über die neue Sicherheitsrichtlinie von Meta. Das Unternehmen hinter Facebook, Instagram und WhatsApp hat einen Teil seiner Nutzer darüber informiert, dass ihre persönlichen Daten ab dem 26. Juni zum Trainieren einer generativen künstlichen Intelligenz verwendet werden, die von seiner Unterabteilung Meta AI entwickelt wird.

Um zu erfahren, welche Daten betroffen sind, ob du dich abmelden kannst und wie du digital sicher bleibst, solltest du den folgenden Beitrag lesen.

Wird Meta Inhalte von Facebook und Instagram verwenden, um seine KI zu trainieren?

Meta AI gibt es bereits seit über neun Jahren. Für das Training der neuronalen Netze werden Daten benötigt – viele, viele Daten – und es sieht so aus, als ob die Inhalte, die von den Benutzern der größten sozialen Netzwerke der Welt generiert werden, bald zur KI-Wissensdatenbank von Meta werden könnten.

Alles begann im Mai 2024, als im Internet Beiträge über Änderungen an den Sicherheitsrichtlinien von Meta kursierten. Gerüchten zufolge soll das Unternehmen ab Ende Juni Inhalte von Facebook und Instagram für das Trainieren generativer KI verwenden. Diese Benachrichtigungen wurden jedoch nicht an alle gesendet, sondern nur an eine ausgewählte Gruppe von Benutzern in der EU und den USA.

Nach einer Welle der Empörung veröffentlichte Meta eine offizielle Erklärung an EU-Bürger. Diese schien jedoch mehr Fragen aufzuwerfen als Antworten zu geben. Es gab keine Pressemitteilung, in der es ausdrücklich heißt: „Ab diesem Datum verwendet Meta AI deine Daten für das Training“. Stattdessen erschien eine neue Seite mit dem Titel Generative KI bei Meta, auf der detailliert beschrieben wird, welche Daten das Unternehmen für die Entwicklung der künstlichen Intelligenz verwenden möchte und wie. Auch hier ohne genaue Datumsangabe.

Wird Meta meine privaten Nachrichten lesen?

Nach Angaben von Unternehmensvertretern – Nein. Meta AI wird deine privaten Nachrichten nicht lesen. Chris Cox, Chief Product Officer, stellte klar, dass für das KI-Training nur öffentliche Fotos von Benutzern verwendet werden, die auf Facebook und Instagram veröffentlicht sind. „Wir trainieren nicht mit Privatem“, heißt es dazu von Cox.

Die Aussage der Führungskraft findet sich auf der offiziellen Seite des Unternehmens, die sich der generativen KI widmet. Darin wird festgelegt, dass das Unternehmen ausschließlich öffentlich zugängliche Daten aus dem Internet, lizenzierte Informationen und von Benutzern geteilte Informationen innerhalb von Meta-Produkten und -Diensten verwendet. Außerdem heißt es dort ausdrücklich: „Wir verwenden den Inhalt deiner privaten Nachrichten an Freunde und Familie nicht, um unsere KI zu trainieren“.

Wie dem auch sei, seit mindestens einem Jahr sammelt Meta AI die öffentlichen Beiträge der Benutzer. Diese Daten sind jedoch anonymisiert: Nach Angaben des Unternehmens verknüpft die generative KI deine Instagram-Fotos nicht mit deinem WhatsApp-Status oder deinen Facebook-Kommentaren.

So deaktivierst du die Datennutzung für Meta AI

Leider gibt es keine hübsch beschriftete Schaltfläche „Ich verbiete die Verwendung meiner Daten zum Trainieren von Meta AI“; Stattdessen ist der Abmeldevorgang ziemlich kompliziert. Die Benutzer müssen ein langes Formular auf Facebook oder Instagram ausfüllen und einen detaillierten Grund für die Abmeldung angeben. Dieses Formular ist im Labyrinth der Datenschutzeinstellungen für EU-Bürger versteckt: Menü → Einstellungen und Datenschutz → Einstellungen → Sicherheitsrichtlinie. Alternativ findest du es auf der neuen Seite des Meta Privacy Center unter Datenschutz und Generative KI.

Der Link ist so gut versteckt, dass der Eindruck entsteht, dass Meta gar nicht möchte, dass du ihn findest. Aber wir haben die Suche für dich erledigt: Hier ist das Formular, um das KI-Training von Meta mit deinen persönlichen Daten abzulehnen, obwohl der offizielle Titel absichtlich vage gehalten ist: „Rechte der betroffenen Personen für Drittanbieter-Informationen Dritter für KI bei Meta verwendet“.

Abmeldeformular, um zu verhindern, dass Meta AI deine persönlichen Daten für das Trainieren seiner KI verwendet

Abmeldeformular, um zu verhindern, dass Meta AI deine persönlichen Daten für das Trainieren seiner KI verwendet

 

Aber selbst mit unserem direkten Link zu diesem Formular solltest du dir nicht zu viel versprechen: Unabhängig davon, für welche der drei Optionen du dich entscheidest, erwartet dich ein äußerst komplizierter und verwirrender Prozess zum Ausfüllen der Formulare.

Du möchtest nicht, dass Meta deine persönlichen Daten für das Trainieren seiner KI verwendet? Erkläre warum!

Du möchtest nicht, dass Meta deine persönlichen Daten für das Trainieren seiner KI verwendet? Erkläre warum!

 

Beachte den kuriosen Haftungsausschluss in der Beschreibung: „Anfragen, die über dieses Formular eingehen, kommen wir nicht automatisch nach. Wir prüfen diese Anfragen in Übereinstimmung mit deiner lokalen Gesetzgebung.“ Mit anderen Worten: Selbst wenn du dich abmeldest, können deine Daten dennoch genutzt werden. Es ist wichtig, dass du die Gründe für deinen Widerspruch richtig angibst und Staatsangehöriger eines Landes bist, in dem die DSGVO gilt. Die Datenschutzgrundverordnung kann als Grundlage für eine Entscheidung im Sinne des Benutzers dienen – nicht im Sinne von Meta AI. Denn sie sieht vor, dass Meta deine ausdrückliche Zustimmung einholen muss, dass du der Datenweitergabe zustimmst. Es reicht nicht, nur ein verstecktes Abmeldeformular zu veröffentlichen.

NOYB (None Of Your Business) – Europäisches Zentrum für digitale Rechte – ist auf diese Situation aufmerksam geworden. Ihre Menschenrechtsanwälte haben elf Beschwerden gegen Meta vor Gerichten in ganz Europa (Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen und Spanien) eingereicht, um die personenbezogenen Daten ihrer Bürger zu schützen.

Die irische Datenschutzkommission hat diese Beschwerden zur Kenntnis genommen und Meta offiziell ersucht, die Klagen zu bearbeiten. Die Reaktion des Technologieriesen war auch ohne Algorithmen vorhersehbar: Das Unternehmen warf den Klägern öffentlich vor, die Entwicklung der generativen KI in Europa zu behindern. Meta erklärte, dass sie ihren ursprünglichen Ansatz für rechtlich einwandfrei halten und ihre Versuche, KI in das Leben der Benutzer zu integrieren, wahrscheinlich fortsetzen werden.

Ergebnis

Bisher scheint die ganze Geschichte nur ein weiterer Streit zwischen Meta und den Medien zu sein. Letztere behaupten, dass Meta persönliche Daten verarbeiten möchte – einschließlich der intimsten Nachrichten und Fotos, während Meta-Chefs versuchen, die Vorwürfe zu entkräften.

Denke daran: Du bist in erster Linie selbst für deine digitale Sicherheit verantwortlich. Verwende unbedingt zuverlässigen Schutz, lies Datenschutzrichtlinien immer sorgfältig durch und halte dich über deine Rechte in Bezug auf die Verwendung deiner Daten auf dem Laufenden.

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