Mobbt mein Kind im Web? Jeder fünfte Elternteil in Deutschland denkt ja

Fast jeder dritte Elternteil würde dem eigenen Nachwuchs Social-Media verbieten, wenn er erfahren würde, dass das eigene Kind digital gemobbt wird.

Von Hänseleien über Beleidigungen bis hin zu Gewaltandrohungen – die Grenzen von Mobbing unter Schülern haben sich längst aus dem Pausenhof ins Internet verlagert. Für viele Eltern stellt sich daher die Frage, ob der eigene Nachwuchs hier eher Opfer oder Täter ist. Eine aktuelle repräsentative Studie von Kaspersky, bei der 500 Eltern in Deutschland mit Kindern zwischen 12 und 18 Jahren befragt wurden, zeigt: 40 Prozent sorgen sich, ihr Kind könnte Opfer von Cybermobbing sein. Fast jeder fünfte Elternteil (20,4 Prozent) befürchtet wiederum, dass der eigene Nachwuchs selbst andere Klassenkameraden digital mobbt. Von allen Befragten haben lediglich 57 Prozent keinerlei Sorgen, dass Ihr Kind ein Cybermobbing-Täter ist.

Auch wenn – oder gerade weil – nur 60,2 Prozent der innerhalb der Kaspersky-Studie befragten Eltern der Aussage widerspricht, die Gefahr für Kinder und Jugendliche, Opfer digitalen Mobbings zu werden, sei völlig überbewertet, besteht Aufklärungsbedarf – denn knapp 40 Prozent stimmten der Aussage zu. Und eines ist sicher: Cybermobbing ist ein gefährliches Phänomen, das Eltern wie Kinder gleichermaßen betrifft und dem entschieden entgegen getreten werden muss.

Immerhin 61,8 Prozent der Eltern in Deutschland haben – nach eigener Aussage – schon mit ihrem Kind über dieses wichtige Thema gesprochen.der Erziehungsberechtigten jedoch hat Cybermobbing noch nie thematisiert. Angesichts der Tatsache, dass der Nachwuchs aller Studienteilnehmer zwischen 12 und 18 Jahre alt ist, ein unerwartet hoher Wert.

Eltern mit Opferverdacht: Jeder Dritte würde Social-Media verbieten

Fast jeder dritte Elternteil (30,4 Prozent) würde dem eigenen Nachwuchs Social-Media verbieten, wenn er erfahren würde, dass das eigene Kind digital gemobbt wird. Jeder Vierte (24,8 Prozent) weiß allerdings nicht, was er dem eigenen Kind konkret raten würde bzw. wie er ihm helfen könnte, sollte es Opfer von Cybermobbing werden. Die Skepsis gegenüber Social-Media mag daran liegen, dass sechs von zehn (59,8 Prozent) der befragten Eltern der Auffassung sind, das Internet – respektive Social Media-Kanäle wie Facebook, Instagram, WhatsApp oder Snapchat – fördere die Gefahr v on Cybermobbing. Zwei Drittel (66,4 Prozent) stimmen ergänzend der Aussage zu, die heutige anonyme Diskussionskultur im Internet sei ein Nährboden für Cybermobbing.

Weitere Maßnahmen, die Eltern im Falle einer möglichen Opfersituation des eigenen Kindes ergreifen würden:

  • 61,6 Prozent würden den/die mutmaßlichen Täter oder deren Eltern zur Rede stellen;
  • 60 Prozent würden Kontakt mit der Schule des Kindes aufnehmen;
  • weitere 50,2 Prozent würden zur Polizei gehen und 45,6 Prozent eine Strafanzeige erstatten;
  • zudem würden 39 Prozent in Zukunft darauf achten, dass sie mit ihrem Kind öfter über das Thema Cybermobbing sprechen.

Mein Kind mobbt? Die Mehrheit der Eltern ohne Scham

Würde ein Elternteil erfahren, dass das eigene Kind andere digital mobbt, wäre das nur jedem Dritten (32 Prozent) peinlich und unangenehm. Auch würden nur 43,8 Prozent den Kontakt zum mutmaßlichen Opfer suchen – und 50,8 Prozent zu dessen Eltern. Was ebenfalls überrascht: Die große Mehrheit sieht zwar ein sieht ein aufklärendes Gespräch mit dem eigenen Kind als dringend notwendig – allerdings ist der Anteil hier mit 71,6 Prozent weniger hoch als erwartet.

Unsere Studie zeigt deutlich, dass unter Eltern noch konkreter Informationsbedarf herrscht, was das Thema Cybermobbing anbelangt. Auch wenn unsere Umfrage ergab, dass nur jeder Vierte (25 Prozent) Elternteil schon einmal im Internet nach Informationen zum Thema Cybermobbing gesucht hat, wollen wir mit unserer Studie genau dies forcieren – das für die meisten einfach zugängliche Online-Angebot mit einem praktischen Leitfaden mit klaren Empfehlungen für Eltern und Kinder zur Bekämpfung von Mobbing über digitale Kanäle zu bereichern. Denn zu einem sicheren Verhalten im Web gehört nicht nur eine Schutzsoftware, sondern vor allem Aufklärung und eine Stärkung des digitalen Bewusstseins – egal ob es um Cybermobbing oder um den richtigen Umgang mit einer Phishing-Attacke geht.

 

Kaspersky und DsiN unterstützen Eltern und Kinder bei der Aufklärung

Der komplette Report „Cybermobber oder Gemobbter? Was treibt mein Kind online?“ gibt es hier zum Download.

Auch hat Kaspersky gemeinsam mit Deutschland sicher im Netz (DsiN) eine Checkliste mit praktischen Handlungsempfehlungen und weiteren Informationen für Eltern zum Thema Cybermobbing erstellt, die unter https://kas.pr/cybermobbing heruntergeladen werden kann.

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