Seit einigen Wochen treibt ein ominöser Whats-App-Kontakt namens Momo sein Unwesen im Messenger-Dienst – auf seinem Profilbild ist ein Angst einflößendes, komisch verzerrtes Gesicht zu erkennen. Berichten zufolge bedroht Momo seine Kontakte, verteilt schockierende Inhalte und veranlasst Nutzer sogar dazu, sich selbst zu verletzen.
Die Medien bezeichnen Momo als neue Variante der Blue Whale Challenge (ein russisches Internetphänomen, bei dem Kindern und Jugendlichen an fünfzig Tagen jeweils eine Aufgabe täglich gestellt wird; am Ende des Spiels soll der Suizid des Teilnehmers stehen). In einigen Ländern alarmiert die Polizei Eltern über die neue Bedrohung, denn vermutlich ist Momo bereits an dem Tod eines 12-jährigen Mädchens aus Argentinien beteiligt gewesen. Aber sollten wir tatsächlich Angst vor WhatsApp-Geistern haben? Und wie können wir die jüngere Generation vor schädlichen Einflüssen im Web schützen?
Wer ist Momo und woher stammt der Kontakt?
Beginnen wir zunächst mit Momo’s Profilbild – bei dem Bild handelt es sich ursprünglich um das Foto einer Skulptur des japanischen Künstlers Keisuke Aizawa, auf dem seine persönliche Version des Geistes Ubume der japanischen Folklore dargestellt wird. Das Bild hinterließ bei zahlreichen Internetnutzern einen bleibenden Eindruck, die sich daraufhin unzählige Horrorgeschichten über den Geist ausdachten.
Irgendwem kam dann die Idee, die gruselige Kreatur mithilfe eines WhatsApp-Accounts unter dem Namen „Momo“ zum Leben zu erwecken und damit anzufangen, ahnungslose Nutzer zu erschrecken.
Der Held des momentanen WhatsApp-Hypes schickt seinen Opfern gruselige Horror-Bilder (meist von abgetrennten Körperteilen) und behauptet, alles über seine Kontakte zu wissen. Darüber hinaus ist Momo in der Lage seine WhatsApp-Kontakte anzurufen oder ihnen Sprachnachrichten zu schicken – betroffene Nutzer berichten, dass sie im Hintergrund lediglich knackende Geräusche oder eine stark verzerrte Stimme wahrnehmen konnten.
Zahlreiche Quellen behaupten, dass der Geist nur denjenigen antwortet, die auch tatsächlich versuchen, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Einigen Quellen zufolge wurde Momos Mobilfunknummer ursprünglich über Facebook und dann über andere soziale Netzwerke sowie Reddit verbreitet. Russischsprachige Medien geben an, dass sich Momo über einen „schrecklichen Virus“ in die Kontaktlisten der Nutzer einschleust; dabei scheint es sich allerdings um eine Falschmeldung zu handeln.
Momentan kursieren mindestens drei dieser ominösen WhatsApp-Kontakte im Netz: der japanische Kontakt, mit dem alles begann, sowie ein mexikanischer und kolumbianischer Kontakt. Tatsächlich könnte es allerdings auch weitaus mehr dieser Fake-Accounts geben, denn im Grunde genommen kann sich jeder, der mit Ubumes Foto ein neues Konto erstellt, der bösartigen Kampagne anschließen.
Der Hype um Momo
Momo ist zum Hype geworden, der von Medien und Bloggern aufgegriffen wird. Die Medien heizen die Story dabei mit fabrizierten Details an, während Blogger Gespräche mit Fake-Momos öffentlich machen, die dazu führen, das immer neue Accounts von der angeblich verhängnisvollen Figur auftauchen. Die Möglichkeiten, die Momo bietet, sind ein gefundenes Fressen für Internettrolle, die mit den gefälschten Konten unzählige ahnungslose WhatsApp-Nutzer erschrecken können.
Angesichts der Angst einflößenden Erscheinung des „Geistes“, des gruseligen Inhalts und der Versuche, Menschen dazu zu bringen, sich selbst zu verletzen, kann Momo unvorbereitete Personen, insbesondere Kinder, traumatisieren.
Kurz gesagt ist Momo der Versuch eines schlechten Scherzes, der im Internet aufgegriffen und vervielfältigt wurde. Es gibt wirklich nichts, wovor man Angst haben müsste, obwohl eine Begegnung für Kinder sehr unerfreulich sein könnte. Wenn Sie sich darüber Gedanken machen, dass Momo Ihren Kindern begegnen könnte, sollten Sie nicht nur mit ihnen sprechen, sondern ihnen vor allem zuhören.
Wenn Sie Ihren Kindern die nötige Aufmerksamkeit schenken, werden Sie verdächtige Verhaltensänderungen wahrscheinlich sofort bemerken. Folgende Anzeichen können darauf hindeuten, dass mit Ihren Kindern etwas nicht stimmt:
- Sie fangen an, ihre Hausaufgaben zu vernachlässigen;
- Sie verlieren das Interesse an ihren Hobbys
- Sie sind anfällig für abrupte Stimmungsschwankungen und werden depressiv oder aggressiv;
- Sie bleiben nachts lange auf und sind ständig online unterwegs;
- Sie löschen oder fügen plötzlich viele Freunde auf sozialen Netzwerken hinzu;
- Sie löschen plötzlich ihr Konto oder ihre Konten;
- Sie sprechen nicht mehr mit Ihnen.
Darüber hinaus empfehlen wir den Gebrauch einer angemessenen Lösung zur Kontrolle der Kommunikation Ihrer Kinder, wie z. B. Kaspersky Safe Kids. Unsere Lösung unterstützt Sie, die Dauer der Nutzung von Mobilgeräten Ihrer Kinder zu steuern und ihre Sicherheit dabei zu gewährleisten – damit sie nur auf die Arten von Webseiten, Inhalten und Apps zugreifen können, die Ihrer Meinung nach angemessen sind. Natürlich kann Kaspersky Safe Kids nicht den Dialog mit Ihren Kindern ersetzen, aber die Lösung kann Ihnen sicher dabei helfen, bestimmte Probleme bereits im Voraus zu vermeiden.