Auch im kommenden Jahr werden Nutzer aller Plattformen mit Cyberbedrohungen konfrontiert. Höchste Zeit also, Cybersicherheit in die Liste der guten Neujahrsvorsätze aufzunehmen. Basierend auf den Cybersicherheitsprognosen für das kommende Jahr gibt Kaspersky Verbrauchern deshalb praktische Tipps, um sich vor Cyberbedrohungen zu schützen.
2022 wurden durchschnittlich 400.000 neue schädliche Dateien entdeckt – pro Tag. Auch für das kommende Jahr erwarten wir, dass sich Cyberkriminelle die aktuellen Trends für ihre Angriffe weiter zu Nutze machen. Damit Verbraucher sicher ins neue Jahr starten können und im Laufe dessen auch geschützt bleiben, schlägt Kaspersky folgende Neujahrsvorsätze vor:
Top-5 der Neujahrsvorsätze 2023 für mehr Cybersicherheit – „Ich schütze…“
„Ich schütze mich vor Betrugsmaschen“: Die Konsolenknappheit, die im Jahr 2022 etwas nachgelassen hat, könnte bereits in den ersten Monaten des Jahres 2023 wieder zunehmen. Mittels gefälschter Vorverkaufsangebote, großzügiger „Werbegeschenke“ und „Rabatte“ sowie Kopien real existierender Online-Shops, die schwer zu findende Konsolen verkaufen, werden Cyberkriminelle die Konsolenknappheit für ihre Zwecke ausnutzen. Verbraucher sollten daher bei Angeboten jeglicher Art aufmerksam sein; ist ein Angebot zu gut, um wahr zu sein, dann handelt es sich wahrscheinlich um Betrug.
„Ich schütze meine Abonnements“: In Anbetracht der dicht gedrängten Liste von Filmpremieren im Jahr 2023 erwarten wir mehr Trojaner, die sich als bekannte Streaming-Dienste tarnen, sowie diverse Betrugsversuche, die auf Streamingdienst-Nutzer abzielen. Weiterhin werden Betrüger die zunehmende Beliebtheit der Spiele-Abonnementdienste von Sony und Microsoft für sich ausnutzen. Denn wenn die Abonnementbasis größer ist, können Betrüger dies verstärkt für ihre Machenschaften zum Verkauf von Keys und für Kontodiebstähle nutzen. Fans sollten die Webseiten der Anbieter nur über die Original-URL besuchen und bei Mails, die vermeintlich von Streaming-Diensten stammen und beispielsweise nach Login-Daten fragen, aufmerksam sein. Denn seriöse Anbieter fragen nach solchen Daten nicht per Mail.
„Ich schütze meine virtuellen Währungen in Games“: Spielgegenstände, Credits und Geld sind die Hauptziele von Angreifern. In diesem Sommer haben Cyberkriminelle bereits virtuelle Gegenstände im Wert von zwei Millionen Dollar von einem gehackten Konto gestohlen. Neben Hacks verleiten Betrüger ihre Opfer auch zu betrügerischen In-Game-Käufen. Für 2023 erwarten unsere Experten neue Betrugsversuche im Zusammenhang mit dem Wiederverkauf oder Diebstahl virtueller Währungen. Nutzer sollten sich vor Phishing-Kampagnen und unbekannten Spielern in Acht nehmen und Links und Dateien in Chats und E-Mails, die geschickt werden, stets im Vorfeld überprüfen.
„Ich schütze meine Mental-Health-Apps“: Für zielgerichtete Angriffe werden künftig voraussichtlich sensible Daten über die psychische Gesundheit eines Opfers eingesetzt oder auch Daten, die von den Sensoren der VR-Headsets erfasst werden, wie Mimik oder Augenbewegungen. Nutzer sollten für alle Apps und Dienste, die ein Passwort erfordern, ein einzigartiges Passwort nutzen und dieses niemals an Dritte weitergeben.
„Ich schütze meine Online-Bildungsplattformen“: Unsere Experten erwarten mehr Trojaner, die sich als weitverbreitete Online-Bildungsplattformen ausgeben, genauso wie Phishing-Seiten für Videokonferenzdienste und den Diebstahl von LMS-Anmeldedaten. Nutzer sollten daher entsprechende Tools nur über die Webseiten der offiziellen Anbieter herunterladen sowie für jeden Dienst ein eigenes starkes Passwort wählen.
Verbraucher folgen Popkultur- und Social-Media-Trends, um dazu zu gehören. Wir beobachten genau, wie Cyberkriminelle diese Interessen überwachen, um davon zu profitieren. Sie entwickeln betrügerische Systeme, die auf die aktuellen Trends abgestimmt sind. Wir teilen unsere Prognosen, um Nutzern zu helfen, sich besser zu schützen.
Sonia Lippke von der Bremer Jacobs University erklärte dem RND zur Einhaltung von Neujahrvorsätzen: „Für die Umsetzung eines Vorsatzes gibt es nur eine richtige Strategie, und diese lautet Individualisierung. Hier muss jeder selbst herausfinden, was für sie oder ihn wann und wie funktioniert. Manche haben schon Schwierigkeiten, ein Ziel zu finden, andere, den ersten Schritt zu machen, und wieder andere, dranzubleiben – diese großen Unterschiede bedeuten, dass es kein Patentrezept für Verhaltensänderungen geben kann.“