Auch in diesem Jahr findet wieder der Safer Internet Day statt. Darum möchten wir Ihnen heute zeigen, wie Sie Ihre Arbeit im Internet viel sicherer machen, ohne besondere Technologie oder harte Maßnahmen. Einfach mit ein paar guten Verhaltensweisen.
Am 11. Februar ist wieder Safer Internet Day – bereits zum zehnten Mal. Für die Computersicherheit ein wichtiger Tag. Zum ersten mal fand der Safer Internet Day im Jahr 2004 statt, und nach wie vor soll er die Menschen daran erinnern, wie viel „Wild West“ noch im Internet steckt, und dass wir alle ein paar Regeln brauchen können, um das Web zu einer zivilisierteren Umgebung zu machen. Leider ist im Internet (wie auch im echten Leben) keine 100-prozentige Sicherheit möglich, deshalb passt der Name des Tags – Safer Internet Day – auch so gut: Es geht darum, das Internet zu einem sichereren Ort zu machen. Sie sollten nicht darauf vertrauen, dass Regierungen, Internet-Behörden oder Apple und Google sich darum kümmern. Jeder von uns ist hier in der Verantwortung. Sie müssen wissen, dass Sie selbst Ihr Surfen im Internet viel sicherer machen können, ohne besondere Technologien oder harte Maßnahmen. Sie brauchen nur ein paar gute Verhaltensweisen.
1 Liebe Deine Updates wie Dich selbst
Schalten Sie bei allen Programmen, die Sie täglich nutzen, das automatische Update ein. Am wichtigsten sind dabei das Betriebssystem, der Web-Browser, das Mail-Programm und Instant Messenger. Denken Sie auch an PDF-Reader, Flash-Player und Java. Sie sollten das bei allen Programmen auf einmal machen – das dauert nur drei Minuten, stärkt aber Ihren PC gegen Viren und andere Bedrohungen um ein Vielfaches.
2 Denken Sie an die „Netzwerk-Hygiene“
Sie würden sich nicht zum Essen hinsetzen, ohne vorher die Hände zu waschen – warum also tun Sie das Gleiche (virtuell gesprochen) nicht auch bei der Arbeit am PC? Verwenden Sie keine „schmutzigen Computer“. Wenn es Ihr eigener Rechner ist, sollte zunächst eine aktuelle und zuverlässige Antiviren-Lösung installiert werden. Doch mehr ist hier meist besser – etwa durch eine umfassende Lösung wie eine Internet-Security-Suite.
Wenn Sie einen fremden PC nutzen, prüfen Sie besser vorher, ob ein Schutzprogramm installiert ist und die Viren-Datenbank aktualisiert wurde, und vielleicht auch, wann die letzte Virenprüfung ausgeführt wurde. Ist das schon länger her, sollten Sie einen kurzen Fünf-Minuten-Scan durchführen, bevor Sie auf dem PC Passwörter eingeben, egal ob für Firmen-E-Mails, Online-Banking oder Soziale Netzwerke. Denn es kann immer sein, dass ein Keylogger auf dem Computer genau diese Daten an Cyberkriminelle schickt.
3 Das Smartphone IST ein Computer
Dieses Mantra müssen Sie einfach mehrmals wiederholen. Es geht nicht darum, ein Smartphone dem PC vorzuziehen, sondern um das Verständnis, dass auch ein Smartphone Software starten kann, inklusive Schadprogrammen. Das bedeutet, dass alle Schutzmaßnahmen – Updates einschalten, Virenschutz installieren, Beschränkungen für nicht-vertrauenswürdige Software – hier genau so wichtig sind, wie auf dem PC. Und eine mobile Schutz-Software bietet zudem einige weitere Funktionen: Sie fungiert auch als Anti-Spam- sowie Anti-Phishing-Programm und kann dabei helfen, ein verlorenes oder gestohlenes Smartphone wieder zu bekommen.
4 Gefährliche Links
Eigentlich sind Web-Links dazu da, das Leben einfacher zu machen: Man kommt mit einem Klick auf die richtige Seite mit den passenden Informationen. Leider nutzen aber auch Übeltäter Links, um Sie auf Seiten mit Schadprogrammen zu führen oder Sie erpresserischer Ransomware auszusetzen. Das können Sie vermeiden, aber deshalb müssen Sie nicht selbst auf einen Blick jeden schädlichen Link von einem guten Link unterscheiden können. Wenn Sie einen Link per E-Mail, Instant Message oder SMS erhalten, klicken Sie einfach nicht darauf, außer Sie haben den Link selbst angefordert. Ein gutes Beispiel dafür ist folgendes: Wenn Ihre Bank Ihnen eine wichtige Nachricht schickt und Sie auffordert, dafür auf einen Link zu klicken, tun Sie das nicht. Starten Sie stattdessen den Web-Browser und geben Sie die Web-Adresse Ihrer Bank manuell ein.
Der zweite Typ gefährlicher Links sind alarmierende, provokative oder verführerische Banner. Hierbei gibt es eine eiserne Regel: Bilder auf Webseiten oder Banner mit Aussagen wie „Ihr PC ist in Gefahr“, „Update für den Player“, „Sie haben gewonnen“, „Verbessern Sie die Leistung Ihres PCs“ und ähnlichen Botschaften, sind fast immer Betrügereien und Sie sollten sie nicht anklicken.
5 Verwenden Sie einen Passwort-Manager
Es ist eine ziemliche Herausforderung, sich all die Passwörter zu Dutzenden von Webseiten zu merken, bei denen man sich anmelden muss. Doch ein und dasselbe Passwort für alle Seiten zu verwenden ist keine gute Idee. Übrigens war das im letzten Jahr beliebteste Passwort leider nach wie vor „123456“. Um nicht zu einer Nummer in den Opfer-Statistiken zu werden, können Sie aber einfach ein Programm verwenden, das einzigartige Passwörter für Webseiten erstellen, diese in einer sicheren Datenbank speichert und sie automatisch beim Einloggen auf Webseiten in das Passwortfeld einträgt. Das einzige Passwort, das Sie sich dann noch merken müssen ist das Passwort für diesen Passwort-Manager. Übrigens empfehlen wir nicht, den in den Browser integrierten Passwort-Manager zu verwenden, denn bei vielen dieser Lösungen ist es möglich, die gespeicherten Passwörter auszulesen.
6 Verpetzen Sie auch einmal
Online-Bedrohungen sind nicht nur auf Schadprogramme und Betrug begrenzt. Rowdies, Provkateure und Forum-Trolle sind auch nicht viel besser. Teenagers und Kinder sind für diese Gefahren besonders empfänglich, da sie verbale Angriffe nicht so einfach abwehren oder ignorieren können. Aber man kann sich im Internet auch ohne hitzige Diskussionen oder böse Kommentare zu jemandes Mutter bewegen. Fast jedes Forum, jedes Soziale Netzwerk und jeder Chat hat einen „Nutzer-blockieren“-Button, sowie „Spam melden“ oder „Beleidigung melden“. Aber nutzen Sie diese Möglichkeiten mit Bedacht: Melden Sie zunächst einen beleidigenden Kommentar, später können Sie den Angreifer melden, um ihn zu entwaffnen. Das gilt auch für Fälle, in denen jemand besonders provokante Inhalte schreibt, etwa zu Gewalt, Drogen oder Ähnlichem.
7 Sprechen Sie mit Ihren Kindern – und Ihren Eltern
All die oben genannten Regeln sind einfach zu merken und einfach anzuwenden, doch manchmal sind sie bestimmten Anwendergruppen nicht bewusst – vor allem Menschen, die sich mit PCs nicht so gut auskennen: Kinder und Senioren. Deshalb sollten Sie sie immer wieder an diese Regeln erinnern. Neben den Regeln der „PC-Hygiene“ und Hilfe beim Schutz des Computers vor Schadprogrammen und Cyberkriminellen, ist es hilfreich, ihnen zu erklären, dass nicht alles, das im Internet steht, wahr ist – gar nicht unbedingt aus böser Absicht, sondern versehentlich. Deshalb sollte man jede Information überprüfen. Dafür braucht man nur kurz bei Google oder Bing suchen, um zum Beispiel herauszufinden, ob sich Barack Obama wirklich scheiden lässt, ob Ocylococcynum wirklich gegen Grippe hilft, oder Spenderblut immer noch für den kleinen Jungen benötigt wird (solche Nachrichten bleiben monatelang online, oft noch lange, nachdem das Problem bereits gelöst worden ist).