Eine aktuelle, durch Kaspersky Lab in 12 Ländern durchgeführte Studie unter 4.831 aktiven Nutzern sozialer Netzwerke offenbart, dass eine überwältigende Mehrheit (78 %) der Befragten darüber nachdachte, soziale Netzwerke aufzugeben – aber sich doch dazu entschied, zu bleiben. Sie wollten aus verschiedenen Gründen aussteigen: 39 % der User beschwerten sich, dass sie zu viel Zeit verschwendeten – die Top-Antwort. Der Hauptgrund dafür, es nicht aufzugeben, war der Wunsch danach, mit Verwandten und Freunden in Kontakt zu bleiben (62 % der Befragten).
In diesem Post stellen wir Ihnen die Hauptumfrageergebnisse und ihre Auswertungen vor.
Hauptergebnisse
- 78 % der aktiven Nutzer sozialer Netzwerke, die an unserer Umfrage teilnahmen, sagten, dass sie darüber nachdachten, soziale Netzwerke aufzugeben
- Hauptgründe für User, soziale Netzwerke aufgeben zu wollen:
- Sie sind es leid, Zeit zu verschwenden — 39 %
- Sie mögen es nicht, von IT-Riesen überwacht zu werden — 30 %
- Hauptgründe, die Nutzer vom Ausstieg abhalten: 62 % möchten den Kontakt mit Freunden und Verwandten aufrechterhalten
- User begrüßen allgemein die Vorstellung einer Lösung, mit der sie Kontrolle über ihre digitalen Momente gewinnen können (28 %), aber sie möchten sehen, wie geeignet sie ist
- Die drei wichtigsten Funktionen eines solchen Dienstes sind aus Nutzersicht:
- Die Möglichkeit, den Zugriff durch Anwendungen und Dienste Dritter auf das digitale Profil einzuschränken — 50 %
- Starke Verschlüsselung von gespeicherten Daten — 46 %
- Spezielles Tool für flexible Gestaltung gespeicherter Informationen — 34 %
Auswertung
Unsere erste Frage war: „Haben Sie jemals darüber nachgedacht, soziale Netzwerke aufzugeben?“ Die überwältigende Mehrheit (78 %) gab zu, dass dies der Fall war. Ein kleiner Teil von ihnen (6 % aller Befragten) ging sogar weiter und sagte, dass er soziale Netzwerke eigentlich hasse. Über 17 % haben niemals darüber nachgedacht, soziale Netzwerke zu verlassen. Diese Ergebnisse waren für alle Länder, in denen die Umfrage durchgeführt wurde, recht einheitlich: USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, die Türkei, Russland, Brasilien, Mexiko und Japan.
Also: Warum sollten User darüber nachdenken, ihre sozialen Netzwerke aufzugeben?
Der Hauptgrund dafür (39 % der Befragten) ist das wachsende Gefühl unter den Nutzern, dass sie zu viel Zeit auf Seiten sozialer Netzwerke verschwenden. Der zweitwichtigste Grund (30 % der Befragten) war, dass sie nicht möchten, dass IT-Riesen jede Bewegung online überwachen. Jedoch waren die zwei Hauptgründe nicht in allen von uns befragten Ländern gleich. Länder, einschließlich Italien und Deutschland, tauschten die Hauptgründe, indem sie besorgter um ihre Privatsphäre als ums Faulenzen waren, und für User in Spanien war die Überwachung durch IT-Riesen der Grund Nr. 1, um über einen Ausstieg aus sozialen Medien nachzudenken. Detailliertere Informationen zur Anzahl der Befragten finden Sie weiter unten im Abschnitt „Methodik“.
Eine aktuelle Umfrage offenbart, dass die Mehrheit der Befragten darüber nachdachte, soziale Medien aufzugeben.
Tweet
Wie wir bei der Erstellung der Umfrage bereits erwarteten, war der Hauptgrund dafür, in den sozialen Netzwerken zu bleiben, der Wunsch, in Kontakt mit Freunden und Verwandten zu bleiben (62 % der Befragten).
Der zweite genannte Hauptgrund (21 %) war, dass sie ihre digitalen Erinnerungen online teilen wollen, und dass sie meinen, dass soziale Netzwerke der beste Ort dafür seien. Einer von sechs Befragten (18 %) sagte, dass er Accounts sozialer Netzwerke nutze, um sich in anderen Webdiensten anzumelden.
Wir fragen User auch, ob sie erwägen würden, einen Dienst zu verwenden, um ihre digitalen Momente (Unterhaltungen, Videos, Bilder, und andere Erinnerungen) an einem Ort zu speichern, sei es offline oder in der Cloud. Mit solch einem Dienst würden User die Freiheit haben, mit ihren Online-Accounts das zu machen, was sie möchten, ohne den Zugriff auf ihre digitalen Erinnerungen zu verlieren, ungeachtet des Verbindungsstatus oder der Stimmung des Moderators des sozialen Netzwerks — oder soziale Netzwerke aufzugeben, ohne etwas ihres digitalen Profils zu verlieren.
Im Durchschnitt wählten die meisten User die Option „Das würde ich, aber es hängt davon ab, wie geeignet das Tool sein wird“ (28 %). Jedoch wurde die zweitbeliebteste Option, „Mein eigenes Backup zu haben, hört sich nach einer guten Idee an“ (durchschnittlich 22 %) etwas mehr in Brasilien, Italien und Spanien bevorzugt. Die Option „Es handelt sich um mein digitales Leben und das möchte ich für mich behalten“ war die drittwichtigste Überlegung (19 %).
Wir befragten dann Nutzer, welche Funktionen sie in einem solchen Tool wertschätzen würden, und 50 % der Befragten erwähnten die „Möglichkeit, den Zugriff durch Anwendungen und Dienste Dritter auf meine digitalen Erinnerungen zu beschränken“ als wichtigste Funktion. Das war jedoch nicht in allen Ländern der Fall: Befragte aus Brasilien stimmten mehr für den Service, die bestmögliche Verschlüsselung von gespeicherten Daten anzuwenden — die zweitbevorzugte Option (durchschnittlich 46 %). In Russland war die beliebteste Option „Spezielles Tool für flexible Gestaltung gespeicherter Informationen“ (durchschnittlich Nr. 3, weltweit von 34 % der Befragten gewählt). Wider unserer Erwartungen wählten nur 27 % der Befragten die vorgeschlagene automatische Backup-Option.
Methodik
Der Erhebungszeitraum erstreckte sich über sieben Wochen; er begann Anfang Oktober und endete Mitte November. Die Umfrage, die aus acht Fragen bestand, wurde in neun Sprachen übersetzt: Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Italienisch, Deutsch, Russisch, Japanisch uns Türkisch, und mit Poll Daddy programmiert. Wir verbreiteten den Link zur Umfrage durch bezahlte Werbeaktionen auf Facebook und Twitter in Nordamerika (USA und Kanada, EN(NA) auf der unteren Grafik), Großbritannien (UK), Spanen (ES), Mexiko (MX), Brasilien (BR), Frankreich (FR), Italien (IT), Deutschland (DE), Russland (RU) und Japan (JP). Wir bewarben die türkische (TR) Version nicht, da wir an einem Vergleich mit voller organischer Reichweite interessiert waren.
Die Antworten auf die Fragen „Was hält Sie davon ab, [soziale Netzwerke] aufzugeben?“ und „Welche Premium-Funktionen [des Dienstes] könnten Sie interessieren?“, beruhten auf Multiple Choice und werden in den Abbildungen 2 bzw. 4 dargestellt.
Generell folgte die Altersverteilung der Befragten in den meisten Ländern der Referenzaltersverteilung von Facebook-Nutzern. Jedoch hatten Länder wie Italien, Deutschland, USA und Kanada einen viel höheren Anteil älterer Befragter als es bei Facebook der Fall wäre.
Die Geschlechterverteilung der Befragten war mit durchschnittlich 68 % männlich und nur 29 % weiblich (3 % wählten, dass sie dazu keine Angaben machen wollten) über alle Länder ebenfalls unausgeglichen. Das einzige Land mit einer minimalen Geschlechterdisparität der Befragten war Russland (51 % männlich, 47 % weiblich, 2 % ungenannt), und brasilianische Befragte wiesen den größten Unterschied auf (92 % männlich, 7 % weiblich).
Schließlich bemerkten wir den wesentlichen Anteil der „Andere“-Antworten bezüglich der Fragen zum Ausstieg aus den sozialen Medien und den Gründen, was sie davon abhält. Das lässt Raum für eine ausführliche Untersuchung dieses Phänomens, woran wir bereits arbeiten – also bleiben Sie dran!