Teilen ist gleich Teilen? 10 Tipps für die Online-Sicherheit Ihrer Kinder

Wir alle stehen vor potenziellen Risiken, wenn wir uns im Internet bewegen. Dazu zählen Schadprogramme, Phishing-Betrug und Spam-Mails. Doch für Kinder kommen noch weitere Gefahren hinzu. Kinder sind noch nicht

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Wir alle stehen vor potenziellen Risiken, wenn wir uns im Internet bewegen. Dazu zählen Schadprogramme, Phishing-Betrug und Spam-Mails. Doch für Kinder kommen noch weitere Gefahren hinzu. Kinder sind noch nicht so erfahren und dadurch meist weniger vorsichtig beim Teilen von Informationen, beim Antworten auf betrügerische Nachrichten oder beim Klicken auf Links.Kindersicherung

Und es gibt noch typische Bedrohungen, die direkt Kinder betreffen. Dazu gehören so offensichtliche Dinge wie Pornografie, Gewaltdarstellungen und Drogen, aber auch Webseiten, die sich mit Selbstverletzung und sogar Selbstmord beschäftigen. Leider sind unpassende Inhalte immer nur ein paar Klicks entfernt: Unerwünschte Inhalte können direkt neben harmlosen Suchergebnissen wie „Benjamin Blümchen“, „Dora“ oder „Wickie und die starken Männer“ auftauchen, die unsere Kinder natürlich sehen dürfen.

Zudem sind Kinder oft auch Banner-Werbung auf den besuchten Seiten ausgesetzt. Vielleicht fragen Sie sich, was sich Betrüger erhoffen, wenn sie Kontext-Werbung für Kinder anzeigen lassen. Ganz einfach: Viele Kinder nutzen die Kreditkarte der Eltern, so dass sie zu einem lohnenden Ziel werden. Dabei sind Betrüger, die gefälschte Produkte und Dienstleistungen an Kinder verkaufen wollen, gar nicht das größte Problem – sondern eher die Kinder, die online nach Dingen wie Computerspielen, Büchern und Filmen suchen, aber auch direkt in Programmen und Spielen Waren kaufen. Und das auf dem Laptop, dem Tablet und dem Smartphone.

Eltern sind zwar allgemein erfahrener, aber oft technisch weniger gut gebildet. Kinder haben mit neuer Technologie keine Probleme, sehen dafür die potenziellen Gefahren nicht.

Nichts verbergen, alles teilen

Dies ist ein wichtiger Aspekt der Online-Sicherheit. Unsere Kinder wachsen in einer Kultur des „alles teilen“ auf. Soziale Netzwerke erlauben ihnen, das Internet wie den Notizzettel in der Küche zu behandeln – und das tun sie auch. Sie teilen Informationen darüber, wo sie gerade sind, wer bei ihnen ist, was sie gerade tun–inklusive Fotos, die ihr Leben illustrieren. Doch während den Notizzettel in der Küche nur Familienmitglieder und Freunde sehen, kann es sein, dass das bei Sozialen Netzwerken Geteilte von der ganzen Welt gesehen wird. Private Informationen können von Online-Verbrechern genutzt werden, um ein Profil über ein Kind oder einen Teenager zu erstellen, ihr Vertrauen zu erschleichen und ein Treffen in der realen Welt zu arrangieren.Geteilte Fotos können von Gleichaltrigen genutzt werden, sie zu schikanieren oder zu nötigen. Erwachsene erkennen dieses Problem des „alles teilen“ meist direkt, doch Kinder sehen das Problem oft nicht – bis etwas schiefläuft.

Technologischer Generationskonflikt

Leider stehen wir vor einem technologischen Generationskonflikt. Eltern sind zwar allgemein erfahrener, allerdings technisch oft weniger gut gebildet. Sie verstehen nicht immer, was mit aktuellen Technologien möglich ist. Kinder haben dagegen mit neuer Technologie keine Probleme, sehen aber dafür die potenziellen Gefahren nicht.

Kinder müssen wissen, dass es auch online Gutes und Böses gibt – genau so wie bei Sicherheit im Straßenverkehr gelehrt wird, nah bei den Eltern zu bleiben.

Überwachen und beraten

Deshalb ist es so wichtig, dass Eltern in die Online-Aktivitäten Ihrer Kinder von Anfang an eingeweiht sind, so dass sie die Kinder beraten und ihnen dabei helfenkönnen, ihre eigenen Online-Erfahrungen zu machen und ihr Online-Verhalten zu formen. Natürlich muss dies an das Alter des Kindes angepasst werden. Wir können nicht erwarten, dass junge Kinder die Feinheiten von Online-Gefahren verstehen.Doch sie müssen wissen, dass es auch online Gutes und Böses gibt. Ähnlich wie wenn ein Kind zu laufen beginnt und mit uns in der Stadt unterwegs ist – dann sprechen wir über Verkehrssicherheit und wie wichtig es ist, dass das Kind nah bei uns bleibt.Dabei ist es auch wichtig, das Äquivalent von Fußgängerüberwegen bei der Online-Sicherheit zu erklären: Die Nutzung von Sicherheits-Software, um Schadprogramme zu blockieren, die Wichtigkeit des Schutzes von privaten Dingen wie Passwörtern, die Gefahr beim Preisgeben privater Informationen, und so weiter.All dies muss verstärkt und weiterentwickelt werden, während das Kind älter wird. Doch wenn Sie schon in jungen Jahren über die Online-Sicherheit Bescheid wissen, werden sie Sicherheitsmaßnahmen später kaum als Belastung ansehen.

Hier unsere 10 Tipps für die Online-Sicherheit Ihrer Kinder:

  1. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die potenziellen Gefahren.
  2. Bringen Sie sich bei den Online-Aktivitäten Ihrer Kinder von Anfang an mit ein, so dass dies für die Kinder ganz normal ist. Dadurch können Sie sie auch einfacher beraten.
  3. Ermutigen Sie Ihre Kinder dazu, über Ihre Online-Erfahrungen zu sprechen, vor allem über alles, das sie beunruhigt oder bedroht.
  4. Die heutige Alles-teilen-Kultur ist überall zu finden. Kinder erkennen die Gefahren des übermässigen Mitteilens nicht so instinktiv wie Erwachsene. Deshalb ist es wichtig, dass Sie ihnen die potenziellen Probleme erklären.
  5. Setzen Sie klare Grundregeln, was Ihre Kinder online tun dürfen und was nicht, und erklären Sie ihnen, warum Sie diese Regeln aufgestellt haben. Diese Regeln sollten über die folgenden Jahre auch an das Alter Ihrer Kinder angepasst werden.
  6. Verwenden Sie eine Kindersicherung, um bestimmte Regeln durchsetzen zu können: wie lange (und wann) Ihre Kinder online sein können, welche Inhalte und welche Aktivitäten (etwa Chats, Foren usw.) blockiert werden sollen. Die Filter von Kindersicherungen können für verschiedene Computer-Profile angepasst werden, so dass für jedes Ihrer Kinder eigene Filter gelten können.
  7. Ermutigen Sie Ihre Kinder dazu, ihre Privatsphäre-Einstellungen auf Sozialen Netzwerken zu überwachen, so dass geteilte Beiträge nur für bestimmte Freunde und Familienmitglieder zu sehen sind.
  8. Alltagserfahrung gegen technologische Erfahrung:Wahrscheinlich sind Ihnen die potenziellen Fallen des Internet bewusst, doch dafür können Ihre Kinder vielleicht mit neuen Technologien besser umgehen. Ermutigen Sie den Austausch von Informationen, so dass sie voneinander lernen können.
  9. Schützen Sie Ihren Computer mit einer Sicherheits-Software.
  10. Vergessen Sie Ihr Smartphone nicht, denn auch dabei handelt es sich um einen Computer, nicht nur ein Telefon. Die meisten Smartphones bieten eine Kindersicherung, und manche Anbieter von Sicherheits-Software bieten Apps, mit denen unpassende Inhalte, Absender von nervigen SMS-Nachrichten und noch viel mehr gefiltert werden können.
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