Im heutigen digitalen Zeitalter finden unsere sozialen und romantischen Interaktionen zunehmend online statt, und die Normalisierung sowohl des Speicherns als auch des Teilens intimer Bilder hat ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht. Unsere aktuelle globale Studie – eine der umfangreichsten Umfragen, die jemals zu diesem Thema durchgeführt wurde – zeigt einige alarmierende Trends auf und unterstreicht den dringenden Bedarf an Bewusstsein und Aufklärung über den Missbrauch intimer Bilder, der allgemein als „Rachepornos“ bekannt ist.
Das digitale Zeitalter der Intimität
Fast ein Viertel der Befragten hat Nacktbilder auf seinen Geräten gespeichert – mit den höchsten Werten in den jüngeren Altersgruppen. Konkret gaben 34 % der 16- bis 24-Jährigen und der 25- bis 34-Jährigen an, solche Bilder zu speichern. Darüber hinaus haben 25 % der Befragten intime Bilder mit Personen geteilt, mit denen sie sich treffen oder online chatten – bei den 25- bis 34-Jährigen sind es 39 %.
Obwohl intime Bilder weit verbreitet sind, haben nur 21 % der Personen, die ein Bild geteilt haben, die Löschung des Bildes vom Empfängergerät beantragt. Diese Statistik zeigt einen beunruhigenden Mangel an Bewusstsein über die langfristigen Folgen des Teilens intimer Bilder.
Die dunkle Seite des Teilens von Bildern
Die Studie enthüllt auch eine dunklere Seite des Austauschs von intimen Bildern. Erschreckenderweise gaben 8 % derjenigen, die nacktes oder anstößiges Material geteilt haben, zu, dass dies aus Rache geschah, und 9 %, um anderen Angst einzujagen. Fast die Hälfte aller Befragten gab an, dass sie entweder selbst Opfer von Missbrauch von intimen Bildern geworden sind oder jemanden kennen, der dies erlebt hat. Dieses Problem ist bei der jüngeren Generation besonders ausgeprägt: 69 % der 16- bis 24-Jährigen und 64 % der 25- bis 34-Jährigen berichten über solche Erfahrungen.
Aaliyahs Geschichte ist ein krasses Beispiel für diese Realität; ihr Ex-Partner teilte ihre intimen Bilder aus Rache im Internet, was schwere emotionale und psychologische Auswirkungen hatte.
Dem Opfer die Schuld geben: ein schädlicher Irrtum
Eines der beunruhigendsten Ergebnisse unserer Studie ist, dass die Schuld meist bei den Opfern gesucht wird. Exakt die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass man selbst schuld ist, wenn ein intimes Bild in die falschen Hände gelangt. Dieser schädliche Irrglaube trägt zur Stigmatisierung und Isolation der Opfer bei und erschwert es ihnen, Hilfe und Unterstützung zu suchen.
Wir müssen Folgendes betonen: Wenn jemand intime Bilder von dir ohne deine Zustimmung teilt, ist das nicht deine Schuld. Die Schuld liegt allein bei denen, die diese Bilder missbrauchen und damit auch dein Vertrauen. Die Geschichte von Alice veranschaulicht dies perfekt. Nach dem Tod ihres Partners fand sie intime Bilder von sich im Internet – Bilder, die heimlich aufgenommen wurden, während sie schlief. Das zeigt, dass der wahre Täter derjenige ist, der diese Bilder ohne ausdrückliche Erlaubnis aufnimmt und weitergibt.
Niemand sollte den emotionalen und psychologischen Schaden erleiden, der durch den Missbrauch intimer Bilder verursacht wird, und es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir alle daran arbeiten, das Narrativ zu diesem Thema zu ändern.
Schütze dich online
Beachte die folgenden Tipps, um dich vor Missbrauch durch intime Bilder zu schützen:
- Überlege dir gut, was du postest: Überlege dir gut, mit wem du deine Daten teilst, und bedenke, welches Risiko du damit eingehst;
- Verwende sichere Messenger: Entscheide dich für Messaging-Dienste mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung;
- Melde jeden Missbrauch: Wenn du der Meinung bist, Opfer eines Missbrauchs intimer Bilder geworden zu sein, bewahre die Beweise auf und melde dies der Polizei und den entsprechenden Plattformen;
- Überprüfe alle Berechtigungen: Überprüfe regelmäßig die Berechtigungseinstellungen deiner Apps, um die Datenfreigabe zu kontrollieren;
- Verwende sichere Passwörter: Verwende eine zuverlässige Sicherheitslösung, um eindeutige Passwörter für jedes Konto zu erstellen und zu verwalten;
- Nutze alle Ressourcen: Nutze Tools wie StopNCII.org, um zu verhindern, dass intime Bilder ohne deine Zustimmung online geteilt werden;
- Suche nach einer Organisation in deinem Land, die dir weitere Unterstützung bietet.
Die Ergebnisse unserer Studie machen deutlich, dass die Technologie zwar den Austausch vertraulicher Bilder erleichtert, aber auch das Missbrauchsrisiko erhöht hat. Bewusstsein und Aufklärung sind von entscheidender Bedeutung, um diese Risiken zu mindern und den Einzelnen vor emotionalen Schäden und Rufschädigungen zu schützen, die mit dem Missbrauch intimer Bilder verbunden sind.
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