Auch Cyberkriminelle freuen sich auf die Fußball-EM

Nicht nur Fans freuen sich auf eine spannende Fußball Europameisterschaft, sondern auch Cyberkriminelle. Dafür haben sie spezielle Betrugsmaschen entwickelt, die wir hier erklären.

In wenigen Stunden ist es so weit: Anpfiff zur Fußball-Europameisterschaft 2024. Wie auch die Fans fiebern Cyberkriminelle dem Event entgegen; laut aktueller Kaspersky-Umfrage hatte jeder zehnte Nutzer (11 Prozent) in Deutschland bereits ein gefälschtes Ticketangebot für die Fußball-EM dieses Jahr erhalten. Unsere Experten haben im Vorfeld zur EM verschiedene Betrugsmaschen entdeckt, mit denen ahnungslose Fans in die Falle gelockt und sie um ihr Geld (und Daten) gebracht werden sollen:

Phishen nach Tickets – im Namen deutscher Unternehmen: Kaspersky hat eine Phishing-Webseite entdeckt, die sich als beliebtes deutsches Energieunternehmen ausgibt und kostenlose Tickets für die EURO 2024 anbietet – gegen Preisgabe von Namen, Telefonnummer und Adresse in einem Online-Formular. Diese Kampagne ist sehr zielgerichtet und hat es auf die Mitarbeiter und Partner des darin genannten Unternehmens abgesehen, um darüber Zugang zur Infrastruktur des Energieunternehmens zu erhalten.

Krypto-Betrug mit Harry Kanes Gesicht: Betrüger verkaufen personalisierte Münzen mit beliebten Spielern und versprechen attraktive Gewinne. Kaspersky hat nun ein Betrugsschema mit Coins entdeckt, die nach Harry Kane benannt sind, und für die sie massiv per E-Mail, Social-Media-Plattformen wie Twitter, Facebook und Telegram werben. Passionierte Trader, die sich die Coins nicht entgehen lassen wollen, stürzen sich auf die Münzen und treiben damit den Kurs beziehungsweise Preis in die Höhe. Sobald der Preis gestiegen ist, verkaufen die Betrüger ihre Coins – mit Gewinn, während der allgemeine Kurs der Währung abstürzt und die Trader Verlust machen.

Betrügerische Streams: Wer die EM online schaut, sollte vorsichtig sein; die Kaspersky-Experten haben betrügerische Streaming-Plattformen entdeckt, die Fußballfans mit exklusiver Berichterstattung und niedrigen Preisen locken. Registriert sich ein Nutzer mit seinen Daten, geben sie ihre Daten, inklusive Zahlungsinformationen, an die Cyberkriminellen weiter; diese können mithilfe von eingebauten XSS-Schwachstellen sogar den Browser der Nutzer kontrollieren.

Fake-Shops für Fan-Artikel: Kaspersky hat zudem gefälschte Online-Shops entdeckt, die Fan-Artikel wie Trikots, Schals und Hüte der Lieblingsmannschaft verkaufen und unvorsichtige Nutzer mit einem Rabatt von 40 Prozent ködern. Die versprochene Fanausrüstung kommt jedoch niemals an; das Geld der Nutzer ist weg.

Im Fake-Shop werden verschiedene Fanartikel angeboten.

Im Fake-Shop werden verschiedene Fanartikel angeboten.

 

Olga Svistunova, Sicherheitsexpertin bei Kaspersky, kommentiert:

„Solche Angebote vor großen Events folgen einem bekannten Schema. Die Betrüger nutzen aktuelle Trends für sich und passen ihr Lockmittel entsprechend an. Diese Betrugsschemata sollten nicht unterschätzt werden, denn die Cyberkriminellen finden ständig neue Wege, sich neu anzupassen und daran zu verdienen. Unsere aktuelle Entdeckung eines Krypto-Währungsbetrugs mithilfe bekannter Fußballspieler zeigt die kriminelle Fähigkeit, aktuelle Gelegenheiten auszunutzen.“

Kaspersky-Tipps für eine sichere Fußball-EM

  • Den Inhalt von E-Mails unbekannter Absender kritisch auf mögliche Betrugsversuche prüfen, nicht auf Links klicken und keine Anhänge öffnen.
  • Für jeden einzelnen Online-Account sichere und komplexe Passwörter verwenden. Ein sicheres Passwort besteht aus mindestens zwölf Ziffern und einer Kombination aus Klein- und Großbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen.
  • Persönliche Informationen nicht mit Dritten teilen.
  • Sicherheitslösungen wie Kaspersky Premium nutzen.

 

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