Die Behörden sind meist recht langsam, wenn es um die Regulierung des Internets geht, doch in einem zeitgemäßen und bedeutenden Schritt hat die amerikanische Federal Trade Commission nun einen Bericht veröffentlicht, der fordert, dass die Mobilfunkbetreiber Do-not-track-Funktionen in ihren Apps und ihrer Software integrieren müssen.
Der Bericht ist ein Zeichen dafür, dass die Regierung ihre Haltung zur mobilen Privatsphäre festigt. Und er sollte die Anwender daran erinnern, genau aufzupassen, welche Rechte und welche Zugriffsmöglichkeiten sie mobilen Apps einräumen.
Do-not-track-Funktionen sind in letzter Zeit immer bekannter geworden, und die meisten Web-Browser, etwa Google Chrome und Mozilla Firefox haben solche Funktionen oder entsprechende PlugIns, die verhindern, dass die Online-Aktivitäten eines Nutzers verfolgt werden können.
Der FTC-Bericht ist der erste ernst zu nehmende Schritt der Regierung, solche Standards auch für Mobilgeräte einzuführen. Er richtet sich vor allem an die Apps, die auf Smartphones laufen, weniger an mobile Web-Browser.
Viele Apps erfordern die Lokalisierung per Geolocation sowie weitere persönliche Informationen des Anwenders, und viele davon spielen herunter, welche Arten von Informationen sie sammeln können – manche täuschen den Nutzer sogar darüber. Es war sicher auch kein Zufall, dass die FTC am gleichen Tag, an dem der Bericht veröffentlicht wurde, eine Strafe von 800.000 US-Dollar gegen PATH, eine Social-Network-App, ausgesprochen hat. Der Grund für die Strafe: Die App verstieß gegen die bestehende Gesetzgebung zur Privatsphäre von Kindern. Sie sammelte zu viele Informationen von den Anwendcern, inklusive Daten über die Einträge im Adressbuch.
Laut der New York Times, setzt die FTC den Schwerpunkt auf den mobilen Datenschutz, da Smartphones an so viele Organisationen Informationen weitergeben können – von Mobilfunkanbietern, über die Entwickler von Betriebssystemen, bis zu den Geräteherstellern, App-Programmierern und natürlich den vielen Werbungstreibenden.