Online-Betrüger versuchen auf alle möglichen Arten, Krypto-Investoren von ihren wertvollen Bitcoins zu trennen. Sie erstellen gefälschte Nachrichtenseiten und versprechen „Helikoptergeld„. Sie posten sogar Screenshots in Lightshot mit „Cryptowallet-Anmeldedaten“ – eine Falle für Leute, die eine Schwäche für die Geheimnisse anderer Leute und ein kostenloses Mittagessen haben. Kürzlich haben wir eine neue Masche aufgedeckt, bei der YouTube-Nutzer durch Videos über einen „Bug“, mit dem sie angeblich von einer großen Diskrepanz bei den Wechselkursen profitieren können, zu einer gefälschten Kryptobörse gelockt werden.
Der Fehler bei den Kryptowährungskursen
Wie bei den traditionellen Währungen werden auch die Wechselkurse von Kryptowährungen vom Markt bestimmt: Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags ist ein Bitcoin im Durchschnitt etwa 18 Ethereum wert. Aber die Wechselkurse können zwischen den verschiedenen Plattformen, auf denen diese Währungen gehandelt werden, variieren. Die Unterschiede sind in der Regel gering, aber was ist, wenn eine der Plattformen eine technische Panne hat, die für die Käufer von Vorteil ist? Dann könnte es der Glückstag dieser Käufer sein, und sie könnten dank der Diskrepanz der Wechselkurse reich werden. Einen solchen Fehler zu finden, ist ein Traum für Freebie-Liebhaber – und das ist genau das, was die Betrüger in Videos auf YouTube versprechen.
Mit YouTube-Kommentaren zum Hype beitragen
Der erste Schritt der Betrüger ist die Einrichtung eines YouTube-Kanals. Hier stellen sie Videos ein, in denen sie einen „cleveren“ Weg zum Reichtum beschreiben, den sie natürlich mit der Krypto-Community teilen wollen.
In einem einzigen Video, das auf dem Kanal zu sehen ist, behaupten die Betrüger, dass sie einen Fehler in einer der automatisierten Börsen gefunden haben: Durch eine glückliche Wendung der Ereignisse kauft die Börse einen Bitcoin für 184 Ethereum, während auf Binance der Wechselkurs 18,4 beträgt. Das bedeutet, dass Sie auf dieser Website 10 Mal mehr Geld bekommen sollten, und das alles nur wegen einer verschwindenden Kommastelle.
Um die Nutzer zu begeistern und von der Überprüfung der Fakten abzulenken, füllen die Betrüger den Kommentarbereich mit Bot-Posts, in denen sie sich für das erstaunliche Insiderwissen bedanken.
Um für ihren eigenen Kanal zu werben, besuchen die Betrüger beliebte Videos, die von anderen Leuten gemacht wurden – das sind oft neu veröffentlichte Videos, bei denen der Kommentarbereich am aktivsten ist – und hinterlassen Kommentare, in denen sie über einen Fehler an einer Kryptobörse sprechen und ein Video dazu empfehlen. Um sicherzustellen, dass die Kommentare nicht unter anderen verloren gehen, geben die Bots ihnen viele Likes.
Weiterleitung der Nutzer zur Webseite
Für Interessierte ist der Link zu der Website mit dem angeblich günstigen Wechselkurs angegeben. Sie haben es erraten: Auch diese Website wird von den Betrügern betrieben.
Wenn sie versuchen, ihre Kryptowährung auf dieser Webseite zu verkaufen, sehen die Opfer eine Meldung, die besagt, dass der Wechselkurs nur für etwa 180 Minuten funktioniert. Während dieser Zeit werden die Opfer aufgefordert, die Bitcoin, die sie gegen Ethereum verkaufen wollen, an eine bestimmte Kryptowährungsadresse zu überweisen. Wenn das Opfer die Bitcoin sendet, dann gehen die natürlich direkt an die Betrüger, die allerdings kein Ethereum zurückschicken.
Die beschriebene Webseite ist nicht die einzige ihrer Art: Betrüger erstellen Dutzende von gefälschten Krypto-Börsen und YouTube-Kanälen auch für andere Kryptowährungen. Die Cyberkriminellen setzen wahrscheinlich darauf, dass die Nutzer nach Informationen über die Token suchen, an denen sie interessiert sind. Die Namen und Adressen der Websites mögen unterschiedlich sein, aber in jedem Fall dreht sich der Betrug um einen „Fehler mit dem Wechselkurs“.
So schützen Sie sich selbst
Wie immer ist Ihre stärkste Waffe im Kampf gegen Cyberkriminelle Wachsamkeit.
- Seien Sie immer vorsichtig, wenn Ihnen etwas umsonst angeboten wird oder wenn Sie ein Angebot sehen, das zu gut aussieht, um wahr zu sein. Fragen Sie sich, warum jemand diesen Goldtopf mit Ihnen teilen möchte.
- Wenn jemand Sie bittet, Gelder irgendwohin zu schicken, nehmen Sie sich die Zeit und prüfen Sie, wohin die Gelder gehen würden. Wenn Sie nicht sicher sind, dass der Empfänger seriös ist, sollten Sie das Risiko nicht eingehen, auch wenn das Angebot noch so gut aussieht. Sie würden schließlich auch keinem x-beliebigen Passanten auf der Straße Ihr Geld überlassen, bloß weil der sagt, er hätte gute Zinsen für Sie.
- Und stellen Sie sicher, dass alle Geräte, die Sie für den Umgang mit Kryptowährungen verwenden, über ein zuverlässiges Antivirenprogramm verfügen, das bösartige Software blockiert und Sie warnt, bevor Sie eine verdächtige Website besuchen.
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