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Kaspersky-Studie: Zugangsdaten zu Konten für Erwachseneninhalte im Visier der Cyberkriminellen

21. Februar 2019

2018 doppelt so viele angegriffene Accounts wie 2017. Verdreifachung der Cyberangriffe mit Porno-Bezug

Moskau/lngolstadt, 21. Februar 2019

Sex sells. Cyberkriminelle haben es zunehmend auf die Zugangsdaten von Premium-Accounts für Erwachseneninhalte im Internet abgesehen. Laut einer aktuellen Studie von Kaspersky Lab [1] verdoppelten sich innerhalb eines Jahres die Malware-Angriffe zum Diebstahl von Pornoseiten-Login-Daten von 50.000 attackierten Nutzern in 2017 auf 110.000 im Jahr 2018. Weltweit identifizierten die Cybersicherheitsexperten mehr als 850.000 Attacken mit Pornobezug, was einer Verdreifachung im Vergleich zum Jahr 2017 entspricht. Zeitgleich stieg auch die Zahl der im Darknet angebotenen Zugangsdaten sowie identifizierten spezialisierten Malware-Familien mit Pornobezug an.

Cyberkriminelle nutzen seit jeher Pornografie als Lockmittel für potenzielle Opfer. Neu ist, dass der Zugang auf pornografischen Premium-Content selbst zum Objekt der Begierde wird. Die hierfür eingesetzten Schadprogramme werden über Botnetze verbreitet. So können die Cyberkriminellen auf Befehl weitere Malware nachladen, mit der speziell Zugangsdaten für Erwachseneninhalte gestohlen werden können. Hierfür werden häufig Varianten bekannter Banking-Trojaner wiederverwendet, die Nutzer auf eine gefälschte Version einer Porno-Seite locken, um dort die anvisierten Zugangsdaten abzugreifen. Weltweit konnten die Kaspersky-Experten 22 Bot-Varianten aufdecken, die fünf Familien von Banking-Trojanern verbreiten: Betabot [2], Gozi und Panda, sowie die für Angriffe auf Online-Shopper [3] bekannten Familien Jimy [4] und Ramnit. Letztere wurden zusammen mit Gozi 2018 erstmals für Angriffe auf Porno-Accounts genutzt. 2017 verbreiteten 27 Botnetze nur drei Malware-Familien: Betabot, Neverquest [5] und Panda.

Angebote im Darknet haben sich verdoppelt

Parallel zur Zunahme attackierter Accounts auf bezahlungspflichtige Erwachseneninhalte hat sich 2018 auch die Zahl der Angebote im Darknet auf mehr als 10.000 unabhängige Offerten verdoppelt. Der Preis eines einzelnen Accounts lag wie im Vorjahr unverändert zwischen fünf und zehn US-Dollar.

„Der Diebstahl von Premium-Zugängen für Pornoseiten mag auf den ersten Blick nicht unbedingt lukrativ erscheinen“, sagt Oleg Kupreev, Security Researcher bei Kaspersky Lab. „Der starke Anstieg von Angeboten solcher Zugänge im Darknet und der Mehraufwand zur Verbreitung entsprechender Malware zeugen jedoch davon, dass diese illegalen Geschäfte ebenso profitabel wie beliebt sind. Nutzer von Webseiten mit Erwachseneninhalten sollten bedenken, dass derartige Malware auf ihren Geräten lange Zeit unentdeckt bleiben kann und private Aktivitäten unbemerkt vom Anwender längerfristig ausspioniert werden. Dabei wird vermieden, dass der Nutzer abgemeldet wird, denn das würde ihn eventuell stutzig machen. Auch ein Besuch derartiger Seiten ohne Premium-Zugang setzt sensible Daten einem unnötigen Risiko aus.“

Die Anzahl der Phishing-Angriffe von Seiten, die vorgeben, eine der bekannten Porno-Webseiten mit kostenlosen Inhalten zu sein, hat sich im letzten Quartal 2018 gegenüber dem viertel Quartal 2017 verzehnfacht. Insgesamt gab es 38.305 Versuche, Phishing-Webseiten zu besuchen, die sich als beliebte Seite mit Erwachsenen-Inhalten ausgaben. An der Spitze der Liste der aufgerufenen Phishing-Seiten stehen diejenigen, die als Pornhub-Seite getarnt waren. Es gab insgesamt 37.144 Versuche, die Phishing-Version der Website zu besuchen. Zum Vergleich: für Youporn, Xhamster und Xvideos waren es insgesamt 1.161 versuchte Besuche.

Pornhub kommentiert das mit dem folgenden Statement: „Obwohl die Anzahl der Phishing-Angriffe hoch erscheint, ist es wichtig zu beachten, dass der prozentuale Anteil der Phishing-Attacken an der Gesamtzahl der Seitenaufrufe (33,5 Milliarden im Jahr 2018) sehr klein ist (weniger als 0,0001 Prozent). Dieser geringe Prozentsatz ist darauf zurückzuführen, dass Pornhub Phishing-Webseiten aktiv überwacht und entfernt sowie Nutzern eine Zwei-Faktor-Authentifizierung anbietet, wenn sie sich in ihre Pornhub-Accounts einloggen.“

Weitere Ergebnisse der Kaspersky-Studie

  • Bei der Suche nach pornografischen Inhalten im Internet wurden im vergangenen Jahr insgesamt 650.000 Nutzer angegriffen – etwa ein Drittel weniger als noch 2017.
  • Cyberkriminelle nutzen beliebte Tags wie ,Pornostar‘ oder ,HD-Porno‘, um Malware über Suchergebnisse zu verbreiten. Fast 90.000 Nutzer waren 2018 davon betroffen.
  • In Zusammenhang mit Pornografie wurden 642 Malware-Familien und 57 verschiedene Gefahrenarten für PCs identifiziert.
  • Auf Android-Geräten stellten sich 89 Prozent aller infizierten Dateien mit angeblich pornografischem Inhalt als Adware heraus.

So kann sich jeder Nutzer schützen

  • Die Authentizität von Webseiten sollte vor der Eingabe der Zugangsdaten kontrolliert werden – ein wichtiger Hinweis für die Legitimität ist die Verwendung eines https-Protokolls.
  • Durch Nutzung von Prepaid-Karten oder separaten Bankkonten für Bezahlinhalte und Abonnements lässt sich der finanzielle Schaden begrenzen.
  • Sicherheitslösungen wie Kaspersky Security Cloud [6] oder Kaspersky Internet Security [7] schützen effektiv vor Banking-Trojanern und vielen weiteren Bedrohungen.
  • Für jeden Account sollte ein eigenes, starkes Passwort verwendet werden. Bei der Verwaltung helfen Programme wie Kaspersky Password Manager [8].
  • Unternehmen können den Zugriff auf Webseiten, die nicht den Unternehmensrichtlinien entsprechen, durch den Einsatz von Endpoint-Lösungen wie Kaspersky Endpoint Security for Business [9] unterbinden.


Die ausführliche Studie mit weiteren Ergebnissen ist verfügbar unter https://securelist.com/threats-to-users-of-adult-websites-in-2018/89634/

 

[1]https://securelist.com/threats-to-users-of-adult-websites-in-2018/89634/

[2]https://www.kaspersky.com/resource-center/definitions/beta-bot

[3]https://securelist.com/black-friday-alert/88856/

[4]https://securelist.com/jimmy-nukebot-from-neutrino-with-love/81667/

[5]https://threats.kaspersky.com/en/threat/Trojan-Banker.Win32.Neverquest/

[6]https://www.kaspersky.de/security-cloud

[7]https://www.kaspersky.de/internet-security

[8]https://www.kaspersky.de/password-manager

[9]https://www.kaspersky.de/small-to-medium-business-security/endpoint-advanced

 


Nützliche Links:


Über Kaspersky Lab

Kaspersky Lab ist ein global agierendes Cybersicherheitsunternehmen, das seit über 20 Jahren auf dem Markt tätig ist. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky Lab ist Basis für Next Generation Sicherheitslösungen und -Services zum Schutz von Unternehmen, kritischen Infrastrukturen, staatlichen Einrichtungen sowie Privatanwendern weltweit. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung vor komplexen und aufkommenden Cyberbedrohungen. Mehr als 400 Millionen Nutzer und 270.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky Lab geschützt.

 

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Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Unternehmen für Cybersicherheit und digitale Privatsphäre, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Der Cybersicherheitsanbieter schützt über eine Milliarde Geräte vor Cyberbedrohungen und zielgerichteten Angriffen. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services sowie Cyber-Immune-Lösungen zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnder Cyberbedrohungen. Über 200.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter kaspersky.de.

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