INTERPOL hat sich der Koalition gegen Stalkerware angeschlossen, die sich dem Schutz vor Überwachungssoftware – sogenannter Stalkerware – verschrieben hat.
- Häusliche Gewalt und digitaler Missbrauch haben durch COVID-19 weltweit zugenommen
- Internationale kriminalpolizeiliche Organisationwill durch die Kooperation Strafverfolgungsbehörden global im Kampf gegen digitale Gewalt unterstützen
INTERPOL [1] hat sich der Koalition gegen Stalkerware [2] angeschlossen, die sich dem Schutz vor Überwachungssoftware – sogenannter Stalkerware – verschrieben hat. Die internationale polizeiliche Organisation möchte als Koalitionspartner durch den Austausch mit Experten und führenden Cybersicherheitsunternehmen wie Kaspersky die Fähigkeiten von Strafverfolgungsbehörden global ausbauen, Stalkerware-Verbrechen zu untersuchen und Opfer, die Hilfe benötigen, zu unterstützen.
Häusliche Gewalt hat seit dem Ausbruch der Pandemie zugenommen; die Vereinten Nationen bezeichneten die Gewalt gegen Frauen während COVID-19 sogar als „Schattenpandemie“ [3]. Die mit Betroffenen arbeitenden Partner der Koalition gegen Stalkerware berichteten weltweit ebenfalls von einem starken Anstieg der Vorfälle häuslicher Gewalt und technischen Missbrauchs im Jahr 2020. Darüber hinaus stellte Kaspersky fest, dass fast 54.000 der Smartphone-Nutzer weltweit im Jahr 2020 von Stalkerware betroffen waren [4]. Russland, Brasilien, die Vereinigten Staaten, Indien und Mexiko führten dabei die Liste der Länder an, in denen es die meisten betroffenen Anwender gab. Mit 1.547 kompromittierten Nutzern lag Deutschland in diesem Zeitraum europaweit auf Platz 1.
Kollektive Zusammenarbeit gegen digitalen Missbrauch
Der Kampf gegen Stalkerware erfordert globale und kollektive Maßnahmen von Cybersicherheitsanbietern, Nichtregierungsorganisationen, Strafverfolgungsbehörden und Hochschulen. Aus diesem Grund haben sich 2019 zehn wichtige Akteure des globalen Cybersicherheits-Ökosystems – darunter Kaspersky – zusammengeschlossen und die Koalition gegen Stalkerware ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine globale Initiative, um Betroffenen häuslicher Gewalt Unterstützung zu bieten, den Einsatz von Stalkerware zu bekämpfen und das öffentliche Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen. Seit ihrer Gründung ist die Koalition weltweit auf mehr als 35 Mitglieder angewachsen und hilft bei der Bekämpfung und Aufklärung zu dieser Bedrohung.
Ziel der Koalitionspartner ist es, die technische Erkennung von Stalkerware durch den kontinuierlichen Austausch eigener Erkenntnisse und Metadateninformationen zu verbessern sowie Organisationen – die mit Opfern häuslicher und digitaler Gewalt arbeiten – durch eine Reihe informativer und technischer Seminare zu unterstützen.
„Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Mitglieder der Koalition gegen Stalkerware ist essenziell, um gegen diese Form des Missbrauchs anzugehen“, betont Tara Hairston, offizielle Vertreterin der Koalition gegen Stalkerware und Head of Public Affairs North America bei Kaspersky. „Strafverfolgungsbehörden müssen die von Stalkerware ausgehenden Bedrohungen erkennen und darauf reagieren können. Deshalb freuen wir uns sehr, dass sich INTERPOL jetzt an unserer globalen Koalition rund um das Thema Gewalt in der Partnerschaft, unerwünschte Überwachung und Missbrauch beteiligt. Zusammen mit INTERPOL und unseren Partnern werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass niemand mehr Opfer von Stalkerware werden muss.“
INTERPOL nutzt zukünftig weltweit Trainingseinheiten der Koalition gegen Stalkerware
INTERPOL wird die von der Koalition gegen Stalkerware entwickelten Schulungsmodule in seinen 194 Mitgliedsländern nutzen, um die Fähigkeit der Mitarbeiter in Strafverfolgungsbehörden zu verbessern, den Einsatz von Stalkerware zu analysieren, hilfesuchende Betroffene zu unterstützen und Täter zur Verantwortung zu ziehen.
„INTERPOL hat sich verpflichtet, die Koalition gegen Stalkerware in ihrem Kampf gegen Missbrauch, Stalking und Belästigung durch den Einsatz digitaler Überwachungssoftware zu unterstützen“, kommentiert Craig Jones, Direktor für Cyberkriminalität bei INTERPOL. „Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für Gewalt in der Partnerschaft, unerwünschte Überwachung und Missbrauch innerhalb der weltweiten Strafverfolgungsbehörden weiter zu schärfen.“
Zu den Gründungsmitgliedern der Koalition gehören Avira, die Electronic Frontier Foundation, das European Network for the Work with Perpetrators of Domestic Violence (WWP EN), G DATA CyberDefense, Kaspersky, Malwarebytes, das U.S. National Network to End Domestic Violence, NortonLifeLock, Operation Safe Escape und WEISSER RING.
[2] https://stopstalkerware.org/de/
Nützliche Links:
- Website der Koalition gegen Stalkerware: https://stopstalkerware.org/de/
- Jahresreport „Stalkerware-Report 2020“: https://media.kasperskycontenthub.com/wp-content/uploads/sites/100/2020/03/25175219/DE_The-State-of-Stalkerware-2020.pdfVideo „Was ist Stalkerware?“: https://www.youtube.com/watch?v=L3Ww-uWXw7M
- Kaspersky-Blog „Stalkerware im deutschsprachigen Raum weiter auf dem Vormarsch“: https://www.kaspersky.de/blog/stalkerware-weiter-auf-dem-vormarsch/25459/
Über die Koalition gegen Stalkerware
Die Koalition gegen Stalkerware ist ein Bündnis, das sich der Bekämpfung von digitalem Missbrauch, Stalking und Belästigung durch die Erstellung und Verwendung von Stalkerware widmet. Die Koalition, die sich derzeit aus lokalen und internationalen Hilfsorganisationen sowie IT-Sicherheitsfirmen zusammensetzt, vereint ein breites Spektrum von Organisationen, um aktiv gegen kriminelles, durch Stalkerware verübtes Verhalten vorzugehen und die Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Aufgrund der hohen gesellschaftlichen Relevanz für Menschen weltweit und dem regelmäßigen Aufkommen neuer Varianten von Stalkerware steht die Koalition gegen Stalkerware neuen Partnern offen und fordert zur Zusammenarbeit auf. Weitere Informationen zur Koalition gegen Stalkerware sind verfügbar unter http://stopstalkerware.org/de/
Über Kaspersky
Kaspersky ist ein internationales Unternehmen für Cybersicherheit und digitale Privatsphäre, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnder Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 240.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter https://www.kaspersky.de/