Während viele der Befragten Technologie beziehungsweise digitale Medien meiden, um der Realität nicht ausgesetzt zu sein, nutzen anderen wiederum diese, um dieser zu entfliehen.
Eskapismus, die gezielte und zeitlich begrenzte Flucht aus der als belastend empfundenen Realität, ist ein verbreitetes Phänomen – auch in Deutschland. Laut einer aktuellen Kaspersky-Umfrage [1] passen drei Viertel (78 Prozent) der Befragten in Deutschland den Medienkonsum an, um der empfundenen Informationsflut zu entkommen. Dabei scheint es eine generationsspezifische Diskrepanz zu geben: Denn fast die Hälfte der Gen Z (48 Prozent) konsumiert bewusst digitale Inhalte, um der Realität zu entfliehen.
Mehr persönliche Kontakte, weniger Online-Zeit – das ist einer der Neujahrsvorsätze der Deutschen: 15 Prozent der Befragten möchten in diesem Jahr ihre Freunde und Bekannten häufiger persönlich treffen statt digital. Das dürfte auch in Zusammenhang damit stehen, dass 78 Prozent Maßnahmen ergreifen, um der Negativität des Lebens zu entfliehen. So deaktivieren angesichts negativer Nachrichten 31 Prozent die Benachrichtigungen von Nachrichtenportalen. Beinahe ebenso viele (29 Prozent) blockieren Social-Media-Konten, die sie verärgern, davon besonders viele (43 Prozent) aus der Gen Z (1997 bis 2012 geboren). Bei den Millennials (1981 bis 1996 geboren) tun dies 34 Prozent, bei den älteren Generationen noch je rund 20 Prozent. Jeder fünfte Befragte (20 Prozent) schaltet auch belastende Messenger-Kanäle und -Gruppen stumm. Auf den Nicht-Stören-Modus oder geplante Auszeiten setzen nur 12 Prozent, in der Generation Z sind es mit 17 Prozent die meisten.
Während viele der Befragten Technologie beziehungsweise digitale Medien meiden, um der Realität nicht ausgesetzt zu sein, nutzen anderen wiederum diese, um dieser zu entfliehen. Dieses Verhalten zeigt sich vor allem in der Gen Z mit digitalen Eskapismus. Fast die Hälfte dieser Generation (48 Prozent) nutzt digitale Medien wie Games, um sich von der realen Welt abzulenken. In der Gen X (1965 bis 1980 geboren) sind es immerhin über ein Fünftel (23 Prozent), während von den Baby Boomern (1946 bis 1964 geboren) nur 13 Prozent diese Strategie verfolgen.
„Es ist nicht überraschend, dass viele Technologie sowohl als Lösung als auch als Problem betrachten, wenn es um das eigene Glück und die persönliche Zufriedenheit geht“, betont David Emm, Principal Security Researcher bei Kaspersky. „Die Risiken für die psychische Gesundheit, die mit der ständigen Nutzung sozialer Medien und einer unendlichen Nachrichtenflut einhergehen, sind seit langem bekannt. Daher ist es schön zu sehen, dass die Menschen aktiv Maßnahmen ergreifen, um Kontrolle über ihr digitales Leben zu erhalten, anstatt willfährig unerwünschten Informationen ausgesetzt zu sein. Hoffentlich setzt sich dieser Trend fort und die Menschen erlangen die Kontrolle über ihr Online-Leben und die Informationen, die sie digital erhalten und weitergeben. Das neue Jahr ist ein guter Zeitpunkt für einen Frühjahrsputz – um ungenutzte Konten, die kompromittiert werden könnten, zu schließen, Passwörter auf Schwachstellen hin zu überprüfen und zu überdenken, wie wir mit Kanälen, Apps und Menschen interagieren – indem wir neue Parameter und gesunde Grenzen setzen.“
[1] Für die Studie hat Arlington Research im November und Dezember 2023 im Auftrag von Kaspersky repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Wohnort insgesamt 5.500 Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren aus sechs westeuropäischen Ländern befragt, davon 1.000 aus Deutschland.
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