Nur jeder zweite Nutzer hält laut Kaspersky-Studie seine Geräte sauber
Mehr installierte Apps und höhere Speicherkapazität – auf Smartphones, Tablets und Laptops sammelt sich vermehrt „digitaler Müll“ in Form von Dateien und Apps, die nicht mehr wirklich genutzt werden. Wer seine Geräte nicht regelmäßig durchforstet und Anwendungen aktualisiert oder einfach löscht, erhöht das Cyberrisiko für seine digitalen Geräte. Diese Ergebnisse gehen aus einer internationalen Studie [1] von Kaspersky Lab hervor.
Android-Nutzer installieren gemäß der Kaspersky-Studie durchschnittlich zwölf neue Apps pro Monat, löschen aber im Gegenzug nur zehn alte Anwendungen. Doch je mehr Apps sich auf den Geräten ansammeln, desto wichtiger wird deren Instandhaltung zur Vermeidung digitalen Mülls. Allerdings durchforstet weltweit nur jeder zweite Anwender (55 Prozent) regelmäßig seine Geräte wie Smartphones, Tablets oder sonstige Rechner, um nicht mehr benötigte Anwendungen und Dateien zu löschen.
„Wer auf einfache, aber wesentliche Pflegemaßnahmen verzichtet, setzt seine Geräte und persönlichen Daten unnötigen Risiken aus“, warnt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab.
Smartphone-Nutzer zu mehr Sorgfalt gezwungen
Smartphone-Nutzer agieren bei der digitalen Müllentfernung aufgrund von weniger Speicherkapazitäten etwas sorgsamer. So durchforsten zwei von drei Nutzern (63 Prozent) regelmäßig ihre Smartphones nach überflüssigen Apps. Auch haben wegen Speichermangel 35 Prozent bereits einmal Anwendungen von ihren Smartphones gelöscht, aber nur 13 Prozent von ihren Rechnern.
Auch was das Einspielen von Updates anbelangt – einer der wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen – sind Smartphone-Nutzer sorgfältiger. So aktualisieren zwei Drittel (65 Prozent) der mobilen Nutzer ihre Apps auf dem Smartphone, sobald eine neue Version verfügbar ist. Bei Tablets (42 Prozent) und Computern (48 Prozent) ist das deutlich weniger oft der Fall.
Kaspersky Lab: Apps als Cyberrisiko
Mehr Apps auf mobilen Geräten verstärken Datenschutz- und Cyberrisiken. So haben die Experten von Kaspersky Lab innerhalb ihrer Untersuchung festgestellt, dass 83 von 100 Android-Apps auf sensible Daten zugreifen, Anrufe initiieren oder SMS versenden.
Die Daten des cloudbasierten Kaspersky Security Network (KSN) [2] zeigen zudem, dass jedes Android-Gerät durchschnittlich 66 Apps enthält. Wie die Experten von Kaspersky Lab feststellten, arbeiten 54 von 66 repräsentativ ausgewählten, populären Android-Apps auch ohne Zutun der Anwender unbemerkt im Hintergrund und versenden im Schnitt jeden Tag 22 Megabyte an Datenvolumen.
Die Zahlen von Kaspersky Lab zeigen darüber hinaus, dass Malware mit 28 Prozent auf Computern deutlich häufiger zu finden ist als auf Smartphones (17 Prozent). Besonders beunruhigend: Anwender betrachten ausgerechnet Computer und Laptops als den sichersten Platz für ihre Daten.
Apps werden bedenkenlos installiert und verwendet
Obwohl Anwender die Möglichkeit hätten, durch entsprechende Rechteeinstellungen die Interaktion der Apps mit ihrem Gerät zu steuern, machen laut der Kaspersky-Befragung nur 40 Prozent davon Gebrauch. Und lediglich 32 Prozent brechen die Installation ab, falls sie mit den Lizenzbedingungen einer mobilen App nicht einverstanden sind.
„Nutzer sollten auf eine korrekte Konfiguration achten und nicht mehr benötigte Apps löschen. Ansonsten entwickeln sich ihre Geräte zu einer gefährlichen digitalen Müllhalde, und es kann zum Geräteausfall, dem Entladen der Akkus oder Infektionen mit Schadprogrammen kommen. Auch können Apps unbemerkt vom Nutzer Daten sammeln und an Dritte weitergeben. Wir empfehlen allen Anwendern einen digitalen Frühjahrsputz ihrer mobilen Geräte“, sagt Holger Suhl.
Kaspersky Lab empfiehlt folgende Maßnahmen für alle genutzten Geräte:
- Überblick verschaffen: Welche Informationen werden in welchen Dateien und Apps auf dem Gerät gespeichert?
- Digitalen Frühjahrsputz durchführen: Regelmäßig sollten auf den Geräten vorhandene Informationen überprüft und gegebenenfalls gelöscht oder aktualisiert werden.
- Apps und Software immer sofort aktualisieren, wenn neue Versionen verfügbar sind.
- Spezielle Sicherheitssoftware nutzen: So sind Cybersicherheitslösungen wie Kaspersky Internet Security [3] in der Lage, alle potenziell gefährlichen oder ungenutzten Apps auf den Geräten zu identifizieren und gegebenenfalls zu entfernen.
Mehr zur Kaspersky-Studie „Risking data heartache: it hurts to lose the data you love“ ist unter https://blog.kaspersky.com/my-precious-data-report-two/14550/ zu finden.
[1] Für die Studie „Risking data heartache: it hurts to lose the data you love“ wurden Daten aus verschiedenen Quellen zusammengeführt. So wurde im Auftrag von Kaspersky Lab im Januar 2017 von Toluna eine Online-Studie durchgeführt, bei der 16.250 Anwender über 16 Jahre aus 17 Ländern zu ihren Gewohnheiten befragt wurden. Um weltweit repräsentative und konsistente Ergebnisse zu erhalten, wurden die Daten gewichtet und gleichmäßig auf beide Geschlechter verteilt. Daneben wurden für die Studie auch die Ergebnisse eines praxisnahen, im Auftrag von Kaspersky Lab im Jahr 2017 durchgeführten Experiments in Zusammenarbeit mit Medienpsychologen der Universität Würzburg sowie Daten des cloudbasierten Kaspersky Security Network (KSN) herangezogen. Weitere Details zur Studie finden sich unter: https://blog.kaspersky.com/my-precious-data-report-two/14550/
[2] Am cloudbasierten Kaspersky Security Network (KSN) können Kaspersky-Kunden auf freiwilliger Basis teilnehmen. Die von Kaspersky Lab erhobenen Daten werden anonym und vertraulich behandelt. Es werden keine persönlichen Daten wie zum Beispiel Passwörter gesammelt. Über das KSN erhält Kaspersky Lab Informationen über Infizierungsversuche und Malware-Attacken. Die dabei gewonnenen Informationen helfen vor allem den Echtzeitschutz für Kaspersky-Kunden zu verbessern. Ausführliche Informationen über das KSN sind in einem Whitepaper aufgeführt, das unter http://www.kaspersky.com/images/KESB_Whitepaper_KSN_ENG_final.pdf abrufbar ist.
[3] siehe Infografik: http://newsroom.kaspersky.eu/fileadmin/user_upload/de/Downloads/PDFs/Kaspersky_Infografik_rating_incidents.jpg