Die Analyse von Kaspersky Lab zeigt, dass 64-Bit-Prozessoren sowie die folgenden iOS-8-Geräte von der Schwachstelle betroffen sind: iPhone 5s, iPhone 6, iPhone 6 Plus, iPad Air, iPad Air 2, iPad mini 2 und iPad mini 3
Kaspersky Lab hat eine Schwachstelle im Kernel der von OS X- und iOS-Systemen verwendeten Open-Source-Komponente „Darwin“ entdeckt [1]. Über die so genannte Schwachstelle „Darwin Nuke“ sind Geräte mit der Betriebssystemversion OS X 10.10 und iOS 8 für Denial-of-Service-Attacken (DoS-Attacken) verwundbar, die aus der Ferne angestoßen werden können. Die Folge: Betroffene Geräte können beschädigt werden und Auswirkungen auf Unternehmensnetzwerke haben. Kaspersky Lab empfiehlt die betroffenen Geräte mit den Versionen OS X 10.10.3 und iOS 8.3. zu aktualisieren.
Die Analyse von Kaspersky Lab zeigt, dass 64-Bit-Prozessoren sowie die folgenden iOS-8-Geräte von der Schwachstelle betroffen sind: iPhone 5s, iPhone 6, iPhone 6 Plus, iPad Air, iPad Air 2, iPad mini 2 und iPad mini 3.
Die Schwachstelle „Darwin Nuke“ wird durch der Verarbeitung eines IP-Pakets mit einer speziellen Größe und ungültigen IP-Optionen ausgenutzt. Angreifer sind in der Lage, aus der Ferne eine DoS-Attacke auf den betroffenen Geräten zu initiieren, indem ein inkorrektes Netzwerkpaket an das Zielobjekt versendet wird. Bei der Bearbeitung des ungültigen Netzwerkpakets stürzt das System ab. Laut Kaspersky Lab ist dies nur möglich, wenn die folgenden Bedingungen zutreffen:
- Die Größe der IP-Kopfdaten sollten 60 Bytes groß sein,
- die Größe der IP-Payload sollte mindestens 65 Bytes betragen
- und die IP-Optionen nicht korrekt sein (zum Beispiel ungültige Optionsgröße oder Klasse).
“Auf den ersten Blick ist diese Schwachstelle nur schwer auszunutzen, weil die hierfür einzuhaltenden Bedingungen nicht trivial sind. Allerdings können hartnäckige Cyberkriminelle damit Geräte zum Absturz bringen oder Unternehmensnetzwerke angreifen,” - erklärt Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyse-Teams bei Kaspersky Lab. „Router und Firewalls würden normalerweise nicht korrekte Pakete mit ungültigen Optionen zurückweisen. Wir haben aber verschiedene Kombinationen von inkorrekten IP-Optionen entdeckt, mit denen man den Internet-Router überwinden kann. Wir raten allen Nutzern der Geräte mit OS X 10.10 und iOS 8 dazu, ihre Geräte auf die Versionen OS X 10.10.3 und iOS 8.3. zu aktualisieren, weil diese die Schwachstelle nicht mehr beinhalten.“
Die Produkte von Kaspersky Lab bieten die Funktion „Schutz vor Netzwerkangriffen“, um OS X-Nutzer vor der „Darwin Nuke“-Schwachstelle zu schützen. Mit der Version Kaspersky Internet Security for Mac 15.0 [2] wird die Gefahr als „DoS-OSX.Yosemite.ICMP.Error.exploit“ erkannt
Generell rät Kaspersky Lab zu den folgenden Sicherheitstipps für Macs:
- Der verwendete Web-Browser sollte eine solide Erfolgsbilanz beim Schließen von Sicherheitsschwachstellen aufweisen
- Angebotene „Software Updates“ immer ausführen, um den Rechner vor Sicherheitslecks abzudichten
- Starke Passwörter verwenden [3]
Wie Nutzer iPhones vor Sicherheitsbedrohungen schützen, kann hier eingesehen werden: http://blog.kaspersky.de/iphone-sicherheitstipps/4094/
Eugene Kaspersky, CEO und Chairman von Kaspersky Lab, beschreibt im folgenden Blogbeitrag, wie sich die Schädlingslandschaft für Mac-Nutzer geändert hat: http://eugene.kaspersky.com/2014/09/29/the-evolution-of-os-x-malware/
[1] http://www.viruslist.com/de/weblog?weblogid=207320066
[2] http://www.kaspersky.com/de/mac-security
[3] Die Passwörter sollten einzigartig sein und mindestens 16 Stellen, Groß- und Kleinschreibung, Sonderzeichen sowie Zahlen beinhalten. Was zunächst unmöglich klingt, kann mit systematischem Vorgehen gelöst werden. Kaspersky-Experte David Emm hat ein recht einfaches System für das persönliche Passwortmanagement entwickelt. Statt eines festen Passwortes, das man variiert, merkt man sich eine bestimmte Formel zum Erstellen der Kennwörter. Das kann beispielsweise wie folgt aussehen: Zunächst nimmt man den Namen des jeweiligen Dienstes, für den man ein Kennwort erstellen möchte, etwa „meinebank“. Als nächstes schreibt man etwa den vierten Buchstaben immer groß und verschiebt den vorletzten Buchstaben an den Anfang des Wortes. So wird aus dem Kennwort „nmeiNebak“. Nun fügt man noch weitere Zahlen und Sonderzeichen an festen Positionen ein, etwa nach dem dritten Zeichen und an vorletzter Stelle. Dann wird aus einem einfachen Kennwort ein sicheres „nme2973iNeba?_!$k“. Eine weitere einfache Alternative: Wer beispielswiese die ersten Zeichen des Satzes „Ich habe einen Online-Zugriff auf mein Konto bei meiner Bank“ nimmt, der erhält ein „IheOZamKbmB“. Nun kann man noch Zahlen und Sonderzeichen einfügen und hat so ein sicheres und dennoch leicht zu merkendes Kennwort. Nutzern, denen das zu kompliziert ist, sollten Passwort-Manager wie den Kaspersky Password Manager einsetzen: http://www.kaspersky.com/de/kaspersky-password-manager
Nützliche Links:
• Blog “Darwin Nuke”: http://www.viruslist.com/de/weblog?weblogid=207320066
• Kaspersky Internet Security for Mac: http://www.kaspersky.com/de/mac-security
• 10 Sicherheitstipps für iOS-Nutzer: http://blog.kaspersky.de/iphone-sicherheitstipps/4094/
• Blog von Eugene Kaspersky über die Mac-Schädlingslandschaft: http://eugene.kaspersky.com/2014/09/29/the-evolution-of-os-x-malware/