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Nacktfotos in den falschen Händen? 53 Prozent sagen „selbst schuld“

30. September 2024

Kaspersky-Umfrage zeigt: 16 Prozent teilen intime Fotos von anderen aus Rache

  • 60 Prozent fordern Strafen bei Missbrauch der Bilder wie bei anderen Datenschutzvergehen auch

Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der von Kaspersky in einer Umfrage [1] Befragten in Deutschland ist der Meinung, dass der Versender von intimen Fotos selbst schuld sei, wenn diese in den falschen Händen landen. Dennoch fordern 60 Prozent schärfere Gesetze gegen den Missbrauch solcher Fotos. Dass ein größeres Bewusstsein für dieses Datenschutzrisiko notwendig ist, zeigt die Anzahl der Betroffenen: jeder Zehnte (11 Prozent) sah sich bereits selbst mit einer solchen Verletzung der Privatsphäre konfrontiert und jeder Sechste (16 Prozent) hat Betroffene im Freundeskreis. Die Gründe, warum intime Fotos von anderen geteilt werden, sind vielfältig, allerdings spielt bei 16 Prozent Rache eine Rolle.

Ein Viertel (26 Prozent) der Bürger in Deutschland teilt Nacktfotos von sich mit anderen. Wer allerdings dafür verantwortlich ist, wenn diese in die Hände von Dritten gelangen, spaltet die Generationen: rund zwei Drittel der Über-55-Jährigen appellieren an das Gefahrenbewusstsein (65 Prozent) und die Selbstverantwortung von Nacktfoto-Versendern (63 Prozent); geht es nach ihnen, sind die Versender selbst schuld; bei den 16- bis 23-Jährigen sind 41 beziehungsweise 40 Prozent dieser Meinung. Problematisch dürfte dabei wohl die Haltung sein, dass ein Viertel (25 Prozent) der Befragten sagt, ein Nacktbild gehöre automatisch dem Empfänger.

Weitergabe intimer Bilder: „Nur ein Scherz“ oder „aus Rache“

In der Kaspersky-Studie gaben einige der Befragten offen zu, bereits Nacktbilder, die sie erhalten hatten, an Dritte weitergegeben zu haben. 30 Prozent taten dies aus einem oberflächlichen Grund – sie fanden die abgebildete Person attraktiv und wollten sie anderen zeigen. 27 Prozent sahen darin einen harmlosen Spaß. Allerdings gibt es auch kriminelle Motive: 18 Prozent gestanden, solche Bilder zur Einschüchterung weitergegeben zu haben, 16 Prozent aus Rache.

Auf der anderen Seite stehen jedoch die Betroffenen, die sich mit dem Missbrauch dieser Bilder konfrontiert sehen: Bereits jeder Zehnte (11 Prozent) hat erlebt, dass intime Bilder ohne Einwilligung weitergegeben wurden. Fast ein Sechstel der Befragten (16 Prozent) hat jemanden im Freundeskreis, der betroffen ist, und 8 Prozent sogar Verwandte. Daher dürfte es nicht verwunderlich sein, dass fast zwei Drittel (60 Prozent) der Meinung sind, die unerlaubte Weitergabe von Nacktbildern müsse genauso hart bestraft werden wie andere schwere Eingriffe in die Privatsphäre.

„Unsere Ergebnisse zeigen einen besorgniserregenden Trend: Ein Sechstel der Befragten hat einen Freund, dessen intime Bilder bereits missbräuchlich verwendet wurden“, kommentiert David Emm, Principal Security Researcher im Global Research and Analysis Team von Kaspersky (GReAT). „Gleichzeitig hält über die Hälfte, besonders Ältere, den Urheber in einem solchen Fall für selbst schuld. Wichtig ist, beim Teilen von sensiblen Inhalten wie intimen Bildern äußerste Vorsicht walten zu lassen. Was einmal online ist, lässt sich oft nur schwer zurückholen. Jeder sollte daher Eigenverantwortung im Umgang mit persönlichen Daten übernehmen. Vorbeugende digitale Maßnahmen und bewusste Entscheidungen können helfen, sich vor ungewollter Verbreitung zu schützen. Gleichzeitig ist es wichtig, Betroffene von einem solchen Bildermissbrauch nicht zu verurteilen, sondern zu unterstützen und gegen jegliche unerwünschte Verbreitung – egal aus welchem Motiv – aktiv zu werden. Neben der Polizei können Initiativen wie StopNCII dabei helfen.“

Kaspersky-Tipps zum Schutz sensibler Aufnahmen

  • Vor dem Teilen jeglicher Daten innehalten und sich selbst fragen: Wer ist der Empfänger? Wie könnten diese bei Veröffentlichung von Dritten interpretiert und verwendet werden?
  • Sichere Messenger mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwenden.
  • Wurden mutmaßlich oder nachweislich intime Bilder oder Videos unwillentlich geteilt, sollten Beweise gesichert sowie die Polizei sowie bei Online-Verfügbarkeit die Plattformbetreiber informiert werden.
  • Datenschutzberechtigungen prüfen, um das Risiko der Weitergabe oder Speicherung persönlicher Daten durch unbefugte Dritte zu verringern.
  • Eine zuverlässige Sicherheitslösung wie den Kaspersky Password Manager [2] verwenden, um sichere und einzigartige Passwörter für jedes Konto zu erstellen, anstatt mehrmals dieselben zu verwenden.
  • Die Webseite StopNCII.org [3] hilft dabei, die unwillentliche Verbreitung intimer Aufnahmen zu stoppen und ihre weitere Verbreitung aufzuhalten.

 

[1] Im Rahmen der Kaspersky-Studie befragte Censuswide im August 2024 eine Stichprobe von 1.034 Menschen ab 16 Jahren in Deutschland zu ihren Erfahrungen mit dem Empfang und Erhalt von Nacktbildern.

[2] https://www.kaspersky.de/password-manager

[3] https://stopncii.org/


Nützliche Links:

 

Nacktfotos in den falschen Händen? 53 Prozent sagen „selbst schuld“

Kaspersky-Umfrage zeigt: 16 Prozent teilen intime Fotos von anderen aus Rache
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Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Unternehmen für Cybersicherheit und digitale Privatsphäre, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Der Cybersicherheitsanbieter schützt über eine Milliarde Geräte vor Cyberbedrohungen und zielgerichteten Angriffen. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services sowie Cyber-Immune-Lösungen zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnder Cyberbedrohungen. Über 200.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter kaspersky.de.

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