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Online-Dating: Jeder Fünfte von digitalem Stalking betroffen

13. Februar 2024

42 Prozent von Gewalt oder Missbrauch durch eigenen Partner betroffen. 17 Prozent wurden bereits ohne ihre Einwilligung gefilmt oder fotografiert.

Eine aktuelle Kaspersky-Untersuchung [1] verdeutlicht, dass sich Personen, die Online-Dating nutzen, der Gefahren im Hinblick auf Stalking und Missbrauch verstärkt vertraut machen sollten. So zeigen die Umfrageergebnisse, dass 18 Prozent der Befragten in Deutschland bereits vom digitalen Stalking betroffen waren. Nahezu die Hälfte (42 Prozent) berichtete zudem über Formen von Gewalt oder Missbrauch durch einen Partner.

Aufgrund der Suche nach einem Valentinsschatz stoßen Partnerportale, Single-Börsen und Dating-Apps durch zahlreiche Nutzer besonders am Valentinstag auf große Beliebtheit. Insbesondere Dating-Apps sollen laut Prognosen in diesem Jahr einen weltweiten Download-Zuwachs von 17 Prozent erreichen [2]. Allerdings sehen sich Nutzer von Online-Dating-Apps auch mit Herausforderungen konfrontiert: Laut aktueller Kaspersky-Umfrage wurden bereits zwei von zehn der Befragten (18 Prozent) in Deutschland in irgendeiner Form online gestalkt, als sie jemanden frisch kennengelernt hatten.

Cyberstalking: Standortermittlung, unerlaubte Fotos und Stalkerware

Generell scheinen unterschiedliche Formen von Missbrauch in Beziehungen Thema zu sein: Nahezu die Hälfte (42 Prozent) der Befragten in Deutschland berichtete über irgendeine Form von Gewalt oder Missbrauch durch einen aktuellen oder früheren Partner. Beispielsweise wurden 17 Prozent der Umfrageteilnehmer unerwünschte E-Mails oder Nachrichten geschickt und in 12 Prozent der Fälle wurden sie ohne ihr Einverständnis gefilmt oder fotografiert. Weiterhin räumte jeder Zehnte (9 Prozent) ein, dass ihr Standort geortet wurde, ihre Social-Media-Konten oder E-Mails gehackt wurden (6 Prozent) oder jemand Stalkerware ohne ihre Zustimmung auf ihren Geräten installierte (6 Prozent).

Frauen häufiger von Missbrauch betroffen

Bei Missbrauch werden geschlechterspezifische Unterschiede deutlich. Im Vergleich zu den männlichen Befragten berichteten Frauen häufiger von einer Form von Gewalt oder Missbrauch (44 Prozent gegenüber 39 Prozent). Zudem haben Personen, die sich derzeit in einer Beziehung befinden, Gewalt oder Missbrauch öfters erlebt, als solche, die in einer Langzeitbeziehung sind (58 Prozent gegenüber 38 Prozent). Die Sorge, online gestalkt zu werden, sprachen 29 Prozent der Befragten aus, wobei die weiblichen Befragten in dieser Hinsicht etwas mehr Bedenken hatten als die Männlichen (31 Prozent gegenüber 26 Prozent).

„Mit den Chancen, die das Internet und eine vernetzte Welt bieten, sind auch zahlreiche Gefahren verbunden. Dazu gehört unter anderem der einfache Zugriff auf rückverfolgbare Daten, der den Missbrauch dieser in Form von Stalking begünstigt“, kommentiert David Emm, Senior Security Researcher bei Kaspersky. „Während die Schuld für dieses schreckliche Verhalten keinesfalls bei den von Stalking betroffenen Personen liegt, sollten diese dennoch Maßnahmen ergreifen, um die Risiken zu minimieren. Es ist ein guter Schritt, dass Nutzer ihre Online-Identitäten verifizieren, allerdings sollten sie überdenken, welche Informationen, Passwörter oder Daten sie mit anderen teilen und welche Auswirkungen es hat, wenn diese Informationen in die falschen Hände geraten.“

„Online-Dating und virtuelle Räume können herausfordernd sein; es ist wichtig, dass soziale Medien und Dating-Apps Verifizierungsprozesse einführen, die helfen sicherzustellen, dass die Profile der Nutzer mit ihren tatsächlichen Fotos übereinstimmen. Meines Wissens ist Bumble die einzige Dating-App, die diese Art der Verifizierung derzeit einsetzt. Ich würde es begrüßen, wenn auch andere derartige Sicherheitsmaßnahmen einführen würden. Darüber hinaus sollten Sicherheitsleitfäden und -ressourcen online in mehreren Sprachen zugänglich sein, um gefährdete Personen mit der notwendigen Unterstützung zu versorgen, ohne sich dafür bei einer App registrieren zu müssen“, so Emma Pickering, Leiterin der Abteilung für technologiegestützten Missbrauch und wirtschaftliches Empowerment bei Refuge. „Der Online Safety Act der Vereinigten Staaten beispielsweise schafft einen Präzedenzfall, indem er Plattformen zum Schutz der Nutzer reguliert. Da Stalking und technologiegestützter Missbrauch weit verbreitet sind, raten wir den Betroffenen, ihre Online-Präsenz, einschließlich Passwörter und Konten, zu schützen. Wer Bedenken hat, sollte sich an die örtlichen Behörden oder Hilfsdienste wenden.

Kaspersky-Empfehlungen für sicheres Online-Dating

  • Einzigartige und komplexe Passwörter verwenden und diese niemals mit Dritten teilen.
  • Scheint etwas zu schön, um wahr zu sein, könnte es das auch sein - im Zweifelsfall sollte man es überprüfen.
  • Die eigene digitale Privatsphäre muss stets geprüft werden.
  • Nachdenken bevor man etwas preisgibt, denn Daten und Informationen, die im Internet verbreitet werden, können eine Person angreifbar machen.
  • Eine umfassende Cybersicherheits- oder VPN-Lösung wie Kaspersky Plus [3] installieren, die umfangreichen Schutz bietet.

Kaspersky arbeitet mit Experten und Organisationen auf dem Gebiet häuslicher Gewalt zusammen, die von Hilfsdiensten und Täterprogrammen bis hin zu Forschungs- und Regierungsbehörden reichen, um Wissen auszutauschen und sowohl Fachleute als auch Betroffene zu unterstützen. Kaspersky ist einer der Mitbegründer der Koalition gegen Stalkerware [4], einer internationalen Gruppe, die sich der Bekämpfung von Stalkerware und häuslicher Gewalt verschrieben hat. Seit dem Jahr 2021 ist Kaspersky Konsortialpartner des EU-Projekts DeStalk [5], kofinanziert durch das Rights, Equality, and Citizenship Programme der Europäischen Union. Zudem bietet Kaspersky mit TinyCheck [6] ein kostenloses, sicheres und nutzerfreundliches Tool zum Überprüfen von Geräten auf Stalkerware und Überwachungs-Apps.

Weitere Informationen zur Kaspersky-Studie sind verfügbar unter https://www.kaspersky.co.uk/blog/navigating-online-dating-risks/27206/


[1]  https://www.kaspersky.co.uk/blog/navigating-online-dating-risks/27206/ [1] Im Auftrag von Kaspersky führte Arlington Research im Zeitraum vom 3. und 17. Januar 2024 21.000 Online-Interviews durch. Dabei wurden Personen von mindestens 16 Jahren in Großbritannien, Spanien, Serbien, Portugal, der Niederlande, Italien, Frankreich und Griechenland, der USA, Brasilien, Argentinien, Chile, Peru, Kolumbien und Mexiko, Asien-Pazifik: China, Singapur, Russland, Indien und Malaysia befragt; 1000 davon waren aus Deutschland. Alle befanden sich zu dem Zeitpunkt entweder in einer Langzeitpartnerschaft (62 Prozent), waren mit jemandem zusammen (16 Prozent) oder führten derzeit keine Beziehung, hatten aber in der Vergangenheit eine gehabt (21 Prozent).

[2] https://www.datensicherheit.de/informations-abschoepfung-dating-apps-gefahr-besonderheit-umfeld-valentinstag

[3] https://kas.pr/hzm9

[4] https://stopstalkerware.org/

[5] https://www.work-with-perpetrators.eu/destalk

[6] https://tiny-check.com/#/

 

Nützliche Links:

 

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42 Prozent von Gewalt oder Missbrauch durch eigenen Partner betroffen. 17 Prozent wurden bereits ohne ihre Einwilligung gefilmt oder fotografiert.
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Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Unternehmen für Cybersicherheit und digitale Privatsphäre, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Der Cybersicherheitsanbieter schützt über eine Milliarde Geräte vor Cyberbedrohungen und zielgerichteten Angriffen. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services sowie Cyber-Immune-Lösungen zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnder Cyberbedrohungen. Über 200.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter kaspersky.de.

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