Gesamtzahl der generischen Angriffe auf Kaspersky-Nutzer jedoch um 29 Prozent gesunken
Die Anzahl von Angriffen auf Kaspersky-Anwender durch zielgerichtete Ransomware – also Malware, über die Lösegeld von hochrangigen Zielen wie Unternehmen, Regierungsbehörden und kommunalen Organisationen für die Freigabe verschlüsselter Daten zu erpressen versucht wird – ist von 2019 bis 2020 um 767 Prozent gestiegen. Gleichzeitig sank die Gesamtzahl der betroffenen Nutzer von Kaspersky-Lösungen, die durch generische Arten von Ransomware kompromittiert wurden, um 29 Prozent – wobei WannaCry nach wie vor die am häufigsten auftretende Malware-Familie dieser Kategorie darstellte. Dies ergibt ein aktueller Kaspersky-Bericht [1] zur Ransomware-Landschaft 2019-2020.
Die Bedrohung durch Ransomware – bei der durch Angreifer private Daten verschlüsselt und Lösegeld erpresst werden – wurde in den 2010er-Jahren nach groß angelegten Ausbrüchen wie WannaCry [2] und Cryptolocker [3] zu einem Massenphänomen. Sie zielten auf Zehntausende von Nutzer ab und verlangten oft relativ geringe Beträge von den Betroffenen, damit diese ihre Dateien zurückerhielten. Seither sind Kampagnen dieser Art jedoch zurückgegangen. Die Gesamtzahl angegriffener Nutzer zwischen 2019 und 2020 sank um fast ein Drittel (29 Prozent) von 1.537.465 auf 1.091.454 Betroffene. Zeitgleich wurde jedoch ein Anstieg zielgerichteter Ransomware-Attacken verzeichnet.
Solch gezielte, auf ein ausgewähltes Opfer ausgelegte Angriffe betreffen häufig hochrangige Organisationen wie Unternehmen, Regierungs- und Kommunalbehörden sowie das Gesundheitswesen. Sie sind deutlich ausgefeilter (beispielweise inklusive Netzwerk-Kompromittierung, Reconnaisance- und Persistance-Aktivitäten oder lateraler Bewegung) und Cyberkriminelle versprechen sich einen wesentlich höheren Profit. Von 2019 bis 2020 stieg die Zahl der Angriffe durch zielgerichtete Ransomware um rund 767 Prozent.
Zu den am häufigsten eingesetzten Ransomware-Familien bei solch zielgerichteten Angriffen zählen Maze [4], eine ATP-Gruppe, die Teil mehrerer, aufsehenerregender Vorfälle war, sowie RagnarLocker [5]. Diese brachten zudem einen neuen Trend: sie verschlüsseln die Daten nicht nur, sondern exfiltrieren sie und drohen damit, die vertraulichen Informationen zu veröffentlichen, sollte eine Lösegeldzahlung verweigert werden. Auch WastedLocker [6] machte mit ähnlichen Vorfällen Schlagzeilen. In vielen dieser Fälle war die entsprechende Malware speziell darauf ausgelegt, ein einzelnes Ziel zu infizieren.
WannaCry weiterhin relevant
Trotz dieses Anstiegs zielgerichteter Ransomware sehen sich Nutzer weiterhin am häufigsten mit WannaCry konfrontiert. Dieser Ransomware-Trojaner infizierte im Jahr 2017 Computer in 150 Ländern und führte zu Schäden in Höhe von mindestens vier Milliarden US-Dollar. Bei fast einem Viertel (22 Prozent) der Nutzer, die im Jahr 2019 mit Ransomware in Kontakt kamen, handelte es sich um WannaCry; 2020 sank dieser Anteil auf 16 Prozent.
„Die Ransomware-Landschaft hat sich grundlegend verändert, seit sie in der Sicherheits-Community zum ersten Mal für Aufsehen sorgte“, kommentiert Fedor Sinitsyn, Sicherheitsexperte bei Kaspersky. „Wir werden höchstwahrscheinlich immer seltener weitverbreitete Kampagnen sehen, die auf normale Nutzer abzielen. Dies bedeutet nicht, dass Anwender nicht weiterhin gefährdet sind; Ransomware-Angriffe werden zukünftig noch raffinierter und zielgerichteter. Es ist daher unerlässlich, dass Unternehmen ganzheitliche, umfassende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um ihre Daten zu schützen.“
Kaspersky-Tipps zum Schutz vor Ransomware
- Die Software auf allen Geräten sollte stets auf dem neuesten Stand sein. Dies verhindert, dass Ransomware etwaige Schwachstellen ausnutzen kann.
- Die Verteidigungsstrategie immer auf die Erkennung von lateralen Bewegungen und Daten-Exfiltration ins Internet ausrichten. Hierbei sollte besonders auf den ausgehenden Datenverkehr geachtet werden, um schädliche Verbindungen zu erkennen.
- Daten sollten regelmäßig über ein Backup gesichert werden, so dass ein Zugriff auf sie bei Bedarf oder im Notfall jederzeit möglich ist.
- Ein Sicherheits-Audit und eine Behebung aller entdeckten Schwachstellen am Perimeter oder innerhalb des eigenen Netzwerks durchführen.
- Regelmäßig Mitarbeitern schulen, um sie hinsichtlich der Gefahr von Ransomware – etwa durch das leichtfertige Öffnen von Phishing-Mails, den Besuch unseriöser Webseiten oder Software, die von inoffiziellen Quellen heruntergeladen wurde – zu informieren. Mitarbeiter sollten sich dieses Risikos bewusst sein und ihr Wissen darüber regelmäßig auffrischen.
- Neben einem Endpunktschutz können dedizierte Services gegen Ransomware-Attacken helfen. Kaspersky Managed Detection and Response [7] sucht aktiv nach Angriffen und hilft, diese in einem frühen Stadium zu verhindern, bevor die Angreifer ihr endgültiges Ziel erreichen.
Weitere Informationen zum Thema Ransomware unter www.securelist.com/ransomware-by-the-numbers-reassessing-the-threats-global-impact/101965/
[1] www.securelist.com/ransomware-by-the-numbers-reassessing-the-threats-global-impact/101965/
[2] https://www.kaspersky.de/resource-center/threats/ransomware-wannacry
[3] https://securelist.com/cryptolocker-wants-your-money/57311/
[4] https://securelist.com/maze-ransomware/99137/
[5] https://securelist.com/targeted-ransomware-encrypting-data/99255/
[6] https://securelist.com/wastedlocker-technical-analysis/97944/
[7] https://www.kaspersky.de/enterprise-security/managed-detection-and-response
Nützliche Links:
- Kaspersky-Studie Ransomware-Analyse: www.securelist.com/ransomware-by-the-numbers-reassessing-the-threats-global-impact/101965/
- Kaspersky Managed Detection and Response: https://www.kaspersky.de/enterprise-security/managed-detection-and-response
Über Kaspersky
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