Sie kennen das sicher: Sie sind mal eben ins Café um die Ecke gegangen und haben sich dort gleich mit dem kostenlosen Gäste-WLAN verbunden. Leider sind der doppelte Espresso Latte und der leckere Bagel nicht ganz billig, was Sie daran erinnert, dass sie mal wieder Ihren Kontostand checken sollten. Also zücken Sie kurzerhand Ihr Android-Smartphone und melden sich in Ihrer Banking-App an…
Damit haben Sie sich unbewusst einer bekannten Sicherheitslücke ausgesetzt: Beim sogenannten „Man in the Middle“-Angriff (MITM) richten Hacker ein gefälschtes WLAN-Netzwerkein, dass dem Ihres Cafés verblüffend ähnlich scheint. Wenn Sie sich damit verbinden, bekommen Hacker Zugang zu Ihrem Smartphone und können sehen, was Sie darauf alles tun. Beispielsweise können Hacker auf diese Weise Ihre Tastatureingaben mitloggen oder Malware auf Ihrem Gerät installieren. Das Beispiel ist nur eine von vielen Gefahren, denen Smartphone-Besitzer täglich ausgesetzt sind. Dabei muss beachtet werden, dass sich Android-Besitzer in der Regel verstärkt im Fokus von Hackern befinden.
Warum sind Android-Benutzer so gefährdet?
Prinzipiell ist jedes Smartphone durch Sicherheitsschwachstellen gefährdet, doch Android-Geräte sind davon besonders betroffen. Im Gegensatz zu Apple’s iOS ist das Android Betriebssystem Open Source, was bedeutet, dass jeder es einsehen und verändern kann. Wenn ein Entwickler einen Fehler macht, fällt es Hackern leichter, diesen zu finden und die Sicherheitslücke für sich zu nutzen.
Außerdem besitzt Android im Vergleich zu iOS den höheren Marktanteil, was es für Hacker leichter und attraktiver macht, Android-Malware zu verteilen und sensible Benutzerdaten abzugreifen. Wenn Sie ein Android-Smartphone oder –Tablet besitzen, helfen Ihnen die folgenden Tipps dabei, die Gefahr eines Angriffs auf Ihre persönlichen Daten zu verringern.
Verwenden Sie nie sensible Anmeldedaten in der Öffentlichkeit
Ihre Passwörter und sensiblen Daten können nicht von Hackern gestohlen werden, wenn Sie diese nicht öffentlich einsehbar machen und sich keine Android-Malware einfangen. Wenn Sie über ein öffentliches WLAN-Netzwerk surfen, achten Sie immer darauf, dass Sie oder Ihre Apps keinerlei sensible Informationen preisgeben und schließen Sie stets alle Apps nach deren Gebrauch.
Vermeiden Sie verdächtige E-Mails oder Webseiten
Heutzutage ist Ransomware auf Smartphones genauso gewöhnlich wie auf PCs. Das Vorgehen ist dabei immer das Gleiche: Typischerweise sperren Ihnen Cyberkriminelle den Zugang zu Ihrem Gerät (oder verschlüsseln in selteneren Fällen Ihre Daten) und verlangen für die Freigabe ein Lösegeld von Ihnen. Am besten vermeiden Sie diese Gefahr, wenn Sie Ihre Apps clever herunterladen: Nutzen Sie ausschließlich vertrauenswürdige Marktplätze und Webseiten zum Herunterladen von Apps und öffnen Sie niemals verdächtig aussehende E-Mails.
Überprüfen Sie die Apps vor dem Herunterladen
Bösartige Apps können alles, was PC-Malware auch kann (und sogar noch mehr, wenn man die gerätetypischen SMS-Trojaner dazuzählt). Vor dem Herunterladen und Installieren einer App sollten Sie stets sicherstellen, dass der genutzte Marktplatz vertrauenswürdig ist. Überprüfen Sie außerdem, dass der App-Anbieter über schlüssige Nutzungsbedingungen und klare Kontaktinformationen verfügt. Er sollte die strengen Kriterien für App-Entwickler einhalten und bestenfalls bereits legitime Inhalte veröffentlicht haben. Wenn einer der oben genannten Punkte nicht zutrifft, sollten bei Ihnen die Alarmglocken angehen.
Installieren Sie eine Antiviren-Lösung für Android, um Ihre mobile Sicherheit zu gewährleisten
Es wird ausdrücklich empfohlen, dass Sie Ihr Gerät mit einer vertrauenswürdigen Antiviren-Lösung für Android zusätzlich schützen. Sehen Sie es einfach als ein Investment in Ihre persönliche und finanzielle Sicherheit an.