Der Ausbruch des Coronavirus hat weltweit zu Schulschließungen und sozialen Einschränkungen geführt. Infolgedessen verbringen Kinder mehr Zeit online, da Familien auf digitale Technologie angewiesen sind, um zu lernen, Kontakte zu knüpfen und mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben.
Während sich das Internet in dieser Krise als wertvolle Rettungsleine erwiesen hat, die es ermöglicht, verschiedene Aspekte des Lebens weiterzuführen, hat die Frage der Online-Sicherheit für Kinder an Bedeutung gewonnen. Da die Schulen geschlossen sind und viele Eltern von zu Hause aus arbeiten, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Kinder das Internet unbeaufsichtigt nutzen.
In diesem Artikel untersuchen wir einige der wichtigsten Fragen der Internetsicherheit für Kinder und wie Sie für die Sicherheit Ihrer Kinder im Internet sorgen können.
Bedrohungen und Gefahren, denen Kinder im Internet ausgesetzt sind
Während der Pandemie, als Kinder mehr Zeit online verbracht haben, hat ihre Gefährdung durch potenzielle Risiken zugenommen. Kinder sind online einer Vielzahl von Bedrohungen und Gefahren ausgesetzt, darunter:
Zu viele Informationen über sich selbst online weitergeben
Es ist leicht sich im Internet anonym zu fühlen und Kinder sind sich möglicherweise der Folgen des digitalen Fußabdrucks, den sie erstellen, nicht bewusst. Beispielsweise können sie persönlich identifizierbare Informationen in ihren Social-Media-Profilen veröffentlichen, die nicht öffentlich angezeigt werden sollten. Das kann alles sein, von Bildern unangenehmer persönlicher Momente bis hin zu ihren Wohnadressen oder Urlaubsplänen der Familie. Sie könnten auch Inhalte veröffentlichen, die sie später bereuen.
Cybermobbing
Cybermobbing kann vom Versenden einschüchternder oder höhnischer Nachrichten per E-Mail, Text, Social Media oder Instant Messenger bis hin zum Eindringen in Ihr E-Mail-Konto oder zum Diebstahl Ihrer Online-Identität reichen, um Sie zu verletzen und zu demütigen.
Grooming
Kinder sind sich möglicherweise nicht bewusst mit wem sie wirklich sprechen. Cyber-Ausbeutung kann das Versenden von sexuell anzüglichen Nachrichten oder Material umfassen, um ein Kind online zu einem Treffen im wirklichen Leben zu locken. Täter können versuchen, ein Kind zu unangemessenen Aktivitäten zu überreden oder Fotos oder Videos für den Täter zu machen, die sie dann dazu benutzen, das Kind zu bedrohen oder zu erpressen.
Phishing
Dabei handelt es sich um E-Mails, die versuchen, Menschen dazu zu verleiten, auf bösartige Links oder Anhänge zu klicken. Das kann besonders für Kinder schwierig sein, da die E-Mail manchmal den Anschein erwecken kann, von jemandem zu stammen, den sie kennen, wie z.B. einem Freund oder Familienmitglied. Dies kann auch mit Hilfe von Messaging-Anwendungen oder Textnachrichten geschehen, was als „Smishing“ bezeichnet wird.
Versteckte Kosten bei Werbung und In-App-Käufen
Kinder erkennen möglicherweise nicht die versteckte Kommerzialisierung von Spielen, Apps und Websites. Zum Beispiel können Handyspiele Kinder dazu bringen, während des Spielens virtuelle Güter mit den Kreditkartenkonten ihrer Eltern zu kaufen. Diese Spiele wurden in Sammelklagen als „Köder-Apps“ bezeichnet.
Radikalisierung
Ansichten ausgesetzt zu sein, die als radikal oder extrem angesehen werden, unabhängig davon, ob sie politischer, religiöser, sexistischer oder rassistischer Natur sind.
Altersunangemessene Inhalte oder Inhalte, die verletzend oder schädlich sind
Dabei kann es sich z.B. um eine explizite Werbung handeln, die in einem kostenlosen Spiel erscheint, um Zeichentrickfiguren von Kindern, die in einer Erwachsenenumgebung dargestellt werden oder um ein Forum, in dem Themen diskutiert werden, die für Kinder nicht geeignet sind.
Versehentliches Herunterladen von Malware
Malware ist Computersoftware, die ohne das Wissen und die Erlaubnis des Opfers installiert wird und schädliche Aktionen auf dem Computer ausführt. Cyber-Kriminelle verleiten Menschen häufig dazu, Malware herunterzuladen. Phishing ist ein solcher Trick, aber es gibt noch andere, wie z. B. das Überzeugen von Opfern, Malware herunterzuladen, die sich als Spiel tarnt, welches besonders für Kinder attraktiv sein könnte. Die Gewährleistung umfassender, geräteübergreifender Cyber-Sicherheitssoftware und damit verbundener Sicherheitsvorkehrungen kann dazu beitragen, den Computer Ihres Kindes vor solcher Malware zu schützen.
10 Tipps für die Sicherheit Ihrer Kinder im Internet
- Richten Sie Jugendschutz und Internetfilter ein. Software wie Kaspersky Safe Kids soll Ihnen helfen, Ihre Kinder online zu schützen. Sie umfasst eine App auf dem Gerät Ihres Kindes sowie eine App auf Ihrem Telefon, mit der Sie Berichte anzeigen und Einstellungen anpassen können. Sie erlaubt Ihnen sogar den Zugang zu Spielen und ungeeigneten Anwendungen zu verwalten.
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind die neuesten Antiviren-Programme und die neueste Software verwendet. Antiviren-Software schützt Ihre Geräte vor eingehenden Bedrohungen und sucht, zerstört und warnt vor möglichen Bedrohungen für das System. Ständig tauchen neue Viren auf und Antiviren-Software hält mit den neuesten Bedrohungen Schritt.
- Stellen Sie sicher, dass die Datenschutzeinstellungen Ihres Kindes auf das Maximum eingestellt sind. Fast alle Social Media-Anwendungen verfügen über Datenschutzeinstellungen, die Sie anpassen können. Lernen Sie sie kennen und setzen Sie sich mit Ihren Kindern zusammen, um sie gemeinsam einzustellen.
- Bedecken Sie Webcams, wenn sie nicht in Gebrauch sind. Manche Leute tun dies mit Klebeband oder ähnlichem, nachdem sie beunruhigende Geschichten über Malware gelesen haben, die es anderen ermöglicht, sie über die Webcam auszuspionieren.
- Überprüfen Sie regelmäßig die Freundeslisten Ihrer Kinder und blockieren Sie unerwünschte oder verdächtige Kontakte.
- Schalten Sie den In-App-Kauf auf Geräten nach Möglichkeit aus:
In iOS:
• Öffnen Sie Einstellungen und wählen Sie dann „Bildschirmzeit“. Aktivieren Sie diese Option, falls sie nicht bereits schon aktiviert ist
• Tippen Sie auf „Weiter“ und wählen Sie dann die Option „Dies ist mein iPhone“ oder „Dies ist das iPhone meines Kindes“.
• Wenn es Ihr Telefon ist, werden Sie aufgefordert ein Passwort zu wählen. Wenn es von Ihrem Kind stammt, müssen Sie die Anweisungen befolgen und das Passwort für Eltern festlegen.
• Tippen Sie auf Inhalt und Datenschutzeinschränkungen und geben Sie Ihr Passwort ein. Dann aktivieren Sie Inhalt und Datenschutz
• Wählen Sie iTunes- und App Store Einkäufe
• Wählen Sie In-App-Käufe und setzen Sie sie auf „Nicht zulassen“.Für Android:
• Öffnen Sie Google Play
• Öffnen Sie die Einstellungen
• Gehen Sie zu „Benutzersteuerung“
eine Textnachricht • Wählen Sie „PIN festlegen oder ändern“ und wählen Sie Ihre PIN
• Gehen Sie zurück zu den Benutzereinstellungen und aktivieren Sie „PIN für Einkäufe verwenden“
- Stellen Sie sicher, dass Standorte nicht identifiziert werden können. Es ist eine gute Idee, Ihre Kinder zu bitten, Fotos in sozialen Medien nicht mit Geo-Tags zu versehen, da dadurch andere ihren Standort erfahren können. Auf ihren Geräten können Sie die Ortungsdienste abschalten, sodass ihr physischer Standort nicht überwacht werden kann.
- Stellen Sie klare Regeln für eine angemessene Internetnutzung auf — wann, warum und wie lange.
- Seien Sie wachsam bei Anzeichen von Verzweiflung im Zusammenhang mit Online-Aktivitäten und informieren Sie sich, wo Sie Hilfe suchen müssen. Ihr Kind könnte beispielsweise distanziert, traurig oder verärgert wirken, nachdem es das Internet benutzt oder eine Textnachricht geschrieben hat. Eine Kinderhilfsorganisation wie das NSPCC in Großbritannien, Childnet in den USA oder das National Centre Against Bullying in Australien verfügt über Ressourcen, die Sie anleiten können.
Ratschläge für Eltern und Betreuer
Die extreme Medienberichterstattung über das Coronavirus kann für Kinder beunruhigend oder beängstigend sein. Viele digitale Ressourcen von glaubwürdigen Organisationen wie UNICEF und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stehen Ihnen und Ihrem Kind zur Verfügung, damit Sie und Ihr Kind gemeinsam etwas über das Virus lernen können.
Zu den Möglichkeiten, wie Sie Ihr Kind in dieser Zeit unterstützen können, gehören:
- Gehen Sie mit Ihrem eigenen Online-Verhalten selbst mit gutem Beispiel voran. Ermutigen Sie Ihre Kinder, nett und respektvoll mit anderen umzugehen. Erinnern Sie sie auch daran, was im Hintergrund zu sehen sein könnte.
- Machen Sie sich mit den Schulrichtlinien und den verfügbaren Beratungsstellen vertraut, um Cybermobbing oder unangemessene Online-Inhalte zu melden. Cybermobbing bedeutet, dass Ihr Kind gemeine Kommentare, Nachrichten und Beiträge erhalten oder Gegenstand davon sein kann. Möglicherweise werden sie in Online-Gruppen nicht berücksichtigt, was den Stress und das Gefühl der Isolation verstärken kann. Seien Sie auf die Möglichkeit vorbereitet, dass Ihr Kind selbst an Online-Mobbing beteiligt sein könnte.
- Seien Sie sich bewusst, dass Online-Werbung ungesunde Lebensmittel, Geschlechterstereotypen oder altersungeeignetes Material anpreisen kann und dass eine längere Zeit im Internet für Ihr Kind eine erhöhte Konfrontationsfläche bietet. Helfen Sie ihnen, Online-Anzeigen zu erkennen und nutzen Sie die Gelegenheit, gemeinsam zu untersuchen, warum einige der Nachrichten, denen sie ausgesetzt sind, negativ sein könnten.
Online-Sicherheitsaktivitäten, die Sie mit Ihren Kindern durchführen können
Eine Website wie Commonsense.org enthält zahlreiche Aktivitäten oder Lektionspläne, um Kindern etwas über Internetsicherheit beizubringen. Diese Aktivitäten sind nach Altersgruppen geordnet, um es Ihnen zu erleichtern, geeignete Materialien für Ihr Kind zu finden. Einige der Themen umfassen:
- Wie man Websites sicher besucht
- Wie können wir online sicher, verantwortungsbewusst und respektvoll sein?
- Welche Art von Informationen sollte ich bei der Nutzung des Internets für mich behalten?
- Wie hält man Online-Freundschaften sicher?
- Wie chattet man sicher mit Menschen, die Sie online treffen?
Die AFT enthält auch eine Reihe nützlicher Ressourcen zur Internetsicherheit, die Sie mit Ihrem Kind verwenden können. Sie könnten auch das Angebot von Childnet, Internet Matters und die Unterrichtsressourcen des australischen eSafety-Beauftragten nutzen.
Wir schlagen auch vor, mit Ihren Kindern einen „Cyber-Vertrag“ abzuschließen, der die Verhaltensregeln der Internet-Nutzung festlegt. Sowohl Sie als auch Ihre Kinder können dieses unterschreiben und es dann irgendwo sichtbar in Ihrem Haus als Erinnerung für alle Beteiligten hinterlassen. Es ist auch wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Online-Freizeit und Offline-Aktivitäten herzustellen, einschließlich der Zeit draußen (wenn möglich).
Wie Sie mit Ihrem Kind über Internetsicherheit während des Coronavirus-Ausbruchs sprechen
Während der Pandemie sehen sich Eltern und Betreuer potenziell erhöhten wirtschaftlichen Belastungen und dem Kampf um ein Gleichgewicht zwischen Heimarbeit und Heimunterricht gegenüber. In diesem Zusammenhang kann es ein Kampf sein, Ihre Kinder zu unterstützen und zu überwachen, einschließlich ihrer Online-Aktivitäten. Es ist schwierig und belastend, die Haushalte während dieser verwirrenden Zeit funktionsfähig zu halten, einschließlich der Gewährleistung der Internetsicherheit für Kinder. Dennoch ist es wichtig, einen offenen Dialog mit Ihren Kindern über die Online-Sicherheit zu führen:
- Seien Sie realistisch. Zeigen Sie ihnen, dass Sie wissen, dass sie das Internet nutzen werden, um ihre Hausaufgaben zu recherchieren oder um mit ihren Freunden Kontakte zu knüpfen.
- Fragen Sie sie, welche Websites, Apps und Spiele sie verwenden. Machen Sie sich ein Bild davon, wie sie ihre Zeit online verbringen. Versichern Sie ihnen, dass Sie an ihrem Leben und ihren Interessen interessiert sind.
- Fragen Sie sie, ob sie sich Sorgen über das Internet machen und lassen Sie sie wissen, dass sie sich in diesem Fall mit Fragen und Bedenken an Sie wenden können.
- Stellen Sie sicher, dass Kinder verstehen, dass gemeine oder diskriminierende Kommentare, Cybermobbing und Trolling nicht akzeptabel sind. Sagen Sie ihnen, dass sie, wenn sie eine dieser Erfahrungen machen, dies sofort einem vertrauenswürdigen Erwachsenen mitteilen sollen.
- Wenn Sie der Meinung sind, dass eine App oder Website für Kinder nicht geeignet ist, dann erklären Sie Ihren Kindern genau, warum Sie das denken.
- Fragen Sie Ihr Kind, was seiner Meinung nach für Kinder im Internet geeignet ist oder nicht, damit sie sich in den Prozess einbezogen fühlen.
- Fragen Sie sie nach ihren Online-Freunden und woher sie wissen, dass sie die sind, für die sie sich ausgeben.
- Fragen Sie Ihr Kind, ob es weiß, wo es Hilfe holen kann und wie es sich in Sicherheit bringen kann. Wissen sie, wo sie die Datenschutzeinstellungen anpassen können? Oder wie man Benutzer meldet oder blockiert, die sie belästigen könnten?
- Sagen Sie ihnen, dass sie keine identifizierenden Informationen online weitergeben dürfen, wie etwa ihren vollständigen Namen, ihre Adresse, die Namen ihrer Geschwister oder wer ihre Eltern sind.
- Stellen Sie sicher, dass Kinder sichere Passwörter haben. Durch die Verletzung eines Passworts kommen Hacker einen Schritt näher an Ihre Daten heran. Ein spezielles Passwortmanager-Tool könnte helfen.
- Versuchen Sie sicherzustellen, dass die Computernutzung in einem öffentlichen Teil des Hauses stattfindet, in dem sich Erwachsene in der Nähe aufhalten können.
- Prüfen Sie Geräte — Telefone, Tablet-PCs und Computer —, um herauszufinden, welche Kindersicherungs- und Web-Sicherheitsfunktionen verfügbar und speziell für dieses bestimmte Gerät konzipiert sind.
Wenn Sie Bedenken haben, dass Ihr Kind möglicherweise Kontakt zu einer gefährlichen Person hatte, sollten Sie dies der Polizei melden. Wenn Ihr Kind Opfer von Cybermobbing ist, können Sie dies einer zuständigen Behörde in Ihrem Land melden.
Denken Sie schließlich daran, dass die Verbindung mit anderen während der Pandemie wichtiger denn je ist. Jetzt ist ein ausgezeichneter Zeitpunkt für Sie, Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen in Ihren virtuellen Interaktionen zu zeigen und Möglichkeiten für Ihr Kind zu schaffen, sichere und positive Online-Interaktionen mit Freunden, Familie und Ihnen zu haben.
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