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Datenlecks: So verhindern Sie Datenschutzverletzungen

Gesichertes Gerät mit Strategien zur Verhinderung von Datenlecks.

Cybersicherheit wird immer komplexer, und jeden Tag scheinen neue digitale Bedrohungen hinzuzukommen. Darauf muss man natürlich reagieren, aber gleichzeitig darf auch nicht vergessen werden, dass die Grundlage all dessen ganz simple Bedrohungen wie z. B. Datenlecks sind, und man auch diese nicht aus dem Blickfeld verlieren darf.

Einige Datenlecks ziehen noch weitere Cyberangriffe nach sich, wie zum Beispiel Phishing. Wer vorausschauend handelt, um Datenlecks zu verhindern, kann auch andere Arten von Angriffen und Straftaten im Keim ersticken.

Was ist ein Datenleck?

Von einem Datenleck oder einer Datenpanne spricht man, wenn es Cyberkriminellen gelingt, an sensible Daten zu kommen. Dabei kann es sich um persönliche Daten oder um sensible Informationen von Unternehmen oder Organisationen handeln. Eine ungewollte Preisgabe von Daten kann auf elektronischem Weg stattfinden, z. B. über das Internet oder per E-Mail, aber auch physisch, z. B. über Laptops oder Speichergeräte wie USB-Sticks und externe Festplatten.

Unabhängig davon, ob es sich bei dem Opfer um eine Privatperson oder ein weltweit operierendes Unternehmen handelt, können Datenlecks schwerwiegende negative Folgen haben. Während ein Datenleck im Privaten für die Betroffenen persönlich verheerend sein kann, sind die Auswirkungen auf ein Unternehmen viel massiver, da sie beispielsweise eine Rufschädigung des Unternehmens in der Öffentlichkeit oder massive finanzielle Verluste bedeuten können.

Daher ist es wichtig zu wissen, wie Datenlecks entstehen können, welche möglichen Folgen sie haben und wie sie sich verhindern lassen. Vor allem in Unternehmen sollte die Einsicht greifen, dass sie strukturelle Maßnahmen zur Schadensbegrenzung ergreifen müssen, sei es durch Mitarbeiterschulungen, den Einsatz von Technologien, die Datenverluste verhindern, oder die Überwachung des Darknet.

Unterscheidung zwischen einem Datenleck und einer Datenschutzverletzung

Für die meisten Menschen bedeuten die Begriffe „Datenleck“ und „Datenschutzverletzung“ dasselbe. Tatsächlich gibt es allerdings Unterschiede, die zu kennen sehr nützlich ist.

Bei einem Datenleck werden sensible Informationen versehentlich preisgegeben, während es bei einer Datenschutzverletzung um den vorsätzlichen Diebstahl von Daten mittels Cyberangriff geht. Obwohl in beiden Fällen vertrauliche Informationen in die falschen Hände geraten, sind die Absichten und Ursachen völlig unterschiedlich.

Genauer gesagt, sind Datenlecks die Folge von Fahrlässigkeit oder Insider-Aktionen, während Datenschutzverletzungen auf gezielte Aktivitäten von Angreifern zurückgehen, die beispielsweise Schwachstellen ausnutzen.

Zugegebenermaßen besteht zwischen diesen beiden Begriffen eine gewisse Grauzone. Denn Cyberkriminelle nutzen durchaus Informationen aus einem Datenleck, um eine Datenschutzverletzung zu lancieren. So kann die Preisgabe der Anmeldedaten eines Mitarbeiters genutzt werden, um eine groß angelegte Datenschutzverletzung gegen ein Unternehmen in Gang zu setzen.

Wie kommt es zu einem Datenleck?

Ein Datenleck ist nicht immer das Ergebnis eines Cyberangriffs. Vielmehr ist es oft die Folge eines menschlichen Fehlers – oder eines schädlichen Verhaltens. Zu wissen, wie Datenlecks überhaupt entstehen, ist daher eine der besten präventiven Maßnahmen.

Hier einige der häufigsten Ursachen für Datenlecks:

  • Schlechte Infrastruktur: Falsche Einstellungen und Berechtigungen, veraltete Software und schlecht konfigurierte Netzwerke können Datenlecks befördern.

  • Social Engineering-Angriffe: Sie sind eine ständige Bedrohung für die Cybersicherheit und umfassen Methoden wie Phishing und Spear-Phishing.

  • Schlechte Passwort-Hygiene: Cyberkriminelle haben häufig leichtes Spiel und können Anmeldedaten durch so genanntes Credential Stuffing und Wörterbuchangriffe erraten, weil zu viele Leute immer noch Kennwörter mehrfach verwenden oder schwache Passwörter wählen.

  • Verlust eines Geräts: Wenn sich ein Cyberkrimineller erfolgreich in ein verloren gegangenes Gerät hackt, kann er auf alle darauf gespeicherten Daten zugreifen.

  • Schwachstellen in der Software: Cyberkriminelle können Schwachstellen in Softwareprogrammen leicht ausnutzen und so unter anderem auch eine Datenschutzverletzung begehen. Deshalb ist es so wichtig, jede Software auf dem neuesten Stand zu halten und die aktuellsten Sicherheits-Patches zu installieren – eine wesentliche Maßnahme, um Datenschutzverletzungen zu verhindern.

  • Der menschliche Faktor: Manchmal versuchen sich verärgerte Mitarbeiter oder Dritte an einem Unternehmen oder einer Organisation zu rächen, indem sie interne Daten weitergeben.

  • Nachlässigkeit: Sensible Daten werden manchmal auf externen Festplatten oder USB-Sticks gespeichert – oder sogar aufgeschrieben – und offen an Orten liegen gelassen, an denen andere darauf zugreifen können.

Welchen Schutz bietet eine Lösung zur Verhinderung von Datenverlusten?

Cyberkriminelle erhoffen sich von Datenlecks in erster Linie Informationen, mit denen sie sich einen finanziellen Vorteil oder Ähnliches ergaunern können. Dabei sind alle möglichen Arten von Daten für die Bedrohungsakteure interessant, sei es von Privatpersonen oder auch von Unternehmen und Organisationen.

Hier einige Beispiele für die Arten von Daten, auf die Datenlecks abzielen:

  • Personenbezogene Daten: Dazu gehören persönliche Daten von Einzelpersonen wie E-Mail-Adressen, Sozialversicherungsnummern, Kreditkartennummern und Geburtsdaten, die zum Identitätsdiebstahl verwendet werden können.
  • Kundendatenbanken: Dazu gehören z. B. deren persönliche Daten oder Kontoinformationen, Zahlungsdaten, Bestellhistorie usw.
  • Unternehmensdaten: Hier geht es meist um vertrauliche Geschäftsdaten wie interne Dokumente oder E-Mails, Konten, Leistungsstatistiken und -prognosen, Strategien und Pläne sowie Personalunterlagen.
  • Geschäftsgeheimnisse bzw. geistiges Eigentum (IP): Hier geraten vertrauliche Informationen ins Visier, die einem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, z. B. patentierte Entwürfe und Formeln, firmeneigene Technologien, Quellcodes und Geschäftsstrategien.
  • Finanzdaten: Dazu gehören sämtliche Daten, die sich auf die Finanzen einzelner Personen oder eines Unternehmens beziehen, z. B. Steuerunterlagen, Kontoauszüge und Rechnungen.
  • Anmeldedaten: Zum Beispiel Benutzernamen und Passwörter, die verwendet werden können, um die E-Mail- oder Social Media-Konten der Opfer zu kapern.

Cyberkriminelle, die durch Datenlecks an die oben genannten Informationen kommen, können darauf aufbauend weitere Verbrechen begehen, wie Identitätsdiebstahl, Finanzbetrug und Erpressung. Deshalb ist es wichtig, dass sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen ihre Cybersicherheit dahingehend stärken, dass derartige Datenverluste unmöglich gemacht werden.

Wie werden die Informationen aus Datenlecks verwendet?

Ist es Cyberkriminellen erst einmal gelungen, an all diese wertvollen Daten zu kommen, eröffnet ihnen das zahlreiche Möglichkeiten für weitere Straftaten. Deshalb sind Datenlecks so gefährlich und sollten unbedingt verhindert werden. Folgende Angriffe basieren auf zuvor entwendeten Daten:

  1. Kriminelle Machenschaften wie Phishing-Angriffe mithilfe von Social Engineering-Techniken.
  2. Verschiedene Arten von Finanzbetrug z. B. mit gestohlenen Kreditkarten.
  3. Übernahme der Identität des Opfers, auch Identitätsdiebstahl genannt.
  4. Gegen das Opfer gerichtete Doxing-Kampagnen.
  5. Aufnahme der Daten in nebulöse Datenbanken, um das Opfer zu überwachen oder auszuspionieren.
  6. Nutzung der Unternehmensdaten, um dessen Ruf zu schädigen.
  7. Erzwingen von Betriebsunterbrechungen.
  8. Weiterverkauf der Daten an andere Cyberkriminelle im Darknet.
  9. Lösegeldforderungen an einzelne Personen oder Unternehmen.

Stärkung der Cybersicherheit im Hinblick auf mögliche Datenverluste

Cyberkriminelle werden sich immer raffiniertere Methoden ausdenken, um an Daten zu kommen, daher wird es in einer digitalisierten Gesellschaft auch weiterhin Datenlecks geben. Es gibt jedoch eine Reihe von Strategien und Maßnahmen, mit denen sich die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Angriffs minimieren lässt. Wir haben Ihnen im Folgenden eine Reihe von Best Practices zur Vermeidung von Datenlecks zusammengestellt:

  • Implementieren Sie Richtlinien über die Sicherheit von Daten und überprüfen Sie diese regelmäßig, um Datenlecks zu verhindern und vor allem auch gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.
  • Implementieren Sie Tools, die Datenverluste verhindern können, um die sensiblen Informationen in Ihren Systemen zu schützen.
  • Behalten Sie Zugriffe und Aktivitäten im Auge – wenn Sie ungehinderten Einblick in Ihr Netzwerk haben, können Sie verdächtiges Verhalten leicht erkennen und so Datenschutzverletzungen verhindern.
  • Folgen Sie dem Prinzip der Minimierung von Berechtigungen, damit Mitarbeiter, Auftragnehmer oder andere Beteiligte nur auf so viele Daten zugreifen können, wie sie für ihre Aufgaben benötigen. So können durch diese Personen schon einmal keine Daten nach Draußen gelangen.
  • Führen Sie im gesamten Unternehmen regelmäßig Schulungen zum Thema Cybersicherheit durch, damit Ihre Mitarbeiter über aktuelle Bedrohungen auf dem Laufenden sind und wissen, worauf sie achten müssen.
  • Löschen Sie regelmäßig alte und nicht mehr benötigte Daten bzw. speichern Sie sie außerhalb des Hauptnetzes, um den Zugriff auf sie zu erschweren.
  • Verwenden Sie sichere Passwörter und sichere Passwortmanagementsysteme, z. B. einen vertrauenswürdigen Passwortmanager.
  • Unterziehen Sie Risiken durch Dritte einer regelmäßigen Bewertung, um Datenverluste durch Angriffe auf die Lieferkette zu verhindern.
  • Um interne Datenlecks zu verhindern, sollten Sie Ihr Offboarding solide strukturieren und Mitarbeitern, die das Unternehmen verlassen, den Zugang zu Netzwerken, Dateien, Geräten und anderen potenziellen Angriffsvektoren entziehen.
  • Implementieren Sie nach Möglichkeit eine Mehrfaktor- und biometrische Autorisierung, um den Zugriff auf Geräte und Systeme des Unternehmens zu schützen.
  • Erwägen Sie den Einsatz von Datenverschlüsselung bei besonders schützenswerten sensiblen Daten.
  • Mit einer ständigen Überwachung des Darknet lassen sich sowohl gefälschte als auch echte Posts zu Sicherheitsverletzungen aufspüren sowie auffällige Häufungen schädlicher Aktivitäten erkennen. Da eine solche Überwachung des Darknet viele Ressourcen verschlingt, wird diese Aufgabe häufig extern vergeben.

Datenlecks und Datenschutzverletzungen zu verhindern, kann man lernen

Ein Datenleck ist oft der erste Schritt zu einer Datenschutzverletzung, und die Auswirkungen können gerade für Unternehmen massiv sein. Aus diesem Grund müssen Unternehmen den Schutz ihrer Daten ernst nehmen und Maßnahmen ergreifen, um auf das Problem hinzuweisen und Strategien zur Verhinderung von Datenlecks zu implementieren. In umfassenden Schulungen zum Thema Cybersicherheit können Sie Ihren Mitarbeitern vermitteln, welche Bedrohung Datenlecks darstellen und mit welchen grundlegenden Prinzipien der Cybersicherheit sie verhindert werden können. Aber auch andere Maßnahmen sollten nicht vernachlässigt werden, wie z. B. der Schutz von Unternehmensdaten und der Einsatz von Tools zur Vermeidung von Datenverlusten. Beide Strategien tragen dazu bei, das Risiko von Datenlecks und die Anfälligkeit von Unternehmen für andere Sicherheitsbedrohungen zu minimieren.

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