Das Internet ist mittlerweile so alltäglich geworden, dass man leicht vergisst, dass uns nicht jeder, dem wir dort begegnen, wohlgesonnen ist. Internetbetrug ist eine allgegenwärtige Bedrohung. Hacker und Cyberkriminelle setzen alles daran, Internetnutzern immer einen Schritt voraus zu sein. Der beste Schutz besteht darin, die Risiken zu kennen und zu wissen, wie man sie vermeidet. Im Folgenden finden Sie eine Liste der beliebtesten Online-Betrugsmaschen und erfahren, wie Sie sich davor schützen können.
1. Vorgegaukelte Verdienstmöglichkeiten
Angebote von vermeintlichen Jobs sind vor allem während der Corona-Pandemie vermehrt aufgetreten. Bei dieser Betrugsmasche erhalten Sie eine unerbetene E-Mail mit einem Stellenangebot – üblicherweise nicht in Ihrem Tätigkeitsfeld und oftmals als Produkttester oder Ähnliches. Wenn Sie es annehmen, erhalten Sie per Scheck oder Geldüberweisung ein höheres Gehalt als vom vermeintlichen Arbeitgeber angegeben. Daraufhin werden Sie aufgefordert, die Differenz zurückzuüberweisen – nur um dann festzustellen, dass der ursprüngliche Scheck bzw. die Überweisung ungültig war und dass Ihr Geld, das Sie Ihrem falschen Arbeitgeber zurückgesendet haben, weg ist.
Mit der zunehmenden Nutzung von beruflichen Networking-Seiten wie LinkedIn nimmt auch die Zahl der ungebetenen Stellenangebote zu. Deshalb müssen Arbeitssuchende bei der Stellenauswahl vorsichtig vorgehen, um betrügerische Angebote herauszufiltern.
So entgehen Sie vorgegaukelten Verdienstmöglichkeiten
Wenn Sie eine Arbeit annehmen, lösen Sie niemals verdächtige Schecks ein, ohne vorher ihre Echtheit zu überprüfen. Um auf der sicheren Seite zu sein, können Sie Ihre Bank bitten, die Gelder auf dem Konto vorübergehend einzufrieren, bis der Scheck oder die Überweisung verifiziert wurde. Außerdem gilt: Wann immer Sie aufgefordert werden, die „Differenz“ zurückzuüberweisen, ist das ein klares Anzeichen für einen Betrug.
2. Lotteriebetrug
Berichten zufolge waren Lotteriebetrügereien im Jahr 2020 die vierthäufigste Betrugsart in den USA. In der Regel erhalten Sie eine E-Mail, in der behauptet wird, Sie hätten bei einer wenig bekannten Lotterie gewonnen, in der Regel in einem anderen Land und immer mit einer hohen Gewinnsumme. Um Ihren Preis zu erhalten, müssen Sie eine Gebühr entrichten. Die Betrüger verweisen meist darauf, dass es sich dabei um Gebühren für staatliche Steuern, Banktransaktionen, Versicherungs- oder Kurierkosten handeln würde. Sie sollen persönliche Informationen zur Verifizierung angeben, nur um dann festzustellen, dass Sie Opfer von Identitätsdiebstahl geworden sind und Ihr Geld weg ist.
In einer anderen Variante des Lotteriebetrugs bzw. der gefälschten Gewinnbenachrichtigung verschaffen sich Betrüger über das Social Media-Konto Zugang zu den Kontaktdaten einer Person und teilen Freunden und Angehörigen mit, dass sie alle Geld gewonnen haben. In derselben Nachricht ist eine E-Mail-Adresse angegeben, über die sie angeblich weitere Instruktionen zum Abruf ihres Gewinns erhalten. Das heimtückische an dieser Betrugsversion ist, dass das Vertrauen unter Freunden und Angehörigen missbraucht wird, um an Geld zu kommen.
So vermeiden Sie Lotteriebetrug
Die Lotteriemasche lässt sich anhand einiger Anzeichen erkennen:
- Die E-Mail stammt von einer Person, nicht von einem Unternehmen.
- Sie sind nicht der einzige Empfänger.
- Sie haben noch nie von der entsprechenden Lotterie gehört.
Wenn Sie eine solche E-Mail erhalten, googeln Sie erst einmal, ob es diese Lotterie wirklich gibt. (Was nie der Fall ist.) Jeder freut sich über einen unerwarteten Geldsegen. Aber wenn Sie nie ein Los gekauft haben, ist die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns äußerst gering. Senden Sie niemals persönliche Informationen per E-Mail an Unbekannte, und vertrauen Sie niemandem, der Ihnen einfach so Geld schenken möchte.
3. Schenkungsbetrug
Sie erhalten eine E-Mail von jemandem, der schnell Geld bewegen möchte. Manchmal stammen diese E-Mails von vermeintlich königlichen Absendern – Sie haben bestimmt schon einmal von der Betrugsmasche mit dem nigerianischen Prinzen gehört. Oftmals stammen sie jedoch auch von vermeintlichen Geschäftsleuten, die Millionen von Dollar aus dem Land schaffen müssen und dabei Ihre Hilfe erbeten – für einen Anteil am Profit. Der Absender fügt dem Ganzen gerade genug Details hinzu, damit das Angebot legitim zu sein scheint. Aber natürlich verzögert sich die Ankunft des Geldes, und Sie müssen lauter kleine Zahlungen leisten, um die Überweisung der Gelder zu ermöglichen.
So schützen Sie sich vor Schenkungsbetrug
Auf diesen Betrug fällt man schnell herein, wenn man selbst knapp bei Kasse ist, jedoch lässt sich die Masche an einigen Signalen erkennen. Mangelhafte Grammatik und Rechtschreibung und eine Adresse, die nicht zum angeblichen Absender passt, sind deutliche Anzeichen. Und gerade im Internet gilt: Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, ist auch meist nichts dran.
4. Online-Dating-Betrugsmaschen
Die Zahl der Liebesbetrügereien nimmt ständig zu. Sie begegnen jemandem in einer Dating-App oder auf einer entsprechenden Webseite und lernen einander näher kennen. So etwas kann sich sehr real anfühlen. Sie können sich jedoch nie sicher sein, wer sich auf der anderen Seite der Leitung befindet. Wenn Sie sich plötzlich in einer Online-Beziehung mit einer Person wiederfinden, die Sie um Geld bittet oder möchte, dass Sie etwas von ihr weiterleiten, dann ist diese Person ein Betrüger.
Diese „Catfisher“, wie sie auch genannt werden, nutzen häufig die Identität einer existierenden Person, damit ihr Auftritt überzeugend wirkt und mit authentischen Details gespickt werden kann. Damit ihre Spur nicht nachverfolgt werden kann, sind die Fotos und Kontaktinformationen jedoch gefälscht. Es gibt einige eindeutige Hinweise auf Liebesbetrug oder Betrügereien auf Dating-Seiten:
- Ihr Chatpartner zeigt schon nach kurzer Zeit starke Gefühle.
- Der Gesprächspartner möchte die Kommunikation schnell von den Dating-Seiten oder -Apps in private Kanäle verlagern.
- Die Person bittet Sie wegen persönlicher Schwierigkeiten um Geld – z. B. wegen eines kranken Verwandten oder einer Geschäftspleite.
So schützen Sie sich vor Betrugsmaschen auf Dating-Seiten im Internet
Um Liebesbetrug zu vermeiden, müssen Sie jede Online-Beziehung, die sich ungewöhnlich schnell entwickelt, mit Vorsicht genießen. Senden Sie niemals Geld an Personen, mit denen Sie nicht auch offline eine Beziehung führen. Und wenn Sie mit jemandem ein Date außerhalb des Cyberspace vereinbaren, lassen Sie Vertraute wissen, wo Sie hingehen, um im Fall der Fälle sicher zu sein.
5. Spendenbetrug
Nach großen Naturkatastrophen oder anderen Tragödien, die über die Medien die breite Öffentlichkeit erreicht haben, wollen viele Menschen helfen – leider wissen Betrüger, das auszunutzen. Sie richten falsche Spendenseiten und -konten ein und komponieren eine emotionale E-Mail, um Hilfsgelder zu sammeln, die die Opfer nie erreichen. Diese Betrugsmaschen sind oft erfolgreich, da sie auf das Mitgefühl der Menschen setzen. Deshalb sollten Sie in solchen Fällen immer recherchieren. Googeln Sie Spendenseiten, und überprüfen Sie, ob sich die entsprechenden Seiten wirklich für die Leidtragenden einsetzen.
So schützen Sie sich vor Spendenbetrug
Schauen Sie sich Spendenseiten sehr genau an und spenden Sie nicht auf Webseiten, die irgendwie verdächtig aussehen. Jede echte Wohlfahrtsorganisation verfügt über eine umfassende Webseite mit Grundsatzerklärung und Steuerdokumentation. Es gibt öffentlich zugängliche Datenbanken wie Charity Check, CharityWatch, BBB Wise Giving Alliance oder Charity Navigator, auf denen Sie die Seriosität einer Spendensammlung überprüfen können.
6. Betrugsversuche im Zusammenhang mit dem Coronavirus
Die Pandemie bot gute Gelegenheiten für neue Betrugsmaschen, wobei die Betrüger dabei oft auf bereits bekannte Gaunereien zurückgriffen, die sie im Kontext des Coronavirus einfach nur ein bisschen neu verpackten.
Zum Beispiel:
- Betrüger warben als angebliche Wohltätigkeitsorganisationen um Spenden der Öffentlichkeit.
- Sie boten gefälschte Test-, Impfstoff- oder Behandlungspakete an und nahmen Empfänger von medizinischen Leistungen ins Visier, um persönliche Informationen zu stehlen.
- Sie erstellten gefälschte Websites, die angeblich Karten von Corona-Infektionen, Todesfällen und die Zahl der Genesungen nach Ländern zeigten. Tatsächlich lauerten auf diesen Webseiten Malware, Spyware und Viren, die die Betrüger auf die Computer der Benutzer zu schleusen versuchten.
So schützen Sie sich vor Betrugsversuchen im Zusammenhang mit dem Coronavirus
Hier gilt dieselbe Vorsichtsmaßnahmen, wie bei jedem anderen Spendenbetrug: Vergewissern Sie sich anhand einer bekannten Datenbank, dass die Organisation, der Sie Geld spenden wollen, seriös ist. Senden Sie niemals Geld oder persönliche Informationen, Kreditkartendetails oder Online-Kontodaten an jemanden, den Sie nicht kennen oder dem Sie nicht vertrauen. Prüfen Sie jede Website sorgfältig, um sicherzustellen, dass sie nicht gefälscht ist. Klicken Sie nicht auf Links und öffnen Sie keine Anhänge in E-Mails, bei denen Sie unsicher sind. Weitere Informationen zur Vermeidung von Betrug im Zusammenhang mit dem Coronavirus finden Sie in unserem Artikel.
7. Angebliche Reparatur
Diese Betrugsmasche beginnt in der echten Welt und verlagert sich dann schnell online: Sie erhalten einen Anruf von einer Person, die angibt, für Microsoft oder ein anderes großes Softwareunternehmen zu arbeiten, das PC-Probleme, wie langsame Internetverbindungen oder lange Ladezeiten, beheben kann. Das klingt zunächst hilfreich, weshalb Sie, wenn die E-Mail in Ihrem Postfach eingeht, ein Programm für Remote-Zugriff herunterladen, das es dem Betrüger erlaubt, die Kontrolle über Ihren Computer zu übernehmen und Malware zu installieren. Nicht alle Verbraucher sind technisch versiert, weshalb viele nicht wissen, wie ihr Computer funktioniert, und lassen sich deshalb leicht von Betrügern täuschen. Sobald die Malware installiert ist, hat der Betrüger Zugriff auf alle Dateien, Daten und persönlichen Informationen.
So schützen Sie sich vor Betrugsversuchen mit vermeintlichen Reparaturen
Nehmen Sie niemals unerbetene Ratschläge für Reparaturen Ihres Computers an, und erwerben Sie keine Reparaturdienste, sofern Sie sich nicht sicher sind, mit wem Sie kommunizieren. Gewähren Sie niemandem Remote-Zugriff auf Ihren Computer. Wenn jemand anruft, erbitten Sie Informationen zur Identifikation. Die Chancen stehen gut, dass der Betrüger nach ein paar Fragen erkennt, dass Sie nicht auf ihn hereinfallen werden.
8. Betrugsmaschen in den sozialen Medien
Betrügereien in den sozialen Medien werden immer beliebter und facettenreicher.
Zum Beispiel:
- Über die sozialen Medien werden Sie zu einem Persönlichkeitstest eingeladen, der Ihnen verraten soll, zu welchem Typus Sie gehören oder welchem Promi Sie am meisten ähneln. Oder bei einem Quiz locken tolle Preise. Meist steht dann in den Geschäftsbedingungen, dass die von Ihnen eingegebenen Daten an Dritte verkauft werden dürfen. Über Ihr Profil, Ihre Freundesliste und Ihre IP-Adresse können sich die Ersteller dieses Tests ein ziemlich genaues Bild von Ihnen machen, um zum Beispiel Ihre Identität zu stehlen.
- Oder Sie erhalten eine Freundschaftsanfrage auf Instagram, die angeblich von einem Bekannten, tatsächlich aber von einem Betrüger stammt, der Ihnen dann einen Phishing-Link schickt, über den Sie auf eine schädliche Website gelangen.
- Oder Sie laden über die sozialen Medien eine App herunter, die völlig legitim erscheint, aber in Wirklichkeit eine Malware auf Ihrem Gerät installiert.
So schützen Sie sich vor Betrugsmaschen in den sozialen Medien
Nehmen Sie nicht an Ratespielen oder Tests teil und klicken Sie auch niemals auf Popup-Nachrichten oder Beiträge mit Inhalten, die entweder schockierend oder zu schön sind, um wahr zu sein. Klicken Sie nicht auf Links und öffnen Sie keine Anhänge in ungebetenen Nachrichten.
Klicken Sie nach Möglichkeit nicht auf verkürzte URLs, denen Sie nicht ansehen können, zu welcher Webseite Sie tatsächlich geleitet werden. Vor allem auf Twitter sind diese verkürzten Links sehr verbreitet und natürlich könnten sie einfach nur auf die gewünschte Seite führen. Aber es besteht immer auch die Gefahr, dass am Zielort eine Malware lauert.
9. Betrugsmaschen mit Roboteranrufen
Wenn Ihr Telefon klingelt und sich am Ende der Leitung kein Mensch, sondern eine automatische Ansage meldet, dann haben Sie es mit einem Roboteranruf zu tun. Roboteranrufe werden gelegentlich zur Übermittlung nützlicher Informationen eingesetzt, z. B. um Sie an einen Termin zu erinnern oder über eine Flugannullierung zu informieren. Meistens geht es jedoch darum, Ihnen etwas zu verkaufen, und hinter einer ganzen Reihe dieser Anrufe steckt sogar eine Betrugsmasche.
Betrügereien mit Roboteranrufen können ganz unterschiedliche Formen annehmen, zum Beispiel:
- Die Opfer werden aufgefordert, eine angebliche Steuerrechnung zu bezahlen, ansonsten, so die Drohung, werde ihre Sozialversicherungsnummer gelöscht.
- Der Anrufer gibt sich als Vertreter eines bekannten IT-Unternehmens wie Apple aus und fragt Kundendaten ab, die ein echtes Unternehmen niemals am Telefon erfragen würde.
- Oder es wird eine kostenlose Testversion eines Produkts oder einer Dienstleistung angeboten, um an Ihre Kreditkartendaten zu gelangen.
So schützen Sie sich vor Betrugsversuchen per Roboteranruf
Wenn Sie einen Robo-Anruf vermuten, ist es am besten, das Gespräch gar nicht erst entgegenzunehmen. Wenn Sie es doch getan haben, legen Sie gleich auf, sobald klar ist, dass es ein Roboteranruf ist. Ignorieren Sie die Anweisungen des Bots, wenn es heißt „Drücken Sie die 1, um jetzt mit einem Mitarbeiter verbunden zu werden“ oder Ähnliches. Vermeiden Sie, wenn irgend möglich, das Wort „Ja“. Viele Roboteranrufe beginnen mit „Hallo, können Sie mich hören?“, worauf viele erst einmal spontan mit „Ja“ antworten. Die Betrüger zeichnen die vermeintliche Bestätigung auf und nutzen sie für betrügerische Zwecke.
Jeder Tastendruck und jede Reaktion Ihrerseits signalisiert den Betrügern, dass Sie ein potenzielles Opfer sind. Daher ist es am besten, sich so wenig wie möglich auf den Roboteranruf einzulassen. In den USA können Sie unter donotcall.gov Roboteranrufe bei der Federal Trade Commission melden.
10. Betrugsmaschen über Messenger-Dienste
Um an Ihr Geld zu kommen, nutzen Betrüger auch Messenger-Dienste und -Apps wie SMS, WhatsApp, Facebook Messenger, Viber, Skype, Google Hangouts etc. Phishing-Betrug per SMS wird auch als „Smishing“ bezeichnet.
Es gibt verschiedene Arten von Messaging-Betrug. Zum Beispiel:
- Sie erhalten eine Textnachricht mit dem Inhalt, dass ein Paket oder eine Lieferung ansteht und Sie Ihre Identität bestätigen oder eine Gebühr zahlen müssen, um sie entgegennehmen zu können.
- Oder Sie erhalten eine Nachricht, die angeblich von Ihrer Bank stammt. Darin wird Ihnen mitgeteilt, dass Ihr Konto oder Ihre Debitkarte gesperrt oder belastet wird und dass Sie sich (auf einer gefälschten Website) anmelden sollen, um dies zu verhindern.
- Oder Ihnen wird mitgeteilt, dass Sie einen großen Geldbetrag gewonnen haben und Ihre Finanzdaten übermitteln müssen, damit er angewiesen werden kann.
So schützen Sie sich vor Betrugsversuchen über Messenger-Dienste
Wenn ein Unternehmen Sie normalerweise nicht über eine Messaging-App kontaktiert, ist das bereits ein Grund, hellhörig zu werden. Echte Organisationen nehmen nicht aus heiterem Himmel mit Ihnen Kontakt auf und bitten Sie über eine Messenger-App um sensible oder persönliche Daten. Achten Sie auf Rechtschreib- oder Grammatikfehler in der Nachricht: Wenn sie unprofessionell wirkt, könnte es sich um einen Online-Betrug handelt. Grundsätzlich gilt, dass Sie nicht auf Links klicken und auch keine persönlichen oder Kontodaten weitergeben sollten, wenn Sie irgendwelche Zweifel haben.
11. Betrugsmaschen beim Online-Shopping
Betrüger machen sich neueste Technologien zunutze, um gefälschte Websites von Online-Händlern ins Netz zu stellen, die durch gestohlene Logos und kopierte Designs dem Original zum Verwechseln ähnlich sehen. Auf diesen Seiten werden dann beliebte Markenprodukte für Bekleidung, Schmuck oder technische Geräte zum kleinen Preis angeboten. Manchmal erhalten Sie sogar die Ware, für die Sie bezahlt haben, oft aber auch nicht. In einer neueren Variante dieser Betrugsmasche wird ein Social Media-Shop eingerichtet, der in der Regel nach einiger Zeit wieder verschwindet, um dann in leicht abgewandelter Form erneut aufzutauchen. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel zum Thema Sicherheit beim Online-Shopping.
So schützen Sie sich vor Betrugsmaschen beim Online-Shopping
Wenn ein Produkt zu einem unglaublich niedrigen Preis angeboten wird, der zu gut zu sein scheint, um wahr zu sein, sollten bei Ihnen die Alarmglocken schellen. Vorsicht ist auch geboten, wenn der Anbieter auf sofortiger Bezahlung, einem Überweisungsdienst oder einer Sofortüberweisung besteht. Es kann sogar vorkommen, dass Sie aufgefordert werden, im Voraus Gutscheine zu kaufen, um Zugang zu einem günstigen Angebot oder einer Werbeaktion zu erhalten.
Tipps: So erkennen Sie gefälschte Websites
Zu wissen, woran man gefälschte Webseiten erkennt, ist ein wichtiger Schritt zu mehr Online-Sicherheit. Damit Sie Website-Betrügereien nicht auf den Leim gehen, gibt es eine ganze Reihe von Warnzeichen, auf die Sie achten sollten.
Überprüfen Sie den Domänennamen der Website, insbesondere wenn Sie von einer anderen Seite oder E-Mail auf die Website umgeleitet wurden. Betrüger kreieren gern Webseiten, die ähnlich klingen wie der Domänename einer bekannten Marke oder Organisationen, indem sie z. B. nur einen Buchstaben verändern oder ein Wort hinzufügen.
Wenn Sie einen Verdacht haben, können Sie sich zusätzliche Informationen über eine Domäne beschaffen. Der Whois Lookup Domain Tracker gibt Auskunft darüber, auf wen der Name einer Domäne registriert ist, wo er seinen Sitz hat und wie lange die Website bereits aktiv ist.
Auch der Blick auf die Adressleiste einer Website kann hilfreich sein. Jede Website, auf der persönliche Daten übermittelt werden, muss sicher sein, was Sie daran erkennen, dass die URL mit https:// statt mit http:// beginnt. Das „s“ steht für „secure“, also „sicher“. Sichere Websites erkennen Sie außerdem an dem Vorhängeschloss-Symbol in der URL-Adressleiste. Dieses Symbol bedeutet, dass die Website über ein SSL-Zertifikat verfügt.
Der Webseiteninhalt gibt Hinweise auf die Vertrauenswürdigkeit. Wenn die Texte schlecht geschrieben sind und zahlreiche Rechtschreib- oder Grammatikfehler enthalten, ist auch das möglicherweise ein Warnsignal. Wenn wichtige Informationen wie Geschäftsbedingungen, Datenschutzrichtlinien oder Bedingungen für Rücksendungen auf einer Shopping-Website fehlen, kann das ein Hinweis auf die mangelnde Seriosität der Webseite sein.
Kaufen Sie im Internet nur ein, wenn eine sichere Zahlungsmethode angeboten wird. Seriöse Websites bieten eigentlich immer Standard-Zahlungsoptionen wie Kreditkartenzahlung oder PayPal an. Wenn Sie auf einer Website aufgefordert werden, eine Überweisung, eine Zahlungsanweisung oder eine andere ungesicherte (und nicht erstattungsfähige) Form der Zahlung zu verwenden, sollten Sie lieber die Finger davon lassen.
Bewertungen sind ein weiteres hilfreiches Instrument zur Überprüfung von Websites. Es gibt spezielle Webseiten, auf denen die Online-Bewertungen für eine andere Website zusammengeführt werden. Wenn die Bewertungen, die Sie dort finden, merkwürdig ähnlich klingen oder allesamt neueren Datums sind, könnten sie gefälscht sein. Aber auch wenn gar keine Bewertungen vorliegen, ist das kein gutes Zeichen.
Tipps zum Schutz vor Betrügereien im Internet
Für alle, die sich jetzt fragen, wie sie sich im Internet schützen können, haben wir ein paar praktische Tipps zusammengestellt, mit denen Sie auf Nummer sicher gehen:
1. Schauen Sie genau hin, wenn jemand von Ihnen persönliche Daten oder Geld will
Einer Person, die Sie nicht kennen oder der Sie nicht vertrauen, sollten Sie weder Geld schicken noch Kreditkartendaten, Online-Kontodaten oder Kopien persönlicher Dokumente übermitteln. Verwenden Sie nur sichere Zahlungsmethoden, mit denen Sie vertraut sind. Lassen Sie sich nicht darauf ein, Geld oder Waren für jemand anderen zu transferieren: Geldwäsche ist ein Straftatbestand.
2. Seien Sie vor Phishing auf der Hut
Eine Methode, die sich in vielen Online-Betrügereien wiederfindet, ist Phishing. Klicken Sie möglichst nicht auf Links und öffnen Sie keine Anhänge in verdächtigen E-Mails, und antworten Sie niemals auf unerwünschte Nachrichten und Anrufe, in denen nach persönlichen oder finanziellen Details gefragt wird.
3. Reagieren Sie nicht auf Anrufe, in denen Sie zur Remote-Freigabe Ihres Computers aufgefordert werden
Legen Sie einfach auf, wenn jemand behauptet, von einem bekannten Telekommunikations- oder IT-Anbieter zu kommen, und um Zugang zu Ihrem Computer bittet, um ein Problem zu beheben oder ein kostenloses Upgrade zu installieren. Alles, was die Person will, ist die Kontrolle über Ihren Computer, um Malware darauf zu installieren und anschließend Ihre Passwörter und persönlichen Daten zu stehlen.
4. Sichern Sie Ihre mobilen Geräte und Computer
Schützen Sie Ihre Geräte mit Passwörtern und geben Sie Dritten keinen Zugang (auch nicht aus der Ferne). Schützen Sie Ihr WLAN-Netz mit einem Passwort und meiden Sie öffentliche Computer oder WLAN-Hotspots, wenn Sie auf Ihr Online-Banking zugreifen oder persönliche Daten angeben müssen.
5. Verwenden Sie starke Passwörter
Ein sicheres Passwort ist nicht leicht zu erraten und besteht idealerweise aus einer Kombination von Groß- und Kleinbuchstaben, Sonderzeichen und Zahlen. Viele Leute lassen Passwörter oft über Jahre hinweg unverändert, was auf Kosten ihrer Sicherheit geht. Ein Kennwort-Manager-Tool ist eine hervorragende Möglichkeit, um Passwörter zu verwalten.
6. Überprüfen Sie Ihre Einstellungen zu Datenschutz und Privatsphäre in den sozialen Medien
Wenn Sie soziale Netzwerke nutzen, seien Sie vorsichtig, mit wem Sie sich verbinden, und lernen Sie, wie Sie Ihre Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen nutzen können, damit Sie sicher sind. Wenn Sie verdächtiges Verhalten erkennen, auf Spam geklickt haben oder online betrogen wurden, ergreifen Sie Maßnahmen zur Sicherung Ihres Kontos und melden Sie den Vorfall.
7. Meiden Sie Streaming-Angebote von unbekannten Websites
Beim Streaming von Inhalten von unbekannten und möglicherweise nicht authentischen Websites besteht ein erhebliches Risiko, sich mit Malware zu infizieren. Hinter der digitalen Piraterie stehen Kriminelle, die diese Inhalte unerlaubt zur Verfügung stellen, um eine möglichst große Zahl von Besuchern anzulocken. Streamen Sie Inhalte nur von Webseiten, die Sie kennen und denen Sie vertrauen.
8. Lassen Sie sich nicht zu unüberlegten Handlungen drängen
Ein seriöses Unternehmen setzt Sie nicht zeitlich unter Druck. Wer Sie zu einer Zahlung oder zur Offenlegung persönlicher Daten drängt, ist vermutlich ein Betrüger.
9. Wenn es zu gut klingt, um wahr zu sein, dann ist es das wahrscheinlich auch nicht.
Wenn eine Website oder eine Person, mit der Sie online kommunizieren, unglaubliche Preisnachlässe oder Traumgewinne anpreist, sollten Sie auf der Hut sein. Wie heißt es noch so schön? Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es das wahrscheinlich auch nicht.
Generell gilt: Wahren Sie ein gesundes Misstrauen gegenüber Personen, die Sie unerwartet per E-Mail oder Telefon kontaktieren und nach persönlichen Daten fragen. Wenn Sie in den USA Opfer eines Online-Betrugs werden, können Sie den Fall der Federal Trade Commission melden. In anderen Ländern der Welt gibt es vergleichbare Einrichtungen.
Am besten schützen Sie sich vor Internet-Betrügereien, indem Sie auf all Ihren Geräten Cybersicherheitssoftware installieren und diese auf dem neuesten Stand halten. Lassen Sie sich nicht auf gefälschte Antiviren-Produkte ein. In der Regel handelt es sich dabei um Betrug und getarnten Schadcode. Kaufen Sie sich lieber eine Antiviren-Software von einer seriösen Website und laden Sie sie von dort herunter. Kaspersky Premium zum Beispiel schützt vor Hackern, Viren, Malware und vielen anderen Bedrohungen.
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